Kulturerbe - Lengauer Haus denkmalgerechte Sanierung

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
Vermarktung und Vertrieb
Standortentwicklung
Gemeindeentwicklung
LEADER
Kultur
Klimaschutz
Klimawandelanpassung
Umweltschutz
Tourismus
Direktvermarktung
Wertschöpfung
Handel
Gastronomie
Wissenstransfer

Projektregion
Kärnten

Lokale Aktionsgruppe
LAG Großglockner Mölltal - Oberdrautal

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
10/20-12/21

Projektkosten gesamt
125.000,00€

Fördersumme aus LE 14-20
25.000,00€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Niedermüller Johann Stephan

Kurzbeschreibung

Kernpunkte des Vorhabens sind die Erhaltung des Renaissancebaues und die Anbindung der Architektur in das Ortsbild des Marktes Oberdrauburg. Gleichzeitig ist aber auch die entsprechende wirtschaftliche Nutzung von hoher Bedeutung. Durch bereits geleistete Vorarbeiten (2013 – 2014) entstehen drei hochwertige Wohnungen im Obergeschoss. Das Erdgeschoss wird durch den Restaurationsbetrieb Robert Smoley gewerblich genutzt. Wiederbelebung und Nutzung des Altbestandes und Schaffung intelligenter Arbeitsplätze sind ein weiterer Schritt zu einem lebendigen Ortszentrum. In Verbund mit der vielschichtigen Architektur Oberdrauburgs – Gotik, Barock, Neoklassizismus – bildet der Renaissancebau einen wesentlichen Baustein.

Ausgangssituation

Das Lengauer Haus ist ein Musterbeispiel für die umfassenden Ansätze der der Restaurierung und Revitalisierung des Historischen Zentrums der Marktgemeinde Oberdrauburg.  

Es ist von seiner geschichtlichen Funktion und seiner Architektur her das dominante Gebäude in der unteren Marktstraße. Der Bau aus dem 16.Jahrhundert, am alten Kreuzungspunkt der Drautal Straße mit der Plöckenstraße gelegen, war Sitz der Mauteinnehmer, der Mautpächter und der Gegenschreiber bis zur Auflassung der Mauten im Jahre 1766. Bekannte Namen wie die Aschauer, die Familie Engenlander, verwandt mit den Fleck von Perik Lind den Graben von Stein werden genannt.  

Das Haus gilt als Geburtshaus von Josef Ferdinand Fromiller dem großen Kärntner Barockmaler, dessen Vater Benedikt Fromiller Mautpächter zu Oberdrauburg war. 
Zwei Fresken des gossen Malers befinden sich am angrenzendem sogenannten Amtshaus. 
Später wurde das Gebäude bäuerlich genützt und war als Gasthof "Weißes Rössl" bekannt. 
Nach Auflassung der Landwirtschaft stand das Haus größtenteils leer und war unmittelbar vom Verfall bedroht. Im Rahmen der Maßnahmen zur Revitalisierung des Historischen Zentrums wurde das Lengauerhaus einer umfassenden Betreuung unterzogen. In Zusammenarbeit von Bundesdenkmalamt, dem örtlichen Restaurator Robert Smoley, der Oberdrauburger Althausrevitalisierungs Ges.b.R und dem Eigentümern Hans Stefan Niedermüller wurde nach genauen Analysen ein umfassendes Gestaltungs-und  Nutzungskonzept erstellt. 

Neben der Wiederherstellung der Urfassung auf höchstes Niveau wurde auf eine entsprechende Nutzung hohes Augenmerk gelegt. Im 1ersten Obergeschoß entstanden drei Wohneinheiten. Teile des Erdgeschoßes mit einem großen Gewölbeanteil wurden vom Restauratoren Betrieb Robert Smoley als Büro und Werkstätte angekauft, entsprechend gestaltet und genutzt. Heimstätte mit zehn Arbeitsplätzen. 

Insgesamt ist das Lengauerhaus ein Glanzstück der Oberdrauburger Bemühungen um die Erhaltung der historischen Bausubstanz und einer zeitgemäßen Nutzung. 
Um den Bestand dieses wertvollen Objektes zur Gänze sicherzustellen sind nachstehende notwendige Maßnahmen geplant.

Ziele und Zielgruppen

Zielgruppen sind Gemeinden mit ähnlichen Voraussetzungen wie Oberdrauburg im weiteren Sinn, bei denen die Sanierung des Objektes als Vorbildwirkung dienen soll. Insbesondere Menschen, die die zentrale Lage des Objektes, den Reiz von Altwohnungen mit hoher Qualität und die hervorragende Infrastruktur Oberdrauburgs nutzen.

Das Lengauer Haus soll aber auch Anreiz und Ermunterung für Hauseignerinnen und Hauseigner mit ähnlicher Aufgabenstellung sein.

Als Zielgruppe muss auch die örtliche Bevölkerung genannt werden. Aus einem Gebäude, das täglich gesehen wird, soll im Kontext mit den anderen historischen Gebäuden und Ihrer Nutzung, die historische Bedeutung verstanden werden. Die Bevölkerung wird dieses Wissen dann als Teil ihrer Identität weitergeben Denkmalpflege, Nutzung, Ortsbild, ländlicher Raum – Kriterien, die in Zukunft immer mehr von Bedeutung sein werden.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Folgende Arbeitsschritte sind geplant:

Dachsanierung: Entfernung der bestehenden Deckung und Lattung, zimmermannsmäßige Überprüfung und Ausbesserung der historischen Dachkonstruktion, Spengler arbeiten, Neueindeckung mit Tondach - naturrot, Vermörteln der Firstkappen, Schneebäume.
Kamine: Durchsicht der Dachanschlüsse, Rekonstruktion der historischen Kaminverdachung, Neuverputz der Kaminköpfe.
hölzerne Einbautüren: Rekonstruktion von sechs Außenflügeln nach historischem Vorbild mit Leinölkittbett verglast, Rekonstruktion des historischen Eingangsportals zweiflügelig in Fischgrätenoptik mit Ölfarbe beschichtet.  

Durch die denkmalgerechte Dacherneuerung und die Wiederherstellung der Kamine, Türen und Fenster ist das Haus umfassend in seiner Architektur wiederhergestellt und ein Musterbeispiel für den Ort Oberdrauburg.

Ergebnisse und Wirkungen

Durch die denkmalgerechte Sanierung des Lengauer Hauses, einem historischen Bauwerk aus dem 16. Jahrhundert, ist das Objekt umfassend in seiner Architektur wiederhergestellt und ein Musterbeispiel für den Ort Oberdrauburg.

Das Lengauer Haus ist als einer der wenigen Renaissancebauten in Oberkärnten als kulturelles Erbe von besonderer Bedeutung und ein tragender Bestandteil des historischen Zentrums des Marktes Oberdrauburg. Das Haus spielt sowohl architektonisch als auch wirtschaftlich eine zentrale Rolle. Durch bereits geleistete Vorarbeiten entstanden drei hochwertige Wohnungen im Obergeschoss. Das Erdgeschoss wird durch den Restaurationsbetrieb Robert Smoley gewerblich genutzt. Wiederbelebung von historischer Bausubstanz, Nutzung des Altbestandes und darüber hinaus Schaffung intelligenter Arbeitsplätze wurden beispielhaft umgesetzt und sind ein weiterer Schritt zu einem lebendigen Ortszentrum.

Erfahrung

Die Etablierung eines neuen Workshopraumes im Haus ermöglicht Treffen des Kreativkreises und fördert das soziale und kulturelle Leben der Bewohnerinnen und Bewohner von Oberdrauburg.