Grasski- und Bikepark Stuhleck
- Themenbereich
- Land- und Forstwirtschaft inkl. Wertschöpfungskette
- Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
- Untergliederung
- Wertschöpfung
- LEADER
- Projektregion
- Steiermark
- Lokale Aktionsgruppe
- LAG Mariazellerland Mürztal
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 01.10.2021-30.09.2024 (geplantes Projektende)
- Projektkosten gesamt
- 250.000,00€
- Fördersumme aus LE 14-20
- 100.000,00€
- Massnahme
- Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)
- Teilmassnahme
- 19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung
- Vorhabensart
- 19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie
- Projektträger
- Schlepplift Schieferwiese GnbR
Kurzbeschreibung
Im Bereich der Schieferwiese in Spital am Semmering wird auf einer Gesamtfläche von cirka 12 Hektar ein Grasski- und Bikepark errichtet. Für den Grasskibetrieb steht eine Piste mit 600m Länge und einer mittleren Neigung von 26,7% zur Verfügung.Die Biketrails erstrecken sich über Wald- und Wiesenflächen und verfügen über eine Gesamtlänge von cirka 4,5 Kilometern. Es werde ein Flowtrail, ein Endurotrail und ein Jumptrail sowie ein Übungsparcous errichtet.
Im Bereich der Talstation wird ein Gebäude für den Verleih von Grasski und Bikes sowie WC-Anlagen errichtet. Ebenfalls neu errichtet wird eine Waschanlage für Bikes und Grasskier.
Als Aufstiegshilfen stehen die beiden Schieferwiesenlifte zur Verfügung, wobei ein Lift für den Fahrradtransport umgerüstet wird.
Durch diese Maßnahmen soll der Sommertourismus gestärkt und neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Weiters sollen der Grasskisport und das Mountainbiken gefördert, und Synergie, die sich aus beiden Sportarten ergeben, optimal genutzt werden.
Ausgangssituation
Im Schigebiet Stuhleck ist der klassische alpine Schitourismus in Form von Tagestouristen stark etabliert, es gibt aber große Defizite den Sommertourismus betreffend. Auf der Schieferwiese, in deren Bereich der Grasski- und Bikepark geplant ist, dauert die Wintersaison durchschnittlich etwas über drei Monate, durchschnittlich ergeben sich rund 100 Betriebstage jährlich. Die vorhandene Infrastruktur wie Skipisten, Lifte, Parkplätze, Kassen und Lifte werden im Sommer nicht genutzt, verursachen aber trotzdem Kosten.Durch den ausschließlichen Winterbetrieb besteht weiters das Problem, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und nur während Wintermonate beschäftigt werden können.
Dadurch ergibt sich eine relativ hohe Fluktuation, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgrund der Annahme einer Jahresstelle in der nächsten Saison nicht wiederkommen.
Ein weiterer Aspekt für die Schaffung des Sommerbetriebes besteht darin, die Verbreitung und Ausübung des Grasskisports und Mountainbikens zu fördern. Speziell das Grasskifahren betreffend gibt es bundesweit nur sehr wenige Möglichkeiten, ein permanenter Betrieb von Liftanlagen wie beim Winterschibetrieb üblich, ist de facto nicht vorhanden. In Kombination mit dem geplanten Bikepark soll dieses Defizit behoben werden und die sich aus beiden Sportarten ergebenden Synergien optimal genutzt werden.
Ziele und Zielgruppen
Mit den geplanten Maßnahmen soll der Sommertourismus angekurbelt und ein zweites, vom Winter unabhängiges Standbein geschaffen werden. Neben der langfristigen Absicherung des Schiliftbetriebes sollen auch zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden beziehungsweise zukünftig die Möglichkeit bestehen, Winterarbeitskräfte auch im Sommer anstellen zu können. Ein typisches Problem für Saisonbetriebe besteht in der Arbeitskräftesuche jeweils vor Saisonbeginn. Durch die Etablierung des Sommerbetriebes können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Wintersaison auch im Sommer angestellt werden.Aktuell ist ein Betrieb von Mitte Mai bis Mitte Oktober geplant, wobei von Saisonstart bis zu den Sommerferien und nach den Sommerferien bis Saisonende Samstag-Sonntag, sowie Feiertags- und an Fenstertagen Betrieb sein soll. In den Sommerferien soll durchgehender Betrieb herrschen.
Ein weiteres Ziel ist es, das Grasskifahren bekannter zu machen und ein professionelles Umfeld dafür zu schaffen. Angestrebt werden Synergieeffekte zwischen Bikern und Grasskifahrern. Sehr viele Schifahrerinnen und Schifahrer sind auch Mountainbikerinnen und Mountainbiker, daher soll den Mountainbikebegeisterten die Möglichkeit geboten werden, das Grasskifahren auszuprobieren. Umgekehrt können Grasskifahrerinnen und Grasskifahrer die Möglichkeit des Moutainbikens nutzen.
Durch den Grasski- und Fahrradverleih soll das unbürokratische, einfache Hineinschnuppern in die jeweils andere Sportart ermöglicht und forciert werden.
Zielgruppen
Grundsätzlich werden alle Sport- und Bewegungsbegeisterten angesprochen.
