IDUNA KleinMöbelLager und TextilDemontage

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
Chancengleichheit
Frauen
Integration & Soziale Inklusion
LEADER

Projektregion
Burgenland

Lokale Aktionsgruppe
LAG südburgenland plus

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
05/19-06/22

Projektkosten gesamt
245.000€

Fördersumme aus LE 14-20
196.000€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Verein IDUNA – ideenreich und nachhaltig

Kurzbeschreibung

Der Verein IDUNA, Träger des IDUNA Warenhauses, verbindet soziales Engagement mit wirtschaftlichem Handeln. Um benachteiligten Menschen, insbesondere Frauen über 50, neue Perspektiven zu bieten, entstehen zwei neue Geschäftsfelder: ein Kleinmöbellager und eine Textildemontage. Diese erweitern das bestehende Angebot und sollen langfristig wirtschaftlich tragfähig sein. Frauen, die am Arbeitsmarkt benachteiligt sind, erhalten hier die Chance, berufliche Fähigkeiten zu erwerben, ihren Alltag zu strukturieren und schrittweise ins Berufs- und Gemeinschaftsleben zurückzufinden. Gleichzeitig fördert das Projekt nachhaltiges Wirtschaften durch Wiederverwertung von Materialien. Mit dieser Erweiterung stärkt IDUNA seine Rolle als sozialwirtschaftlicher Akteur in der Region.

Ausgangssituation

Der Verein IDUNA steht als Social Enterprise für die Verbindung von sozialem Engagement und wirtschaftlichem Handeln. Als Träger des IDUNA Warenhauses schafft er Arbeitsplätze für benachteiligte Menschen in der Region und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur sozialen Teilhabe und Integration. Um diese Arbeit langfristig abzusichern und weiterzuentwickeln, erweitert der Verein sein Angebot um zwei neue Geschäftsfelder: ein Kleinmöbellager und eine Textildemontage.
Beide Bereiche ergänzen das bestehende Warenhaus und werden strategisch aufgebaut, um mittelfristig eigenständig und wirtschaftlich tragfähig zu agieren. Dafür ist eine fundierte Planung sowie die Einbindung qualifizierten Personals erforderlich. Im Fokus des Projekts steht die Arbeitsmarktintegration von Frauen ab 50 Jahren, die aufgrund verschiedener Lebensumstände vom regulären Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind. In den neuen Geschäftsbereichen erhalten sie die Möglichkeit, berufliche Fähigkeiten zu entwickeln, ihre persönlichen Grenzen auszuloten und wieder einen strukturierten Alltag zu erleben.

Begleitet von sozialpädagogischer Betreuung und fachlicher Anleitung werden sie gezielt auf eine Rückkehr ins Berufsleben vorbereitet. Gleichzeitig verfolgt das Projekt ökologische Ziele, etwa durch Wiederverwendung von Möbeln oder die fachgerechte Zerlegung von Textilien zur Weiterverwertung. Damit leistet IDUNA nicht nur einen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit, sondern auch zu nachhaltigem Wirtschaften. Mit der Erweiterung des Warenhauses stärkt der Verein seine Rolle als sozialwirtschaftlicher Akteur in der Region und setzt ein Zeichen dafür, wie innovative Lösungen auf lokaler Ebene nachhaltige Wirkung entfalten können.

Ziele und Zielgruppen

Ziel des Projekts ist die (Wieder)Eingliederung arbeitsmarktferner Personen – mit besonderem Fokus auf Frauen ab 50 Jahren – durch praktische Tätigkeit, individuelle Unterstützung und gezielte Qualifizierung. Durch sinnstiftende Beschäftigung, begleitende Beratung und Workshops werden berufliche Kompetenzen gestärkt, Selbstwert und Belastbarkeit gefördert sowie ein strukturierter Alltag aufgebaut. Neben der fachlichen Anleitung erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Unterstützung bei persönlichen Anliegen durch Frauen- und Männerberatung sowie bei Bedarf durch externe Stellen. Ziel ist es, die Teilnehmer und Teilnehmerinnen nachhaltig in das Berufs- und Gemeinschaftsleben zu integrieren.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Zur Umsetzung des Projekts nutzt der Verein IDUNA bestehende Ressourcen des IDUNA Warenhauses. Ergänzend wurden eine Projektverantwortliche, zwei Mitarbeiterinnen für die neuen Bereiche Kleinmöbellager und Textildemontage sowie eine Designerin angestellt. Insgesamt haben bisher acht Personen das Angebot durchlaufen, aktuell nehmen drei aktiv teil. Für sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnte im Anschluss ein sozialversicherungspflichtiges Dienstverhältnis oder eine passende Beschäftigung vermittelt werden. Die positiven Rückmeldungen zeigen: Das Projekt leistet einen wertvollen Beitrag zur beruflichen Neuorientierung. Die Arbeit mit arbeitsmarktfernen Personen erfordert viel Einfühlungsvermögen, das durch Supervision und regelmäßige Teambesprechungen unterstützt wird.

Ergebnisse und Wirkungen

Acht arbeitsmarktferne Personen – überwiegend Frauen 50 – haben das Angebot bisher durchlaufen, drei weitere nehmen aktuell teil. Für sechs Teilnehmer:innen konnte im Anschluss eine sozialversicherungspflichtige Anstellung oder passende Beschäftigung gefunden werden. Die Teilnahme stärkt berufliche Kompetenzen, fördert Selbstwert und Belastbarkeit und unterstützt die Wiedereingliederung in Arbeits- und Gemeinschaftsleben. Ein zusätzliches Ergebnis ist die Förderung des Umweltbewusstseins: Durch die Demontage und Aufbereitung gebrauchter Möbel und Textilien werden Ressourcen geschont und nachhaltiges Handeln im Arbeitsalltag vermittelt. Das Projekt zeigt somit sowohl soziale als auch ökologische Wirkung.

Erfahrung

Das Projekt zeigt, dass praxisnahe Beschäftigungsangebote mit individueller Begleitung besonders wirksam für die (Re)Integration arbeitsmarktferner Personen sind. Die Kombination aus praktischer Tätigkeit, persönlicher Beratung und gezielter Förderung schafft Vertrauen und Stabilität. Besonders bei Frauen 50 erwiesen sich ein wertschätzendes Umfeld, klare Strukturen und sinnvolle Aufgaben als zentrale Erfolgsfaktoren. Gleichzeitig wurde deutlich, wie wichtig professionelle Unterstützung für das Betreuungsteam ist – Supervision und regelmäßiger Austausch stärken die Handlungssicherheit im Umgang mit herausfordernden Lebenssituationen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Auch das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln konnte bei Teilnehmerinnen und Teilnehmer spürbar gesteigert werden.