Zukunftssymposium

Symposium zur Verhandlung des alpinen Lebensraums abseits urbaner Zentren

Themenbereich
Umwelt, Biodiversität, Naturschutz

Untergliederung
Tourismus
Umweltschutz
Naturschutz
Jugend
LEADER
Bildung & Lebenslanges Lernen

Projektregion
Vorarlberg

Lokale Aktionsgruppe
LAG REGIO-V Regionalentwicklung Vorarlberg

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
12.04.2022-30.6.2024

Projektkosten gesamt
114.853,25 €

Fördersumme aus LE 14-20
68.911,95 €

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Kleinwalsertal Tourismus eGen

Kurzbeschreibung

Beim zweitägigen Natur bewusst erleben „Footprint Festival“ im Kleinwalsertal trafen Menschen zwischen 15 und 60 Jahren mit verschiedenen Ideen, aus verschiedenen Regionen und mit verschiedenen Hintergründen auf Entscheidungsträgerinnen und -träger aus Politik, Wirtschaft, Initiativen, Vereinen etc. Sie hatten das gemeinsame Ziel, den Alpenraum nachhaltig zu entwickeln, um den Lebensraum für nachfolgende Generationen lebenswert zu erhalten. Sie wollten durch ihre Teilnahme einen Beitrag leisten, die Zukunft gemeinsam zu gestalten und ihr Verständnis für zunächst fremde Denkansätze, Zusammenhänge und Abläufe steigern. 

Die erste Auflage der Veranstaltung fand vom 6. bis 7. Juni 2024 statt. Das Symposium kann als Tagung mit Festivalcharakter bezeichnet werden. Bewusst wurde Raum für Begegnung mit Menschen und der Natur geschaffen. Das Kleinwalsertal mit seinem attraktiven Naturraum bot die ideale Bühne für die Veranstaltung mit 65 Teilnehmenden.

Ausgangssituation

Fruchtbarer Boden, sauberes Trinkwasser, Schutz vor Naturgefahren und Erholungsfunktion: Die von der Natur erbrachten sogenannten „Ökosystemleistungen“ haben eine zentrale Bedeutung für das menschliche Leben. Das Kleinwalsertal stellt viele dieser Ökosystemleistungen bereit und zählt zu den führenden Tourismusdestinationen im Alpenraum. Allerdings wächst der Druck auf sensible Ökosysteme. Umso wichtiger ist es, ihre Bedeutung aufzuzeigen und ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Das 2018 von Kleinwalsertal Tourismus eGen und Gemeinde Mittelberg initiierte LEADER-Projekt Natur bewusst erleben (https://www.regio-v.at/projects/374/natur-bewusst-erleben) setzte an diesem Punkt an und beteiligte Interessensgruppen aus Tourismus, Land-, Alp- und Forstwirtschaft ebenso wie Grundbesitzerinnen und Grundbesitzer, Jagd und Naturschutz und viele mehr. Im Mittelpunkt des Projekts steht der Wert der Natur für den Menschen – sowohl lebenswichtige Funktionen, als auch Erholungsmöglichkeiten und Freizeitaktivitäten werden berücksichtigt. Ziel des Gesamtprojekts ist es, Lösungen zu entwickeln, um die Qualität des Lebens- und Naturraums zu bewahren. Natur bewusst erleben baut auf respektvolles Miteinander in der Natur, gegenseitiges Verständnis, Aufklärung und Lenkung. Zusammengefasst steht es für: NATUR = Ökosystemleistungen BEWUSST = Sensibilisierung ERLEBEN = Innovative Vermittlung

Von 2018-2020 wurden wissenschaftliche Grundlagen geschaffen und über 200 Personen aus betroffenen Interessensgruppen involviert. Ergebnis ist der Maßnahmenabschlussbericht vom Mai 2020. Im Juli 2020 wurde das Konzept durch einen Beschluss der Gemeindevertretung der Gemeinde Mittelberg verankert. Die im Bericht vorgeschlagenen Maßnahmen bündeln sich in die Themen Kompetenzerweiterung, Infrastruktur und digitale Strategie. Innerhalb der Maßnahmengruppe Kompetenzerweiterung wurde die Entwicklung und Durchführung eines Zukunftssymposiums als eine von acht Maßnahmen empfohlen. Die Priorität wurde dabei mit hoch bewertet.