Nachdem die Piste der Schieferwiese hinsichtlich Länge, Neigung und Beschaffenheit ein optimales Umfeld für alle Grasski-Bewerbe wie Slalom, Riesentorlauf und Superski bietet, sollen auch Trainingskurse und internationale Rennen abgehalten werden.
Wintersportvereinen, sowohl im Nachwuchs als auch Profisport sollen im Bereich Grasski optimale Trainingsmöglichkeiten geboten werden, Hobbysportlerinnen und Hobbysportler können über den Tellerrand blicken und neue Möglichkeiten ausprobieren.
Durch die Errichtung des Bikeparks sollen sich von Kindern bis Erwachsene alle Altersgruppen angesprochen fühlen. Die geplanten Trails umfassen einen Übungsparcours für Anfänger und Kinder, einen einfachen Flowtrail, einen Endurotrail und eine recht ambitionierten Jumpline. Damit soll ein möglichst breites Publikum angesprochen und für Abwechslung gesorgt werden.
Projektumsetzung und Maßnahmen
Die grundsätzlichen Planungen gehen dahin, im Bereich der Schlepplifte Schieferwiese einen Bike- und Grasskipark unter bestmöglicher Ausnutzung der vorhandenen Infrastruktur zu errichten. Ziel ist die Nutzung der Schieferwiese für den Grasskisport, wobei eine Pistenfläche von 60 Meter Breite und 600m Länge zur Verfügung steht. Zur Klärung der grundsätzlichen Frage, ob die Piste für den Grasskibetrieb geeignet ist, wurde diese bereits von Gottfried Wolfsberger (Leiter des Referates Grasski beim ÖSV, Mitglied des FIS Komitees Grasski) inspiziert und für optimal geeignet befunden. Sehr positiv ist dabei, dass Neigung und Länge sind nicht nur für das Grasskifahren allgemein, sondern auch für die Austragung von internationalen Grasskibewerben geeignet sind.
Weiters wurden von einem erfahrenen Grasskirennläufer mehrere Testfahrten durchgeführt und dieser Praxistest ist ebenfalls sehr positiv verlaufen. Das Ausgleichen von Unebenheiten speziell in der oberen Hälfte der Strecke wäre vor allem für Anfänger hilfreich und empfehlenswert und soll in weiterer Folge auch durchgeführt werden.
Betreffend Bikepark ist geplant, einen Flow Trail, einen MTB-Enduro Trail, einen MTB Jump Trail, und einen kurzen MTB Übungsparcours zu errichten, die Trails verlaufen über Wiesen und durch Wälder. Die geplanten Maßnahmen sollen auf die Zielgruppe Familien, Mountainbike-Einsteiger und Mountainbiker mit mittleren Kenntnissen ausgerichtet sein. Im Zuge der bisherigen Planung wurden bereits Details zum Bikepark ausgearbeitet.
Sowohl für den Bikepark als auch für die Grasskipiste ist die Errichtung eines Waschplatzes erforderlich. Dieser wird im Bereich der Lift-Talstation unmittelbar neben der Zufahrtsstraße errichtet. Ausgestattet wird dieser mit Kaltwasser, zur Entwässerung wird ein Anschluss an das Ortskanalnetz hergestellt. Bürsten und Hilfsmittel werden am Waschplatz ebenfalls zur Verfügung gestellt.
Im Bereich der Talstation in der Nähe des Übungsparcours wird ein Verleihgebäude mit WC Anlagen errichtet. Es wird eine Containerbauweise angedacht, diese allerdings mit entsprechender Verkleidung, sodass das optische Erscheinungsbild ins Landschaftsbild passt. Wasser und Strom ist in unmittelbarer Näher vorhanden, der Kanalanschluss muss cirka 50 Meter bis zum Ortskanalnetz neuverlegt werden.
Es wird davon ausgegangen, dass die meisten Gäste eigene Fahrräder mitbringen, es wird aber auch die Möglichkeit von Leihgeräten geben. Betreffend Grasski wird davon ausgegangen, dass die wenigsten Gäste über eigenes Material verfügen. Bis auf die Grasski ist die Ausrüstung gleich wie beim alpinen Schifahren, es kann aber auch die Bike-Schutzausrüstung verwendet werden. Grasski sollen jedenfalls im Verleih angeboten werden.
Bei den Schleppliften Schieferwiese handelt es sich um eine Doppelliftanlage. Die Beförderung der Grasskifahrer und Biker erfolgt mittels Schlepplifte, wobei ein Lift für den Biketransport umgerüstet wird, der andere bleibt im Originalzustand und dient den Grasskifahrern. Von der Errichterfirma der Lifte (Firma Doppelmayer) wird ein System für den Fahrradtransport angeboten, dass auch über allfällige behördliche Genehmigungen verfügt.
Für das gesamte Projekt wird eine neue Website erstellt. Diese soll der Information und der Werbung dienen und alle entsprechenden Informationen enthalten.
Weiters werden Flyer und Handouts erstellt, die bei den heimischen Betrieben wie Verleiherinnen und Verleihern, Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben, Liftkassen, am Gemeindeamt sowie allen möglichen potentiellen Bereichen mit Kundinnen- und Kundenverkehr aufliegen. Über soziale Kanäle wie Facebook, Instagram, soll in weiterer Folge ebenfalls der Bekanntheitsgrad gesteigert werden.