Millstätter See Almenwelten
- Themenbereich
- Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
- Untergliederung
- Alm- & Berglandwirtschaft
- Nachhaltige Landschaftspflege
- Tourismus
- Standortentwicklung
- Projektregion
- Kärnten
- Lokale Aktionsgruppe
- LAG Nockregion Oberkärnten
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 22.05.2017-31.10.2020
- Projektkosten gesamt
- 119468,94€
- Fördersumme aus LE 14-20
- 45.000,00€
- Massnahme
- Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)
- Teilmassnahme
- 19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung
- Vorhabensart
- 19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie
- Projektträger
- MBN Tourismusmanagement GmbH
Kurzbeschreibung
Das Projekt „Millstätter See Almenwelten“ dient zur gezielten Angebotsentwicklung im Bereich der Bergberührungen® und Stärkung der Bergkompetenz sowie Schultersaisonen durch neue Leitprodukte. Das Vorhaben intensiviert die Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Infrastrukturbetreuerinnen und -betreuern sowie dem Tourismus und fördert die Inwertsetzung der Almlandschaften sowie die Besucherlenkung in den Natur- und Kulturräumen. Das Projekt wurde durch unterschiedliche Teilprojekte umgesetzt.Ausgangssituation
Die MBN Tourismusmanagement GmbH hat mit dem „Weg der Liebe. Sentiero dell’Amore“ im Jahr 2015 ein starkes Leitprodukt geschaffen. Mit der Weiterentwicklung dieser Produkte und Schaffung vergleichbarer Angebote wird eine Stärkung der Schultersaisonen und der Berg- und Seeberührungen® angestrebt. Als erste Destination in Kärnten fördert der Millstätter See in der LEADER-Region die Inwertsetzung der Almlandschaften. Das Projekt soll die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Tourismus forcieren und die Bergkompetenz in der Destination stärken. Es wurde an der Basis der Bergberührungen® angesetzt.
Natur pur – das reicht nicht mehr:
Die Naturlandschaft muss in Orten, in denen der Tourismus die Grundlage bildet, zu einer Kulturlandschaft werden und die wiederum zu einer inszenierten Ferienlandschaft. Die Natur muss gefühlt werden!
Ziele und Zielgruppen
Ziele:- Stärkung Kompetenz Berg/Bergberührungen® - Natur Reloaded
- Stärkung der Schultersaisonen durch gezielte Angebotsentwicklung
- Verstärkte regionale Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Tourismus
- Weiterentwicklung „Weg der Liebe. Sentiero dell'Amore“
- Inwertsetzung der Almlandschaften (Almen herausarbeiten, für Almhütten Alleinstellungsmerkmal)
- Umsetzung von integrierten Marketingmaßnahmen (Print, Webmarketing, Presse)
- Verankerung der Leitprodukte
- Digitalisierung des Erlebnisraums durch Location-based Services (Verbesserung der Orientierung durch einheitliche Kartografie)
- Neue Produkte - Familienwanderweg „Mein 1. Gipfel in den Nockbergen“, „Bücher der Liebe“
Zielgruppe:
Zielgruppen sind Gäste und Besucherinnen und Besucher der Region Millstätter See, wie auch die regionale Bevölkerung. Um neue Gäste zu gewinnen, müssen wir Wertebotschaften im Sinne einer hohen Begegnungsqualität bieten, welche für Leitmilieus gelten, denn daran orientieren sich die anderen Gruppen im Konsum. Die vorherrschenden Milieugruppen der Marke Millstätter See sind die bürgerliche Mitte (Der – statusorientierte moderne – Mainstream) und die Traditionsverwurzelten (Die Sicherheit und Ordnung liebende Kriegsgeneration). Das "liberal- intellektuelle Milieu" wurde als Zukunftsmilieu der Destination Millstätter See definiert. Das ist, so die Definition, "die aufgeklärte Bildungselite mit liberaler Grundhaltung, postmateriellen Wurzeln" und "Wunsch nach selbstbestimmtem Leben".
Projektumsetzung und Maßnahmen
Folgende Teilprojekte sind beinhaltet:„Mein 1. Gipfel in den Nockbergen“ - Spielend wandern am Millstätter See
Der Familienwanderwerg „Mein 1. Gipfel in den Nockbergen“ wurde im Landalmtal umgesetzt (vom Erlacher Haus in Richtung Arkerkopf). Die Familien lernen während der Wanderung (ca. eineinhalb Stunden) bei sechs „Spielstationen“ spielerisch und didaktisch über das Leben auf der Alm, den Bergbau und das Wunder der Natur. Die Kinder erhalten beim Erlacher Haus ein Give Away für die Wanderleistung. Das Langalmtal rückt dadurch als Wandergebiet im Biosphärenpark Nockberge in den Vordergrund, sorgt für eine Entzerrung der Wanderströme und soll ein neues, vielversprechendes Leitprodukt für Familien werden.