Ziele und Zielgruppen

  • Da das Footprint-Festival im Rahmen des Projekts Natur bewusst erleben entwickelt wurde, verfolgte auch die neu entwickelte Veranstaltung die dafür definierten Hauptziele: Wert(schätzung) der Natur in den Fokus rücken und stärken
  • Lenkungsmaßnahmen in der Natur Innovative Naturvermittlung Fokus auf junge Menschen
Das Footprint-Festival legte den Fokus darüber hinaus auf folgende Ziele:
  • Schaffung einer Plattform für die Ideen, Visionen und Gestaltungsansätze für junge Menschen zur Zukunft im Alpenraum
  • Erarbeitung konkreter Lösungen für anstehende Herausforderungen im Lebensraum Alpen mit einer reellen Chance auf Umsetzung
  • Vernetzung von Entscheidungsträgerinnen und -trägern und der jungen Generation für ein Zusammenwirken auf Augenhöhe
  • Gegenseitiges Verständnis für die Bedürfnisse, Herausforderungen und Anforderungen der verschiedenen Teilnehmendengruppen
  • Nutzen für das Kleinwalsertal: Schaffung eines Leuchtturms, der das Projekt Natur bewusst erleben nach innen und außen greifbar macht
  • Glaubwürdigkeit aus dem Projekt Natur bewusst erleben nutzen, ausbauen und stärken
  • Wertvolle Inputs und neues Wissen für das Hauptprojekt und die Region Kleinwalsertal, Ausbau des Netzwerks Präsenz als nachhaltige Ferienregion für zukünftige Gäste(gruppen)


Projektumsetzung und Maßnahmen

Planung und Administration
Im Rahmen dieser Aktivität erfolgten die Detail- und Durchführungsplanung, vorbereitende Organisation, die Dokumentation sowie die Gesamtadministration. Das Veranstaltungskonzept wurde geschärft und in eine detaillierte und umsetzungsfähige Form gebracht. Eine begleitende Agentur entwarf die Formate und erarbeitete die Inhalte (Auseinandersetzung mit zum Beispiel „Art of Hosting“, Design Thinking und Kreativformaten). Den inhaltlichen und programmatischen Input lieferten Kooperationspartnerinnen und -partner, Gemeinden, Regionen und Fachleute aus verschiedenen Sektoren wie Landwirtschaft, Tourismus und Wirtschaft, damit Themen ganzheitlich behandelt werden konnten. Gemeinsam wurden die inhaltliche Detailplanung und Themenfixierung vorgenommen.
Kleinwalsertal Tourismus eGen hatte die administrative Leitung. Diese beinhaltete die Gesamtkoordination, das Teilnahmemanagement, die Abrechnung und Buchhaltung, Auskunft sowie die Dokumentation des Footprint-Festivals. Kleinwalsertal Tourismus eGen ist und war Ansprechpartnerin für Kooperationspartnerinnen und -partner, Mitwirkende und Teilnehmende. Marketing und Kommunikation Die Aktivität beinhaltete die Planung und Gestaltung aller Maßnahmen zur Bewerbung, Durchführung und Nachbereitung des „Natur bewusst erleben“ Footprint-Festivals.
Im Onlinebereich wurden Instrumente wie Webpräsenz, Social-Media-Kanäle, Influenzerkampagnen, Pressereisen, Kampagnen zur Vermarktung mit Gewinnspielen und das Anmeldemanagement aufgebaut, geplant und gehostet. Offline wurden Flyer, Plakate, Werbemittel und Branding on the ground gestaltet und produziert, die zum großen Teil für weitere Ausgaben des Footprint-Festivals genutzt werden können (zum Beispiel Beschilderung, Aufsteller, Harvestingwall, Fotowand etc.).
Ein weiterer wichtiger Bereich war die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Anzeigen und Inserate sowie Netzwerkpflege. In dieses Arbeitspaket fallen auch die Planung, Koordination und Durchführung von Foto- und Videoproduktion.

