Kultur Zukunft Südburgenland
- Themenbereich
- Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
- Untergliederung
- Chancengleichheit
- Jugend
- Kultur
- Gemeindeentwicklung
- Projektregion
- Burgenland
- Lokale Aktionsgruppe
- LAG südburgenland plus
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 02/23-03/25 (geplantes Projektende)
- Projektkosten gesamt
- 10.100,00€
- Fördersumme aus LE 14-20
- 8.845,56€
- Massnahme
- Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)
- Teilmassnahme
- 19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung
- Vorhabensart
- 19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie
- Projektträger
- südburgenland plus
Kurzbeschreibung
Das Projekt will die Zukunft der Jugend(kultur)arbeit im Südburgenland sichern. In einem breiten Beteiligungsprozess mit jungen Kulturschaffenden, Jugendgemeinderätinnen und Jugendgemeinderäten, Musikschulen, Blaskapellen, Kultur- und Sportvereinen und vielen mehr sollen Angebote, Bedarfe und Potenziale erhoben sowie Lösungsvorschläge entwickelt werden. Ziel ist es, Akteurinnen und Akteure zu vernetzen, kulturelle Angebote für junge Menschen sichtbarer zu machen und neue Impulse für die regionale Jugendkultur zu setzen. Denn ein attraktiver Wohnstandort braucht ein lebendiges, vielfältiges Angebot für junge Menschen. Gerade im ländlichen Raum fehlen oft jugendgerechte Strukturen und Perspektiven. Durch gezielte Maßnahmen sollen kreative Potenziale gefördert, Beteiligung gestärkt und die Identifikation mit der Region erhöht werden – für eine lebendige Jugend- und Kulturarbeit im Südburgenland.
Ausgangssituation
Die Ausgangssituation im Südburgenland zeigt eine Reihe struktureller Herausforderungen für die Jugend(kultur)arbeit. Viele Angebote für junge Menschen basieren auf dem Engagement einzelner Kulturschaffender, Vereinsfunktionärinnen und Vereinsfunktionäre, Jugendgemeinderätinnen und Jugendgemeinderäte sowie ehrenamtlich tätiger Frauen und Männer. Diese leisten wertvolle Arbeit, doch fehlt es an überregionaler Vernetzung, Sichtbarkeit und langfristiger struktureller Unterstützung. Gleichzeitig besteht ein großes ungenutztes Potenzial: Das kulturelle Engagement junger Südburgenländerinnen und Südburgenländer ist vielfältig, wird jedoch oft nicht ausreichend wahrgenommen oder gefördert. Es mangelt an jugendgerechten, niederschwelligen Angeboten, an attraktiven Räumen für kreative Entfaltung sowie an gezielten Förderungen, um Ideen nachhaltig umzusetzen. Hinzu kommt, dass Abwanderung und geringe Beteiligung junger Menschen an kommunalen Prozessen die Entwicklung hemmen. Gemeinden sehen sich – auch aufgrund angespannter Budgets – zunehmend außerstande, kulturelle und jugendorientierte Impulse zu setzen. Diese Ausgangslage macht eine fundierte Analyse und neue Impulse zur Stärkung der Jugend(kultur)arbeit dringend notwendig.
Ziele und Zielgruppen
Ziel des Projekts ist es, die Jugend(kultur)arbeit im Südburgenland nachhaltig zu stärken und weiterzuentwickeln. Dafür werden konkrete Maßnahmen und Projektideen in einem Impulspapier erarbeitet, das als Grundlage für zukünftige Initiativen dient. Zielgruppen sind junge Kulturschaffende, Jugendvereinsmitglieder, Musikschülerinnen und Musikschüler, Vertreterinnen und Vertreter von Blasmusikkapellen, Kulturvereinen, Sportvereinen, Jugendgemeinderätinnen und Jugendgemeinderäte sowie weitere engagierte Akteurinnen und Akteure der Jugend- und Kulturarbeit im Südburgenland.
Ziele im Überblick: Entwicklung eines Impulspapiers mit innovativen Projektideen und konkreten Maßnahmen zur Stärkung der Jugend(kultur)arbeit in der Region. Identifikation von Angebotslücken durch eine strukturierte Erhebung, ergänzt durch eine Übersicht bestehender Angebote und relevanter Stakeholderinnen und Stakeholder.
