Unterstützung Konzeption eines regionalen MTB-Erlebniswegenetz
- Themenbereich
- Land- und Forstwirtschaft inkl. Wertschöpfungskette
- Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
- Klimaschutz und Klimawandel
- Innovation
- Untergliederung
- Forstwirtschaft
- Mobilität
- Standortentwicklung
- Gemeindeentwicklung
- Nahversorgung
- Gesundheit
- Soziale Dienstleistungen
- Integration & Soziale Inklusion
- Chancengleichheit
- Klimawandelanpassung
- KMUs, Gewerbe & Wirtschaft
- Tourismus
- Diversifizierung
- Wertschöpfung
- Wald
- Innovation
- Projektregion
- Steiermark
- Lokale Aktionsgruppe
- LAG Ennstal-Ausseerland
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 2023-2024
- Projektkosten gesamt
- 82.658,00€
- Fördersumme aus LE 14-20
- -
- Massnahme
- Zusammenarbeit
- Teilmassnahme
- 16.2 Förderung für Pilotprojekte und für die Entwicklung neuer Erzeugnisse, Verfahren, Prozesse und Technologien
- Vorhabensart
- 16.02.2. a) Unterstützung bei der Entwicklung von innovativen Pilotprojekten im Tourismus - BMWFW
- Projektträger
- Tourismusverband Schladming-Dachstein
Kurzbeschreibung
Der Tourismus ist die Lebensader der Region Schladming-Dachstein und schafft weitreichende Wertschöpfung. Investitionen stärken die Region als attraktiven Lebensraum. In den letzten Jahrzehnten lag der Fokus auf Angeboten im Nahbereich von Bergbahnen – vor allem für Winter und Sommer. In den Randzeiten besteht noch Potenzial, das wir angesichts veränderten Reiseverhaltens und des Klimawandels nutzen wollen.
Unsere Vision: Schladming-Dachstein als führende, regionsübergreifende Outdoor-Erlebnisregion, insbesondere mit hochwertigen Mountainbike-Angeboten. Die Nachfrage steigt, das Thema erreicht alle Altersgruppen. Zudem erkennen wir einen gesellschaftlichen Trend zur Entschleunigung und zum Naturerlebnis. Diesem Wandel wollen wir aktiv begegnen – im Sinne unserer Gäste und der Bevölkerung.
Ausgangssituation
Das Projekt wurde initiiert, um auf den Wandel im Tourismus in der Region Schladming-Dachstein zu reagieren. Während bisher der Fokus auf Angeboten rund um Bergbahnen und Hauptsaisonen lag, zeigt sich zunehmend Handlungsbedarf in den touristischen Randzeiten. Gründe dafür sind das veränderte Reiseverhalten, der Klimawandel und der Trend zu naturnahen Freizeitaktivitäten. Die Nachfrage nach hochwertigen Mountainbike-Angeboten wächst stetig – vom Nischenprodukt zum generationsübergreifenden Freizeitschwerpunkt. Ziel des Projekts ist es, diese Entwicklung aufzugreifen, neue Nutzungspotenziale zu erschließen und die Region langfristig als ganzjährige Outdoor-Destination zu stärken.
Ziele und Zielgruppen
Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines regionalen Mountainbike-Erlebniswegenetzes in der Region Schladming-Dachstein. Es soll ein durchdachtes, richtungsgebundenes Wegenetz für Mountainbiker entstehen, das auf bestehenden Wegen, Geländeanalysen und Eigentumsverhältnissen basiert. Das Netz wird in drei Zonen geplant, wobei in einem ersten Schritt die Bereiche Schladming - Ramsau Leiten, Rittisberg–Pichl und Kulmberg im Fokus stehen. Das Projekt richtet sich an verschiedene Zielgruppen: Urlaubsgäste, die ein attraktives Mountainbike-Angebot suchen; Einheimische, die das Wegenetz zur Freizeitgestaltung nutzen; Grundstückseigentümer, die über ein Beteiligungsmodell in das Projekt eingebunden werden; sowie regionale Betriebe wie Bergbahnen, Beherbergungsbetriebe und Dienstleister im Freizeitbereich.
Projektumsetzung und Maßnahmen
Zur Umsetzung des Projekts wurden zunächst die bestehende Ausgangslage analysiert und relevante Grundstückseigentümer identifiziert. In einer Potenzialanalyse wurden Gelände, Infrastruktur und Eigentumsverhältnisse bewertet und Zonen für die erste Umsetzungsphase definiert. Im Rahmen eines strukturierten Stakeholderprozesses fanden Informationsgespräche mit Grundeigentümern statt, inklusive Grobplanung und Absichtserklärungen (LOI). Parallel wurden Workshops mit Partnern durchgeführt und ein Bike-Gipfel organisiert. Die Streckenkonzeption erfolgte für drei Pilotzonen, begleitet von Geländeaufnahmen und Rückmeldungen der Beteiligten. Zudem wurde ein Beteiligungsmodell für Eigentümer sowie ein digitales Zählsystem zur Nutzungserfassung entwickelt. Diese Maßnahmen bilden die Grundlage für den Start der baulichen Umsetzung ab Herbst 2025.
Ergebnisse und Wirkungen
Durch das Projekt liegt nun ein umfassendes Konzept für ein regionales Mountainbike-Erlebniswegenetz vor, das als Grundlage für die schrittweise Umsetzung dient. Erste konkrete Streckenführungen wurden in den Zonen Schladming –Ramsau Leiten, Rittisberg–Pichl und Kulmberg erarbeitet. Mit dem Beteiligungsmodell für Grundstückseigentümer und dem digitalen Zählsystem wurden zentrale Voraussetzungen für Betrieb und Finanzierung geschaffen. Bereits jetzt hat das Projekt zur stärkeren Vernetzung regionaler Akteure beigetragen und einen strukturierten Planungsprozess etabliert. Ab Herbst 2025 werden erste bauliche Umsetzungen erwartet, wodurch touristische Impulse außerhalb der Hauptsaison, zusätzliche Freizeitangebote für Einheimische sowie neue wirtschaftliche Potenziale für Betriebe in der Region entstehen sollen.
Erfahrung
Eine zentrale Erkenntnis aus dem Projekt ist die hohe Bedeutung eines frühzeitigen, gut strukturierten Stakeholderprozesses – insbesondere im Umgang mit Grundstückseigentümern. Der persönliche Dialog, transparente Kommunikation und eine klare Darstellung von Nutzen und Rahmenbedingungen waren entscheidend für die Akzeptanz des Projekts. Als hilfreich erwies sich die Erstellung einer einheitlichen Basisstory, die eine konsistente Argumentation in allen Gesprächen ermöglichte. Herausfordernd war der hohe Koordinationsaufwand, insbesondere bei parallelen Abstimmungen in mehreren Zonen. Insgesamt hat sich das partizipative Vorgehen als zielführend erwiesen, um eine tragfähige Grundlage für die Umsetzung eines komplexen Infrastrukturprojekts im Freizeitbereich zu schaffen.