Durchführung des Symposiums
Speakerinnen und Speaker, Moderatorinnen und Moderatoren sowie Kunstschaffende öffneten den Rahmen zur Auseinandersetzung mit dem Hauptthema, den Fragestellungen und der Verhandlung des Lebensraums Alpen. Dies erfolgte in kreativ-innovativer Art, offen und wertschätzend. Die Menschen, die als Gastgeberinnen und Gastgeber des Footprint-Festivals fungierten, waren ausschlaggebend für den Erfolg der Veranstaltung. Die Aktivität umfasste ebenfalls die Planung, Vorbereitung und Organisation aller Orte und Locations, die von den Mitwirkenden und Teilnehmenden genutzt wurden. Dies erstreckt sich über die verschiedenen Outdoor-Locations für die Austauschformate bis bin zum Veranstaltungszentrum Walserhaus als Co-Working Area und Veranstaltungs-Basecamp. Das Programm wurde im Vergleich zum Anfangskonzept verkürzt, um noch mehr Menschen für das Thema begeistern zu können und durch ein kompakteres Format eine größere Zielgruppe zur Teilnahme zu bewegen.

Das Programm umfasste im Detail:
TAG 1: DONNERSTAG, 6. JUNI Natur erleben beim „Anwandern“. Orientieren. Anfangen. Ankommen 10:00 Uhr | Anwandern: Zu Fuß zum Footprint (optional) 15:00 Uhr | Orientierung und Dating: Es geht los 18.30 Uhr | Keynote von Dr. Elisabeth Oberzaucher 20.00 Uhr | Genießen: Ein studierter Bauch bleibt nicht gern leer
TAG 2: FREITAG, 7. JUNI Wissen sichtbar machen und vernetzen. Natur erleben. Voneinander lernen. 08:30 Uhr | Impulse: Orientieren und inspirieren: Wilhelm Schmid, Prof. Carl Beierkuhnlein, Sybille Chiari 11:30 Uhr | Naturvermittlung zum Erleben 13:15 Uhr | Mittagessen 14:30 Uhr | Entwicklungssessions 17:15 Uhr | Praxis-Talk. Talk-Teilnehmende, die Anwendungsfelder für Naturvermittlung vertreten (Netzwerkstellen, Unternehmen, Schule/Bildung) 18:00 Uhr | Zusammenfassung, Ausblick und Aperitif 18:30 Uhr | Feierlichkeiten: Tafeln, Tanzen und Ehren Verleihung des Footprint Kleinwalsertal Award für wirkungsvolle Naturvermittlung
OPTIONAL: SAMSTAG, 8. JUNI 10:00 Uhr | Ausklang: gemeinsamer Brunch

Ergebnisse und Wirkungen

  • Konzept und erste Erfahrungen einer Pilotveranstaltung mit Beispielcharakter für kommende Auflagen des Natur bewusst erleben Symposiums.
  • Detailliertes Veranstaltungskonzept mit Ablaufplanung, Entwicklung kreativer Formate und inhaltlicher Konzeptionierung als Basis für die zukünftige zweijährige Weiterführung des Footprint-Festivals.
  • Marketingplan mit Maßnahmen und Kampagnenvorschlägen, Online- und Offlinekanäle sowie digitale Infrastruktur, Strukturen sind in der Zukunft nutzbar.
  • Manual für eine stimmige und durchgängige Gestaltungslinie (CD), Foto- und Videomaterial zur Dokumentation und Bewerbung zukünftiger Auflagen. Feedbacksammlung der Teilnehmenden zur Weiterentwicklung der Veranstaltung.
  • Ergebnisse, Impulse und Lösungsvorschläge fließen in die betreffenden Gremien in der Kleinwalsertal Tourismus eGen sowie der Gemeinde Mittelberg ein.


Erfahrung

Das Footprint Festival war für die Kleinwalsertal Tourismus eGen und auch die Gemeinde Mittelberg ein voller Erfolg. Durch die Interaktion und den Austausch unterschiedlichster Interessengruppen zum Thema Naturvermittlung konnten wertvolle Kontakte geknüpft werden. Das Spannungsfeld zwischen Teilnehmenden aus der Naturvermittler“praxis“, Wissenschaft und Ökonomie hat allen Beteiligten einen wertvollen und zukunftsweisenden Blick über die jeweils eigene Branche verschafft und somit Anreize und Wissensvermittlung für zukünftige Projekte geschaffen.