KOST.bar entwickelt
- Themenbereich
- Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
- Umwelt, Biodiversität, Naturschutz
- Klimaschutz und Klimawandel
- Innovation
- Kulinarik
- Untergliederung
- Lebensmittelverarbeitung
- LEADER
- Nahversorgung
- Gesundheit
- Soziale Dienstleistungen
- Klimaschutz
- Umweltschutz
- Direktvermarktung
- Kurze Versorgungsketten
- Gemeindeentwicklung
- Projektregion
- Vorarlberg
- Lokale Aktionsgruppe
- LAG Vorderland - Walgau - Bludenz
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 12.04.2022-30.11.2022 (geplantes Projektende)
- Projektkosten gesamt
- 5.688,00
- Fördersumme aus LE 14-20
- 4.550,40
- Massnahme
- Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)
- Teilmassnahme
- 19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung
- Vorhabensart
- 19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie
- Projektträger
- foodcoop KOST.bar
Kurzbeschreibung
Das stark gestiegene Interesse an regional fair produzierten und im Direktvertrieb erhältlichen Produkten hat der Foodcoop KOST.bar in den letzten Jahren einen starken Zulauf beschert. Die gewachsenen Vereinsstrukturen konnten sich nicht schnell genug anpassen. Mit der Neuausrichtung der Organisationsstruktur soll es möglich werden, eine größere Mitgliederzahl in die Aktivitäten des Vereins mit einzubinden. Durch die Beteiligung sollen die Lieferanten-Konsumenten-Beziehungen noch weiter gestärkt werden. Die Foodcoop KOST.bar strebt daher den Aufbau einer soziokratischen Kreisorganisationsstruktur mit vier Basis Elementen an. Die bestehende Struktur soll optimiert werden, regelmäßig und zuverlässig Verantwortung übertragen werden. Unter professioneller Anleitung wird im Rahmen von mehreren Sitzungen und Workshops die neue Struktur erarbeitet. Ziel ist eine professionalisierte Organisation um die Direktvermarktung durch die Foodcoop KOST.bar langfristig zu stärken.Ausgangssituation
Im Jahr 2016 wurde Foodcoop KOST.bar von einer kleinen, engagierten Gruppe als NPO gegründet, anfangs waren es zehn Mitglieder, mit einem Mitgliedsbeitrag von zehn Euro/Jahr. Der formelle Sitz des Vereins ist in Frastanz. Die Foodcoop arbeitet mit rund 35 Produzentinnen und Produzenten aus Vorarlberg und Österreich zusammen. Seit 2018 findet der monatliche Marktplatz sowie regelmäßige Vereinstreffen in Rankweil im ehemaligen Gasthaus Rössle, Langgasse 44 statt. Bei einem Marktplatztag werden alle vorab online bestellten Produkte gesammelt und die Mitglieder können ihre bestellten Produkte gesammelt an einem Ort abholen. Die Produkte werden in Mehrweg- und Großgebinden bezogen, sodass soweit möglich Verpackungsmüll reduziert wird. Dies ist zum einen ökologisch sinnvoll und für die Mitglieder bedeutet der monatliche Sammeleinkauf eine Zeitersparnis, da sie beim regionalen Direkteinkauf nicht jede Produzentin und jeden Produzenten einzeln anfahren müssen. Dies steigert den Kauf von regionalen Produkten und fördert die Direktvermarktung. Aktuell arbeiten wir unter anderem mit regionalen Produzentinnen und Produzenten wie Sennerei Mathis in Laterns, Biohof Schneller in Bludenz, Frimahof in Ludesch, Martinshof in Buch, Bäckerei Backkultur in Göfis oder ZOE Kaffeerösterei in Satteins und Weinbaukollektiv West in Batschuns zusammen.Unsere Liste mit bestellbaren Produkten umfasst über 100 verschiedene Produkte (Käse, Eier, Nudeln, Marmelade, Fleisch, Wurst, Gemüse, Getreide, Wein, Obst, und vieles mehr).