Bewusstseinsbildung und Vernetzung: Akteurinnen und Akteure sollen durch Workshops, Exkursionen und Veranstaltungen miteinander vernetzt sowie für Herausforderungen und Potenziale sensibilisiert werden. Steigerung der regionalen Attraktivität für junge Menschen durch neue kulturelle Impulse, Sichtbarkeit jugendlicher Mitgestaltung und Förderung von Identifikation mit dem Lebensraum Südburgenland. Nachhaltige Vitalisierung der Region durch aktive Beteiligung junger Menschen und gemeinschaftliche Gestaltung eines zukunftsorientierten Jugend(kultur)angebots.
Projektumsetzung und Maßnahmen
Maßnahme 1: Beteiligungsprozess mit Akteurinnen und Akteuren aus der Jugend- und Kulturarbeit. Beschreibung: Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist ein partizipativer Beteiligungsprozess mit Kulturschaffenden, Vertreterinnen und Vertretern aus Jugendvereinen, Musikschulen, Blasmusikkapellen, Jugendgemeinderätinnen und Jugendgemeinderäten sowie weiteren engagierten Akteurinnen und Akteuren aus der Region. Maßnahme 2: Identifikation von Angebotslücken und Erstellung einer Akteursübersicht. Beschreibung: Durch eine systematische Erhebung werden bestehende Kultur- und Freizeitangebote für junge Menschen sowie die zentralen Stakeholderinnen und Stakeholder in der Region erfasst. Parallel dazu erfolgt eine Analyse zur Feststellung von Angebotslücken, um gezielte Maßnahmen für die Weiterentwicklung der Jugend(kultur)arbeit ableiten zu können.
Maßnahme 3: Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung. Beschreibung: Zur Steigerung der Sichtbarkeit des Projekts sowie zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung werden gezielte Kommunikationsmaßnahmen umgesetzt. Diese sollen nicht nur über bestehende Herausforderungen aufklären, sondern auch die Bedeutung von Jugend(kultur)arbeit für die Zukunftsfähigkeit der Region hervorheben.
Ergebnisse und Wirkungen
Im Rahmen eines breit angelegten Beteiligungsprozesses mit Kulturschaffenden sowie Akteurinnen und Akteuren aus der Jugendarbeit wurde ein umfassendes Impulspapier erstellt. Dieses enthält konkrete Projektideen, Maßnahmenvorschläge und Empfehlungen zur nachhaltigen Verbesserung der Jugend(kultur)arbeit im Südburgenland. Durch Recherche und Vernetzung wurden bestehende Jugend- und Kulturangebote sowie zentrale Stakeholderinnen und Stakeholder in der Region erfasst. In enger Zusammenarbeit mit jungen Menschen, Kulturschaffenden und Verantwortlichen aus Gemeinden wurden deutliche Angebotslücken in der kulturellen Jugendarbeit aufgezeigt. Diese Erkenntnisse bilden die Basis für gezielte Maßnahmen und neue Projektansätze.
Insgesamt wurden vier Fokusgruppen, zwei Zukunftswerkstätten sowie eine Exkursion durchgeführt. Diese Formate ermöglichten einen intensiven Austausch, förderten das gemeinsame Problembewusstsein und legten den Grundstein für tragfähige Netzwerke. Die Projektmaßnahmen führten zu einer stärkeren Vernetzung von jugend- und kulturrelevanten Akteurinnen und Akteuren. Gleichzeitig wurde durch Workshops das Bewusstsein für bestehende Herausforderungen geschärft und gemeinsame Lösungsansätze erarbeitet. Das Projekt leistete einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Identifikation junger Menschen mit dem Südburgenland. Durch Beteiligung, Sichtbarkeit und Austausch wurde das Potenzial der Region für junge Menschen neu positioniert.
Erfahrung
Im Zuge des Projekts wurde deutlich, wie wichtig es ist, Jugend(kultur)arbeit im Südburgenland neu zu denken, gezielt zu fördern und nachhaltige Strukturen zu schaffen. Die enge Zusammenarbeit mit Kulturschaffenden sowie Akteurinnen und Akteuren aus der Jugendarbeit zeigte, dass großes Engagement und kreative Ansätze vorhanden sind – jedoch häufig an strukturellen Rahmenbedingungen und begrenzten Ressourcen scheitern. Besonders wertvoll war die Erkenntnis, dass durch gezielte Beteiligung, offene Dialogformate und Vernetzung neue Perspektiven entstehen und konkrete Handlungsansätze sichtbar werden. Das Projekt unterstreicht, dass kulturelle Teilhabe und jugendgerechte Angebote keine „freiwillige Leistung“, sondern ein entscheidender Faktor für die Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit der Region sind. Nur wenn junge Menschen aktiv mitgestalten können, bleibt das Südburgenland ein lebenswerter und attraktiver Ort.