Streuobst-Kompetenz-Zentrum Burgauberg- Neudauberg
- Themenbereich
- Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
- Untergliederung
- Landwirtschaft
- Kulinarik
- Vermarktung und Vertrieb
- Lebensmittelverarbeitung
- Nachhaltige Landschaftspflege
- LEADER
- Projektregion
- Burgenland
- Lokale Aktionsgruppe
- LAG südburgenland plus
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 07/23-12/24 (geplantes Projektende)
- Projektkosten gesamt
- 598.860,00€
- Fördersumme aus LE 14-20
- 479.088,00€
- Massnahme
- Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)
- Teilmassnahme
- 19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung
- Vorhabensart
- 19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie
- Projektträger
- ARGE Streuobst-Kompetenz-Zentrum
Kurzbeschreibung
Streuobstwiesen sind wertvoll, artenreich und wichtig! Sie sind Hotspots der Biodiversität, Kohlenstoffspeicher und Produktionsflächen für vielfältiges, gesundes Obst. Ziel des Streuobstkompetenzzentrums ist es, diese Lebensräume zu erhalten, ihre Bedeutung zu stärken und Begeisterung bei Alt und Jung zu wecken. Neben Pflege und Erhalt der Wiesen soll auch die Verarbeitung und Vermarktung der Produkte gefördert werden. Burgauberg-Neudauberg zählt mit rund 100 ha zu den größten Streuobstgemeinden im Burgenland.
Burgauberg liegt im Güssinger Hügelland und damit ideal in der Streuobstregion Südburgenland. Das Gemeindemotto lautet: „Bei uns finden Sie Zerstreuung“. Die Gemeinde steht hinter dem Streuobstthema und stellt Räume im alten Gemeindeamt zur Verfügung. Zusammen mit dem neuen, gut ausgestatteten Gemeindezentrum entstehen ideale Bedingungen für Kurse, Seminare und Veranstaltungen rund um das Thema Streuobst.
Ausgangssituation
Streuobstwiesen sind Hotspots der Biodiversität, wertvolle Kohlenstoffspeicher und zudem Produktionsflächen von überaus vielfältigem, gesundem Obst. Diese besonderen Lebensräume unserer Kulturlandschaft zu erhalten, ihnen wieder eine Bedeutung zu geben und die Begeisterung dafür bei Alt und Jung zu wecken, ist Ziel des Streuobstkompetenzzentrums. Burgauberg ist eine der größten Streuobstgemeinden des Burgenlandes. Die Planungen für den Umbau des Streuobst-Kompetenz-Zentrums, welches im ehemaligen Gemeindeamt untergebracht werden soll sind Inhalt des Projekts. Ein Zubau und die Renovierung und Adaption des Altbaues sind notwendig. Die „Apfelkulinarien“ auf Burg Forchtenstein haben gezeigt, dass man Menschen mit den alten, aromatischen Obstsorten und den Produkten daraus durchaus erreichen kann. Die Apfelverkostungen und die Angebote für Schulgruppen waren immer voll ausgebucht und begeisterten hunderte Schüler. Mit bis zu 3400 Besucherinnen und Besucher pro Woche ist das Apfelkulinarium eine erfolgreiche Veranstaltung, die aber nach einer Woche vorbei ist.Ziele und Zielgruppen
Das Streuobstkompetenzzentrum soll übers Jahr Informations- und Motivationsarbeit rund um die Streuostwiese leisten und zudem noch die Streuobstwiesenbesitzerinnen und Streuobstwiesenbesitzer, Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner sowie Landwirtinnen und Landwirte qualifizieren. Neben der Pflege und Erhaltung der Streuobstwiesen soll auch die Verarbeitung der Produkte ein Thema im Streuobstkompetenzzentrum sein. Die Verwertung des Obstes zu qualitativ hochwertigen Produkten und auch die Vermarktung dieser soll durch das Streuobstzentrum gefördert werden. „Die Werkstätten“ sollen dazu beitragen, den Verarbeitungsanteil des Obstes zu steigern. Bei den unterschiedlichen Kursen geht es darum, Wissen über die Verarbeitung zu verbreiten. Das reicht von Anwendungen zur Haltbarmachung des Obstes in der Küche über die verschiedenen Veredelungsprodukte. Die Bedienung der in den Werkstätten vorhandenen Geräte wird ebenso vermittelt, wie die Theorie dazu und Wissen über Hygiene und Direktvermarktung. Die Ausstattung: eine Seminarküche mit Kühlraum, Schnapsbrennraum, Essigproduktionsraum, WCs und Dusche, Lagerraum. Die Seminarküche bildet das Herzstück. Sie wird so ausgestattet sein, dass das Arbeiten in Kleingruppen möglich ist. Der Schnapsbrennraum steht in erster Linie den Erwachsenen zur Verfügung. Überschussobst, dass sonst verfaulen würde kann so verwertet werden. Naturbelassene Essige und Produkte daraus erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Mit der modernen Essigproduktionsmaschine kann man selbst Essig in kurzer Zeit erzeugen. Benötigt wird außerdem entsprechender Lagerraum für Gebinde (Flaschen und Gläser, die man im Zentrum günstig erstehen kann.