Außerdem gibt es noch Koperationen zwischen Konsumentinnen und Konsumenten und Produzentinnen und Produzenten, mit kleinteiligen Bio-Betrieben und Kooperativen in Sizilien, Sardinien und Norditalien (Zitrusfrüchte, Parmesan, Oliven, Olivenöl, Marillen).
Nun ist die Foodcoop KOST.bar in den letzten Jahren schnell gewachsen und befindet sich im Übergang von der Pionierphase zur Differenzierungsphase. Die Mitgliederanzahl (45 Haushalte, Stand Jänner 2022) wächst ständig und stellt somit neue Anforderungen an die Kommunikations- und Organisationsstrukturen.
Bei der Klausur am 26. September 2021 hat Brigitta Buomberger das soziokratische Kreisorganisationsmodell vorgestellt und erste Ideen einer möglichen Organsisationsstruktur wurden gemeinsam entworfen und diskutiert. Die Mitglieder der Foodcoop KOST.bar wollen auf dieser Basis die notwendige Organisationsentwicklung in die Wege leiten, um die Zusammenarbeit zu professionalisieren und damit zukunftstauglich zu werden.
Definition Soziokratie:
Soziokratie ist eine Organisationsform, die Mitentscheidung und Selbstorganisation ermöglicht. Sie basiert unter anderem auf Erkenntnissen der Systemtheorie. Soziokratie kann in Organisationen unterschiedlicher Größe umgesetzt werden. Sie findet überall in der Gesellschaft Anwendung, wo sich Menschen zusammentun, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen zum Beispiel in der Familie, in Non Profit Organisationen, wirtschaftlich ausgerichteten Unternehmen, öffentlichen Verwaltungen, Gesundheits-, Sozial-, oder Bildungswesen. Die soziokratische Kreisorganisationsmethode (SKM) nach Gerard Endenburg ist ein Organisationsmodell, welches Struktur und Methoden bietet, die Orientierung und Sicherheit geben. Es baut auf einer Kreisstruktur auf, bei der eine klare Ordnung von über- und untergeordneten Kreisen besteht. Die Kreise sind durch die Kreisleitung und eine delegierte Person miteinander doppelt verbunden. Grundsatzentscheide werden in den zuständigen Kreisen getroffen. Dabei werden die Entscheide nach einem strukturierten Vorgehen erarbeitet und von den Kreismitgliedern gleichwertig getroffen (https://soziokratie-art.ch/soziokratie).
Ziele und Zielgruppen
- Entscheidungsrahmen und Entscheidungsfindungsprozesse sind geklärt.- Mitbestimmungsmöglichkeiten und -erfordernisse der Mitglieder sind strukturell festgelegt.
- Entscheidungen sind transparent, werden verbindlich mitgetragen und umgesetzt.
- Die Kommunikationswege unter den Mitgliedern sind geklärt, sichergestellt und transparent.
- Durch die Entwicklung und Implementierung dieser Organisationsform wird die Öffnung nach außen und die Integration neuer Mitglieder gestärkt und erleichtert.
- Die Direktvermarktung und Kooperation zwischen Konsumentinnen und Konsumenten mit Produzentinnen und Produzenten von regional und biologisch produzierter Lebensmittel wird gefördert.
- Ernährungssouveränität wird gefördert.
Projektumsetzung und Maßnahmen
Innovationsgehalt- Vereinsstruktur ohne Hierarchien
- Aufteilung der Verantwortlichkeiten auf alle Vereinsmitglieder
- Beteiligung aller Mitglieder im Ausmaß ihrer Fähigkeiten und Ressourcen an der Erfüllung des Vereinszwecks
Nachhaltigkeit
- Die Organisationsstruktur ist nach dem Kreisorganisationsmodell implementiert und auch erweiterbar, weil es von den Mitgliedern getragen wird.
- Integrationsprozess von neuen interessierten Mitgliedern ist geklärt und vereinfacht.
- Erprobtes Kreisorganisationsmodell stellt Organisationsansatz für Gründung weiterer Foodcoops in Vorarlberg (um Beispiel Bludenz) dar.
Foodcoop KOST.bar ist in der Lage auch mit wachsender Mitgliederzahl den Kauf von regionalen Produkten zu ermöglichen.
Regionaler Mehrwert
Rankweil, Vorderland