Kultur Im Walgau

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
Innovation

Untergliederung
Kultur
LEADER
Gemeindeentwicklung
Standortentwicklung
Wissenstransfer
Innovation

Projektregion
Vorarlberg

Lokale Aktionsgruppe
LAG Vorderland - Walgau - Bludenz

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
01.07.2022-30.06.2024 (geplantes Projektende)

Projektkosten gesamt
153.098,20€

Fördersumme aus LE 14-20
91.858,92€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Regio Im Walgau

Kurzbeschreibung

Mithilfe einer „region. Koordinations- und Servicestelle" für Kultur soll der Walgau als Kulturregion für seine Bewohnerinnen und Bewohner und darüber hinaus sichtbar, spürbar und erlebbar werden. Eine vom Land beauftragte Bestandsaufnahme zur Kultur im Walgau zeigt das große kulturelle Potential der Region sowie die zahlreichen bestehenden Aktivitäten auf. Sie verweist aber auch auf die mangelnde Vernetzung unter den Gemeinden und Kulturschaffenden, die fehlende Sichtbarkeit des kulturellen Angebots sowie die ausbaufähige Identifikation der Kulturschaffenden und Bewohnerinnen und Bewohner mit der (Kultur-)Region Walgau. Mit professioneller Unterstützung durch die Einrichtung einer Koordinations- und Servicestelle für Kultur sollen diese Schwächen behoben und der Walgau als Kulturregion etabliert werden. Ziel ist es, eine regelmäßige Vernetzung der Kulturverantwortlichen in den Gemeinden und den Kulturschaffenden in der Region aufzubauen, langfristig zu gewährleisten und ein tragfähiges Netzwerk zu etablieren.

Ausgangssituation

Seit Gründung der Regio Im Walgau im September 2011 wurden immer wieder Versuche zur Vernetzung der Kulturschaffenden und Kulturverantwortlichen in den Walgau-Gemeinden unternommen. Die gemeinsamen Aktivitäten beschränkten sich jedoch auf zwei Veranstaltungen (Schwabenkinder 2012, Wanderausstellung zur Auswanderung aus dem Walgau 2018) sowie die Förderung walgau-weiter, in Abstimmung mit der Regio entwickelter Initiativen wie der Kulturgutsammlung Walgau.

Auf Initiative von Dr. Winfried Nussbaummüller (Vorstand der Kulturabteilung des Landes) setzten sich die Bürgermeister der 14 Walgau-Gemeinden 2019 in einem Workshop intensiv mit dem Potential des Walgau als Kulturregion auseinander. In der Folge beauftragte das Land eine Bestandsaufnahme der zahlreichen kulturellen Aktivitäten in der Region. Sie zeigt die Vielfalt des bestehenden kulturellen Angebots, aber auch die mangelnde Vernetzung unter den Gemeinden und Kulturschaffenden, die fehlende Sichtbarkeit des Angebots sowie die ausbaufähige Identifikation der Kulturschaffenden und Bewohnerinnen und Bewohner mit der (Kultur-)Region Walgau auf.

Von Juli 2020 bis März 2022 wurde in mehreren Treffen mit den Kulturverantwortlichen der Gemeinden sowie im Zuge einer Kulturklausur überlegt, wie die genannten Schwächen behoben und der Walgau als Kulturregion etabliert werden könnte. Alle Beteiligten kamen zu dem Schluss, dass dies nur mithilfe einer eigenen Kulturstelle in der Region gelingen kann. Der Regio-Vorstand beschloss in seiner Sitzung am 31.03.2022 die Einrichtung einer solchen Stelle.

Ziele und Zielgruppen

Mithilfe einer regionalen Kulturstelle soll der Walgau als Kulturregion nach innen und nach außen sichtbar, spürbar und erlebbar werden. Die zu schaffende Koordinations- und Servicestelle für Kulturverantwortliche in den Gemeinden und für Kulturschaffende in der Region stellt eine regelmäßige Vernetzung zwischen den Genannten sicher. Nur so kann ein tragfähiges Kulturnetzwerk entstehen, das Veranstaltungen regional abgestimmt plant sowie erste gemeinsame walgau-weite Veranstaltungsformate entwickelt, ermöglicht und erprobt. Ziel ist es, im gemeinsamen Tun eine Vision für die Kulturregion zu entwickeln. Auch die regelmäßige Abstimmung mit den Kulturabteilungen und Kulturinitiativen der angrenzenden Städte, Bludenz und Feldkirch, wird dabei angestrebt.

Zudem besteht ein hoher Bedarf in den Gemeinden, Unterstützung und Beratung in der Akquise von Fördermitteln für Kulturinitiativen zu erhalten.

