ARGE Streifenanbau

Agrarökologische und -ökonomische Untersuchung des Systems STREIFENANBAU und Entwicklung von Leitlinien für die Praxis

Themenbereich
Land- und Forstwirtschaft inkl. Wertschöpfungskette
Umwelt, Biodiversität, Naturschutz
Innovation
EIP-AGRI

Untergliederung
Landwirtschaft
Boden
Diversifizierung
Betriebswirtschaft
Umweltschutz
Biodiversität
Wissenstransfer
Innovation
EIP Europäische Innovationspartnerschaft

Projektregion
Burgenland
Kärnten
Niederösterreich
Oberösterreich
Steiermark

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
01.02.2022-31.01.2025 (geplantes Projektende)

Projektkosten gesamt
469563,64

Fördersumme aus LE 14-20
463729,5

Massnahme
Zusammenarbeit

Teilmassnahme
16.1 Förderung für die Einrichtung und Tätigkeit operationeller Gruppen der EIP "Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit"

Vorhabensart
16.01.1. Unterstützung beim Aufbau & Betrieb operationeller Gruppen der EIP für lw. Produktivität & Nachhaltigkeit

Projektträger
ARGE Streifenanbau

Kurzbeschreibung

Der Streifenanbau vereint die Vorzüge effizienter Landwirtschaft mit den ökologischen Vorteilen der Bewirtschaftung auf kleinen Flächen. Er ist definiert als die Produktion von drei oder mehreren Kulturen innerhalb desselben Feldes in benachbarten Streifen. Wichtig ist dabei, dass die Kulturen in gängigen Arbeitsbreiten angelegt sind und der Acker dadurch weiterhin maschinell kultiviert werden kann. Diese Form der Landbewirtschaftung erhöht die Widerstandsfähigkeit und Stabilität des Produktionssystems und bietet einen deutlich diverseren und attraktiveren Lebensraum für eine Vielfalt an Insekten und anderen Tieren
 
Im Projekt wird der Streifenanbau in Hofkirchen im Traunkreis (OÖ) und auf fünf weiteren Demonstrationsbetrieben in den Ackerbauregionen Niederösterreich, Burgenland und Steiermark der Streifenanbau umgesetzt. Untersucht werden im Zuge des Projektes: arbeits- und betriebswirtschaftliche Auswirkungen, Vorkommen von Nützlingen, Bodengesundheit, Pflanzengesundheit und Ertrag.

Ausgangssituation

Monokulturen sind weit verbreitet, weil sich die Felder mit dieser Anbauweise effizient bewirtschaften lassen. Monotone und große Feldschläge führen zu einem Verlust der für viele Arten attraktiven Habitate. Vor allem Bestäuber und Wildbienenarten sind von der Homogenisierung der Landschaft sehr stark bedroht. Felder mit Monokulturen sind außerdem anfälliger für Boden-Erosion, Krankheiten und Schädlinge.
Das System Streifenanbau könnte vielen dieser Herausforderungen trotzen. Ziel des Projektes ist mit dem „Streifenanbau“ ein ackerbauliches System zu schaffen, welches den Herausforderungen der gegenwärtigen regionalen und globalen Probleme wie dem Rückgang der Biodiversität, dem Rückgang der Bodenfruchtbarkeit und der Zunahme der Wetterextreme entgegensteuert bzw. gerecht wird.

