Revitalisierung Schloß Stein
- Themenbereich
- Land- und Forstwirtschaft inkl. Wertschöpfungskette
- Untergliederung
- Wertschöpfung
- Bildung & Lebenslanges Lernen
- Gemeindeentwicklung
- LEADER
- Kultur
- Energieeffizienz
- Erneuerbare Energie
- Klimaschutz
- Klimawandelanpassung
- Tourismus
- Wissenstransfer
- Projektregion
- Kärnten
- Lokale Aktionsgruppe
- LAG Großglockner Mölltal - Oberdrautal
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 05/21-12/22 (geplantes Projektende)
- Projektkosten gesamt
- 100.000,00€
- Fördersumme aus LE 14-20
- 50.000,00€
- Massnahme
- Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)
- Teilmassnahme
- 19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung
- Vorhabensart
- 19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie
- Projektträger
- Johannes Orsini-Rosenberg
Kurzbeschreibung
Um das denkmalgeschützte Gebäude erhalten zu können, ist es dringend notwendig, die Baumängel zu beheben und den Urzustand wieder herzustellen. Die Erhaltung und Renovierung dieser Burg und Wehranlage, mit der auffallend schönen Lage auf einem steil aufsteigenden Felsen, 200 Meter über der Talsohle der Gemeinde Dellach im Drautal, ist das wesentlichste Ziel des Vorhabens. Die Sanierung des Daches, des Mauerwerks und der Eingangs- Aufgangsbereiche sind die wichtigsten notwendigen Maßnahmen, um weitere Schäden am kultur- und kunsthistorischen Objekt zu vermeiden.
Burg Stein, als bedeutendes und besonderes, historisches Kulturobjekt im ländlichen Bereich soll für die nachfolgende Generation erhalten bleiben. Die Burg ist teilweise öffentlich zugänglich und die Förderung dient diesen Zugangsbereichen und der Erhaltung des Kulturgutes.
Ausgangssituation
Burg Stein wurde im späten 12. Jahrhundert im ortenburgischen Ministerialen Haidenrichs de Lapide errichtet, diente als Wehrburg und hat teilweise noch einen romanischen baulichen Ansatz. Der Bergfried war vom Palas getrennt und mit diesem ursprünglich durch eine Holzbrücke verbunden, dieser ist heute teilweise verfallen und dient als Aussichtsturm. Eine kunsthistorische Besonderheit stellt die in der Nordostecke befindliche Doppelkapelle dar. Zwei romanische Kapellen aus dem 15. Jahrhundert sind übereinander angeordnet und durch eine Öffnung in der Decke miteinander verbunden. Beide Kapellen, von denen eine dem Heiligen Valentin und eine dem Heiligen Martin (geschaffen von Bartlmä Firtaler) geweiht ist, bergen bemerkenswerte Schnitzstatuen sowie Gewölbemalereien des Südtiroler Künstlers Simon von Taisten. Seit 1681 bis heute befindet sich die Burg Stein im Besitz des uradeligen österreichischen Adelsgeschlechtes Orsini-Rosenberg, der derzeitige Besitzer ist der 7. Vorstand, Johannes Orsini Rosenberg. Burg Stein befindet sich in einem sichtbar desolaten Zustand und ist dringend renovierungsbedürftig. Ansatz der Erhaltung ist das Dach des Schlosses mit den Schiefersteinen, im Besonderen auch die Sicherung des äußerst mitgenommenen Mauerwerkes sowie die Adaptierung des Zu- und Aufganges in den Kapellenbereich.
Die Fassade gegen Süden weist erhebliche Verwitterungsschäden auf. Große Verputzflächen sind bereits abgefallen oder stark verwittert. Das Natursteinmauerwerk ist stellenweise freigelegt und der Fugenmörtel ist schutzlos der Witterung ausgesetzt.
Die bergseitige Südfassade ist selten der Sonneneinstrahlung ausgesetzt, wodurch sie nach Regen länger feucht bleibt. Dadurch wird der Schimmel-, Moos- und Flechtenbewuchs sehr gefördert.
In speziellem Maße geschwächt zeigen sich die stark verwitterten Fundamentmauern beider Fassaden. Durch abrinnendes Regenwasser und durch den Pflanzenbewuchs sind Teile der Fundamente ausgebrochen oder deren Fugenmörtel tief verwittert.
Am Fuße der Westfassade wurde auf dem Felsen eine Wasserrinne aus Beton eingebaut, um das Regenwasser abzuleiten.
An den Fenstern wurden Läden aus Holz angebracht, auch hier wurde meist mit Zementmörtel gearbeitet. Mehrere Steinfassungen der Fenster wurden dabei beschädigt.
Der Felsen, auf dem die Burg Stein gegen Westen erbaut wurde ist durch Verwitterung und Pflanzenbewuchs rissig geworden. Hier sind viele Felsteile lose geworden und durch das Wurzelwerk beschädigt. Stellenweise sind die Felsen bereits mit kleinen Bäumen bestanden, diese müssen restlos entfernt werden.
An mehreren Fenstern müssen die Fensterbänke erneuert werden, auch hier müssen mehrere Fensterstöcke wetterfest verputzt werden, da hier Regenwasser eindringen kann.
Ziele und Zielgruppen
Ziel des Projektes ist es, ein einzigartiges historisches Kulturdenkmal für den Ort Dellach und die Region zu erhalten Durch die Erhaltung statt des Preisgebens zum Verfall, wird wertvolle kulturelle Substanz bewahrt. Mit dieser Maßnahme wird man dem immer wichtiger werdendem Aspekt des „Erhaltens statt Wegwerfens“ gerecht. Die einzigartige Burg im oberen Drautal in dieser Form muss für die Nachwelt erhalten und erlebbar gemacht, damit regionale Identität vermittelt werden kann.
Denkmalpflege, Nutzung, ländlicher Raum – Kriterien, die in Zukunft immer mehr von Bedeutung sein werden.
Projektumsetzung und Maßnahmen
Für die Behebung der oben beschriebenen Mängel sind im Einzelnen folgende Maßnahmen vorgesehen: 1. Die Fassaden müssen teilweise mit festen Gerüsten versehen werden, wo dies zu schwierig oder kostenintensiv ist, soll mit Hängegerüsten oder aus dem Seil gearbeitet werden.
2. Die rezent aufgebrachten Zementverputze sowie die verwitterten Verputze müssen restlos entfernt werden. Dies hat mit größter Vorsicht per Hand zu erfolgen. Es darf dabei keinerlei historisch bedeutsame Schicht verletzt werden.
3. Die Fassaden sind mit Wasserhochdruck, Heißwasser oder Wasserdampf von allen Moosen und Flechten zu befreien und bis auf den Verputzgrund zu reinigen.
4. Der gesamte Sockelbereich der beiden Fassaden ist ebenfalls zu reinigen, die Ausbruchstellen in den Fundamenten sind zu schließen, zu verfugen oder zu verputzen.
5. Der Felsen ist vom gesamten Bewuchs zu befreien, zu reinigen und alle losen Steine sind zu entfernen.
6. Die Wasserrinne für die Ableitung von Schlagregen ist zu reinigen und wasserdicht mit Mörtel zu verkitten.
7. Alle besonderen Bauteile wie Fenster- und Tür Wandungen, Architrave, Sol Bänke, Gesimse und konsolensteine sind zu reinigen und mit geeigneten Materialien zu ergänzen und festigen.
Ergebnisse und Wirkungen
Die Umsetzung dieses Projektes bewirkt eine Stärkung der ländlichen Wertschöpfung und regionalen Identität.Pdf-Ausgabe
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