Um die Sichtbarkeit des Walgau als Kulturregion zu erhöhen, bedarf es zudem einer gut abgestimmten Öffentlichkeitsarbeit. Sie umfasst die Weiterentwicklung des 2021 provisorisch eingeführten Veranstaltungskalenders inkl. Website, die Betreuung und den Ausbau der bestehenden Social-Media Kanäle sowie die Ausarbeitung einer Kommunikationsstrategie.

Die Kulturverantwortlichen der Gemeinden identifizieren die oben aufgezählten Bereiche als die dringlichsten. Mit ihnen soll in einer ersten Phase bis 2024 gestartet werden. Bisher konnte noch nicht abgeschätzt werden, ob und wie eine gute Betreuung der zahlreichen ehrenamtlichen Initiativen auf regionaler Ebene erfolgen könnte. Es besteht jedoch der explizite Wunsch, im Zuge des Projekts zu prüfen, welche Bedarfe diese Initiativen haben und wie eine tragfähige und nachhaltige regionale oder teilregionale Unterstützungsstruktur aussehen könnte.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Innovationsgehalt
In Städten sind Kulturabteilungen gang und gäbe. In kleineren Gemeinden und ländlichen Regionen stützt sich die Kulturarbeit meist auf ehrenamtliche Initiativen. Eine interkommunale Zusammenarbeit in Kulturagenden erfolgt eher selten und wenn wenig strukturiert. Eine Ausnahme in Vorarlberg bildet der Bregenzerwald, der Kulturkooperationen mit einer eigenen Stelle seit 2019 forciert. Daran hat sich die Regio Im Walgau orientiert. Welche Strukturen alle beteiligten Gemeinden tatsächlich für die von ihnen gewünschte stärkere Kooperation im Kulturbereich benötigen, wurde in einem breiten Beteiligungsprozess mit Begleitung des Landes, über zwei Jahre hinweg, erarbeitet. Überraschend und neu dabei ist, dass der Wunsch nach einer Stelle und damit einer stärkeren Kooperation im Kulturbereich im Walgau explizit von den Gemeinden, von ehrenamtlichen Initiativen und Kulturschaffenden gemeinsam geäußert und gefordert wurde. Damit ist sichergestellt, dass die einzurichtende Stelle von Anfang an gut eingebunden ist. Ihr Aufgabenprofil wurde gemeinsam mit den Gemeinden erarbeitet und orientiert sich unmittelbar an deren Bedarfen.

Nachhaltigkeit
Der Beschluss des Regio-Vorstands umfasst die dauerhafte Einrichtung der Stelle über die LEADER-Förderung hinaus. Mithilfe der LEADER-Förderung soll die Basis für eine nachhaltige regionale Kooperation im Kulturbereich gelegt werden. Im Anschluss daran finanzieren die Gemeinden die Stelle.

Regionaler Mehrwert
Am Projekt sind alle 14 Mitgliedsgemeinden der Regio Im Walgau mit ihren Kulturverantwortlichen und Kulturinitiativen aktiv beteiligt. Es sind dies Bludesch, Bürs, Düns, Dünserberg, Göfis, Frastanz, Ludesch, Nenzing, Nüziders, Röns, Satteins, Schlins, Schnifis und Thüringen. Ziel ist es, den Walgau als Kulturregion in erster Linie für die Bewohnerinnen und Bewohner der Region, aber auch darüber hinaus sichtbar, spürbar und erlebbar zu machen.

Zudem wird der Austausch sowie die Kooperation mit den Kulturabteilungen und Kulturinitiativen der angrenzenden Städte, Bludenz und Feldkirch, angestrebt und forciert.

Ergebnisse und Wirkungen

Folgende Ergebnisse sollen am Projektende vorliegen:

  • Es gibt ein tragfähiges regionales Kulturnetzwerk, das sich regelmäßig trifft beziehungsweise austauscht und sich gemeinsam erste walgau-weite Veranstaltungsformate überlegt, diese ermöglicht und erste Ideen in der Umsetzung erprobt.
  • Die Veranstaltungsplanung erfolgt in diesem Netzwerk bestmöglich koordiniert und abgestimmt.
  • Es liegt eine Strategie vor, wie die Kultur Im Walgau und ihre vielfältigen Angebote nachhaltig sichtbar gemacht werden.
  • Der gemeinsame Veranstaltungskalender ist weiterentwickelt, professionalisiert und die Abläufe zu seiner Befüllung sind definiert.
  • Die Reichweite der Kultur Im Walgau-Facebookseite wurde erhöht.
  • Gemeinden und Kulturveranstalterinnen- und veranstalter werden zu möglichen Förderansuchen beraten und dabei unterstützt.
  • Es liegt eine Analyse vor, ob und wie ehrenamtliche Initiativen und Strukturen auf kommunaler, teilregionaler (zum Beispiel Blumenegg) oder regionaler Ebene (walgau-weit) unterstützt werden können und sollen.
  • Die Stelle einer Kulturverantwortlichen wurde neu geschaffen und bleibt langfristig erhalten.