Ziele und Zielgruppen

Das Ziel des Projektes sind agrarökologische und -ökonomische Untersuchung des Systems Streifenanbau, der Vergleich des Systems mit den gleichen Fruchtfolgegliedern im Monokulturanbau und praxistaugliche Ableitungen.
  •  Evaluierung des Innovationspotentiales des Streifenanbausystems im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit des Systems, Stabilität und Resilienz der Ackerkulturen, Qualität der Erntefrüchte und die Gesundheit der Ackerkulturen im Streifenanbau
  • Untersuchung der Auswirkungen auf die Stabilität und Resilienz der Ackerkulturen, Qualität der Erntefrüchte und die Gesundheit der Ackerkulturen im Streifenanbau
  • Untersuchung der Auswirkungen des Streifenanbaus auf die vorhandene Artenvielfalt der Insekten auf den Ackerflächen, die Bodenfruchtbarkeit und das Aufkommen von Unkräutern,..
  •  Entwicklung von geeigneten und praxistauglichen Managementstrategien für den Streifenanbau
  • Austausch zwischen Beratung, Forschung und Praxis: In der Projektphase werden die Ergebnisse auch mit Fachkolleginnen und -kollegen von Universitäten, Beratung und Praxis diskutiert und evaluiert

Zielgruppe des Projektes sind landwirtschaftliche Betriebe, landwirtschaftliche Beraterinnen und Berater und die nächste Generation von praktizierenden Landwirtinnen und Landwirten.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Das Projekt MORGENTAU Streifenanbau setzt dieses Anbausystem in Form eines Feldversuches auf einer Ackerfläche von 13,92 ha in Hofkirchen im Traunkreis um. Die Kulturen im Streifenanbau werden mit den selben Kulturen im Monokulturanbau verglichen. Auf fünf weiteren Demonstrationsbetriebe in den Ackerbauregionen Niederösterreich, Burgenland und Steiermark wird der Streifenanbau, an deren betriebliche Voraussetzungen angepasst, umgesetzt .
 
Die Umsetzung erfolgt in folgenden Schritten:
           
  • Anlegen und Umsetzen des Streifenanbaus und den Monokultur-Vergleichsflächen im Rahmen eines Feldversuches auf einer Fläche von 13,92 ha in Hofkirchen im Traunkreis
 
  • Detaillierte Dokumentation und Evaluierung agrarökologischen uns -ökonomischer Kennwerte durch:            Durchführung von standardisierten Bonituren der Ackerkulturen (in Zusammenarbeit mit R-G R&D), Untersuchung des Bodenlebens, Monitoring der Nützlingsvielfalt im Streifenanbau (Universität für Bodenkultur) und einer technologischen Wertprüfung der Erntefrüchte.
 
  • Erfassen aller betrieblich notwendigen Arbeitszeit, Maschinenkosten und Managementmaßnahmen: Erhebung der Mehraufwendungen welche durch diese Anbaumethode entsteht.
           
  • Datenaufbereitung und Auswertung der Felderhebungen und Laborergebnisse
 
  • Direkter Vergleich des Streifenanbaus mit dem Anbau der Fruchtfolge im Monokulturfeld
 
  • Evaluieren des Konzeptes „Transfermulch“ im Streifenanbau        
 
  • Umsetzung des Streifenanbaus auf fünf weiteren Demonstrationsbetrieben zur Erweiterung der Erfahrungen und Sammlung von Daten hinsichtlich Arbeitszeit und Management.
 
 
  • Erarbeiten von Leitlinien als Handbuch für den Streifenanbau in der Praxis, welche die Umsetzung auf anderen landwirtschaftlichen Betrieben ermöglichen.
 
Die Ergebnisse und das Wissen über zu Streifenanbau werden publiziert und in Zusammenarbeit mit BIO AUSTRIA in Form von Bildungsveranstaltungen verbreitet
Wissenstransfer an interessierte Landwirtinnen und Landwirte durch Feldtage, Fachtage und Workshops

Ergebnisse und Wirkungen

Die praktische Umsetzung soll der Projektgruppe die Erfahrungssammlung in allen Bereichen der ackerbaulichen Praxis des Streifenanbaus ermöglichen. Die Operationelle Gruppe wird von der Planung über die Umsetzung bis zur Ernte alle Schritte durchführen und währenddessen alle Überlegungen und Maßnahmen innerhalb der Gruppe diskutieren. Die ersten Erfahrungen konnten bereits beim Anlegen der Parzellen gesammelt werden und werden über die Projektlaufzeit an die Öffentlichkeit weitergegeben.