Projektumsetzung und Maßnahmen
Planung und Errichtung eines Streuobst- Kompetenzzentrums für Sensibilisierung, Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit, Information und Motivation, Schulung und Weiterbildung, Produktentwicklung, Lagerung und Verarbeitung. „Die Werkstätten“ sollen dazu beitragen, den Verarbeitungsanteil des Obstes zu steigern. Bei den unterschiedlichen Kursen (Baumschnitt- und Obstveredelung) geht es darum, Wissen über die Verarbeitung zu verbreiten. Das reicht von Anwendungen zur Haltbarmachung des Obstes in der Küche über die verschiedenen Veredelungsprodukte. Die Bedienung der in den Werkstätten vorhandenen Geräte wird ebenso vermittelt, wie die Theorie dazu und Wissen über Hygiene und Direktvermarktung. Neben Erwachsenen sollen auch Schulgruppen die Möglichkeit haben, hier verschiedene Produkte auszuprobieren und verschiedene Geräte zu testen. Dies könnten zum Beispiel Marmeladen oder Dörrobst sein oder ein eigener Essig. Auch ein eigener Schulsaft könnte mit der Mobilen Presse gepresst werden.Ergebnisse und Wirkungen
In Österreich gibt es keine vergleichbare Einrichtung, das Streuobst-Kompetenz-Zentrum Burgauberg wäre somit einmalig für Österreich und seine Nachbarländer. Die Streubobstwiesn- Marke des Vereines Wieseninitiative soll weiterhin allen offen stehen, die Produkte aus 100 Prozent Streuobst erzeugen und deren Qualität geprüft und als sehr gut bestätigt wurde. Es ist zu erwarten, dass sich der Produzentenkreis durch das Streuobstzentrum und die Streuobst-Werkstätten deutlich erweitert. Basierend auf den bisherigen Erfahrungswerten wird davon ausgegangen, dass durch die neuen Möglichkeiten des Kompetenzzentrums eine deutliche Steigerung der Kursanzahl sowie eine inhaltliche Ausweitung auf alle Bereiche der Obstverarbeitung erreicht werden kann.Erfahrung
Die zentrale Herausforderung besteht darin, das über Jahrzehnte gewachsene Wissen rund um Streuobstwiesen, traditionelle Verarbeitungsmethoden und regionale Sortenvielfalt systematisch zu erfassen, zu bewahren und in zeitgemäße Bildungs- und Vermarktungsstrukturen zu überführen. Gleichzeitig gilt es, das Bewusstsein für den ökologischen und kulturellen Wert von Streuobst in der Bevölkerung zu stärken – und dies in einer Zeit, in der landwirtschaftliche Nutzung, Klimawandel und wirtschaftlicher Druck oft gegensätzliche Anforderungen an die Nutzung von Flächen und Ressourcen stellen. Eine der zentralen organisatorischen Herausforderungen liegt in der Koordination und Einbindung der vielfältigen Akteurinnen und Akteure– von Landwirtinnen und Landwirten, Verarbeiterinnen und Verarbeitern und Bildungseinrichtungen bis hin zu regionalen Initiativen und öffentlichen Stellen. Es gilt, unterschiedliche Interessen, Zeitressourcen und Arbeitsweisen in einem gemeinsamen Konzept zu vereinen, tragfähige Strukturen für die Kursorganisation, Infrastruktur- und Personalplanung aufzubauen und gleichzeitig die langfristige Sicherstellung des Betriebs nachhaltig abzusichern.