Theater INNklusiv

Themenbereich
Innovation

Untergliederung
Chancengleichheit
Jugend
Kultur
Integration & Soziale Inklusion
Soziale Dienstleistungen
Bildung & Lebenslanges Lernen
Wissenstransfer
Innovation

Projektregion
Oberösterreich

Lokale Aktionsgruppe
LAG Sauwald - Pramtal

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
18.02.2021-01.08.2022

Projektkosten gesamt
96091,73€

Fördersumme aus LE 14-20
76873,38€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Verein für invita und St. Bernhard

Kurzbeschreibung

Beim Theater INNklusiv handelt es sich um ein zeitgenössisches Musiktheater von und mit Menschen aus der Region, zur Hälfte Menschen mit und ohne Behinderung.

Durch Anleitung und Betreuung professioneller Musiker:innen und Theaterschaffender haben die Mitwirkenden ihr eigenes Stück entwickelt, sich mit Themen auseinandergesetzt, die ihre eigenen sind und ein abendfüllendes Stück zur Aufführung gebracht.

Es gab fünf Aufführungen in der Region Sauwald-Pramtal, konkret in Engelhartszell, Zell an der Pram, Münzkirchen und Schärding.

Ausgangssituation

Die Frage, wer initiativ verantwortlich für Inklusion sein sollte (der Staat allgemein, Angehörige, Einrichtung, Zivilgesellschaft) ist in Österreich nicht ausreichend geklärt (vergleiche Bericht des Monitoring-Ausschusses des Bundes). Dieses Projekt möchte somit auch als ein sozialpolitisches Statement für eine gelebte Inklusion verstanden werden. Die Durchführung dieses Projektes trät dazu bei, Inklusion aus einer Sackgasse zu holen.

Ziele und Zielgruppen

Dieses Projekt fördert das Gemeinschaftsgefühl zwischen Menschen, die in der Region leben, arbeiten und zu Hause sind, weil es diese Menschen im gemeinsamen Arbeitsprozess miteinander verbindet und dadurch jeglicher Ausgrenzung entgegen wirkt.

Durch die Einbindung der regionalen Infrastruktur wird eine Vernetzung geschaffen, die zu einer nachhaltigen Entwicklung der Kulturlandschaft beiträgt.

Sowohl Menschen mit als auch Menschen ohne Beeinträchtigung bekommen die Möglichkeit, sich authentisch auszudrücken und einer sie umgebenden Öffentlichkeit in selbst bestimmter Art und Weise gegenüber zu treten.



Projektumsetzung und Maßnahmen

Insgesamt wurden 30 Personen gesucht, die auf und hinter der Bühne tätig waren - 15 Personen mit Behinderung und 15 weitere Personen nach einer öffentlichen Ausschreibung.

Nach einer "Kick-off"-Veranstaltung trafen sich die Akteurinnen und Akteure in einem 14-tägigen Rhythmus, um gemeinsam zu proben, sich einzufühlen und etwas Neues zu schaffen. Neben den 15 Darstellerinnen und Darsteller mit Beeinträchtigung - viele davon aus der Caritaseinrichtung invita und der Lebenshilfe Münzkirchen - und 15 Darstellerinnen und Darsteller ohne Beeinträchtigungen arbeiten noch 90 Personen (aufgeteilt auf Chor, Orchester und produktionseigenes Personal) im Hintergrund, damit dieses Theaterstück auf die Bühne kommen konnte.

Die Komponisten Gunther Walek, Daniel Holzleitner, Christian F. Schiller und Jan Kryzanic schrieben für die Instrumentalisten von "musica invita" und die "Andorfer Chöre" Musikstücke.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten ihre Wünsche, Fantasien und Ideen einbringen. Es war die Kunst der Leitung und Anleitung von Kajsa Boström, Klaus Meßner und Georg Dinstl, die Beteiligten zum kreativen inklusiven Prozess hinzuführen, sodass ein abendfüllendes Stück entstand, ohne thematisch viel vorzugeben.

Ergebnisse und Wirkungen

Regionale Vernetzung von Menschen mit und ohne Behinderung. Die Aufführungen sollten künstlerisch hochwertig, aber niederschwellig genug sein, um möglichst viele Menschen mit Behinderung und besonderen Bedürfnissen anzusprechen. 

Durch die Zusammenarbeit von Menschen in der Region werden weiterführende Projektideen gefördert und weiterentwickelt. Mit diesem Projekt als Initiation, werden neue Synergien zwischen psychosozialer Arbeit und Kulturarbeit geschaffen.

Ein wissenschaftliches Interesse lag in der Dialektik zwischen Struktur und Haltungen bei inklusiven Prozessen. Die für deses Theater geschaffenen Strukturen sollten eine Reproduzierbarkeit in einer anderen Region mit ähnlichen Akteurinnen und Akteuren ermöglichen.

Erfahrung

Eine Erkenntnis aus diesem Projekt ist, dass Strukturen alleine zu wenig sind. Es braucht für so ein inklusives Projekt nicht nur maßgeschneiderte Strukturen, sondern vor allem inklusive Haltungen und Werte. Kajsa Boström und Klaus Meßner haben sich bei der Leitung dieses Prozesses mit ihrem Team ausgezeichnet durch eine sehr empathische, sensible Haltung den Menschen gegenüber.