Weiterentwicklung Weg der Liebe. Sentiero dell’Amore
Seit 1. Mai 2018 verbinden Besucherinnnen und Besucher einen Rundgang im historischen Kreuzgang vom Stift Millstatt mit einer gefühlvollen und inspirierenden Lektüre. Jede Besucherin und jeder Besucher des Kreuzganges hat die Möglichkeit, in den „schönsten Geständnissen der Liebe“, die Wanderer auf den sieben Plätzen am „Weg der Liebe. Sentiero dell´Amore“ auf der Millstätter Alpe niedergeschrieben haben, zu schmökern.
Bewusstseinsbildung zur Servicierung von Wanderinfrastruktur
Um die Bergberührungen® in der Destination zu stärken und eine Kompetenzposition als Wander-region einzunehmen, ist eine intakte Basisinfrastruktur für Wanderer von grundlegender Bedeutung. Aus diesem Grund wurde ein Workshop für Wegewarte organsiert um neue Perspektiven auf das Gewohnte zu vermitteln und das Bewusstsein zum Ambientemanagement und zur Marke Millstätter See beziehungsweise zu den Bergberührungen® zu stärken.
Masterplan Wegesystem Millstätter See, Entrance-Maps und Erlebniskarte
Ziel des Masterplans ist es, eine übergeordnete Kartenlandschaft zur regionalen Vernetzung zu schaffen, durch Informationssysteme (Location-based Services) den Informationswert über die Destination zu erhöhen und mit Hilfe von neuen Leitsystemen und Signalethiken Besucherinnen und Besucher in der Region zu lenken.
Die Erlebniskarte, ein bestehendes Werbemittel mit einer Auflistung von See- und Berg-berührungen® sowie Rad- und Wanderwegen in der Destination, wurde neu überarbeitet. Dabei wurden die Besonderheiten der verschiedenen Almlandschaften in der Karte grafisch und textlich aufbereitet.
Für den gesamten Erlebnisraum (Outdoor und für Werbemittel) wurde eine neue, einheitliche Kartografie erstellt. Nach und nach wird nun die bestehende Kartografie damit ersetzt. Eigene Entrance-Maps (Übersichtskarten) an frequentierten Wanderausgangspunkten sollen zu einer besseren Orientierung, Vernetzung, Besucherinnen- und Besucherlenkung und Positionierung der Leitprodukte am Berg beitragen.
Ergebnisse und Wirkungen
Als erste Destination in Kärnten fördert der Millstätter See in der LEADER-Region die Inwertsetzung der Almlandschaften. Das Projekt forciert die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Tourismus und stärkt die Bergkompetenz in der Destination. Es wurde an der Basis der Bergberührungen® angesetzt. Dazu gehören die Wanderwegewarte der Gemeinden, TVBs, Naturfreunde sowie der Alpenvereine, die für eine lückenlose und intakte Beschilderung und Basisinfrastruktur der Wanderwege zuständig sind. Um ihnen diese Wertschätzung und wichtige Aufgabe zu vermitteln, wurde in der Destination erstmalig ein Workshop für Wanderwegewarte organisiert. Das Angebot für Familien in der Region wurde durch einen neuen Familienwanderweg erweitert. Eine einheitliche Kartografie in der gesamten Destination verbessert die Orientierung sowie die Verankerung der Leitprodukte. Die Digitalisierung des Erlebnisraums durch Location Based Services ist in der Destination eine weitere Erneuerung. Die Bücher der Liebe im Stift Millstatt stellen eine kulturelle Aufwertung dar.
Erfahrung
Erfahrungen und Effekte am Familienwanderweg „Mein 1. Gipfel in den Nockbergen“:Aufgrund der steigenden Anzahl an Wanderern und dem hoch frequentierten Besucheraufkommen auf der Lammersdorfer Alm, hat man sich nach Projektstart gegen die anfangs geplante Wegstrecke (Lammersdorfer Hütte – Jufen) entschieden, um einen Qualitätsverlust der Almlandschaft und des Hüttenaufenthaltes zu vermeiden.
Es wurde ein neuer Wanderweg für die Inwertsetzung gesucht und erneut Gespräche mit Grundstücksbesitzern geführt. Die potentiellen Gefahren zwischen Mensch und Vieh auf der Alm („Kuh-Urteil“ im Frühjahr 2019) und die rechtlichen Folgen für Grundstücksbesitzerinnen- und besitzer, waren ein präsentes Gesprächsthema, das zu klären galt. Nach zahlreichen Gesprächen und Abflachung der medialen Berichte zum Kuh-Urteil, konnte eine Route im Langalmtal gefunden werden. Aufgrund dessen, das der Familienwanderweg durch die Naturzone des Biosphärenparks führt, musste das Vorhaben zusätzlich zur naturschutzrechtlichen Bewilligung dem Kärntner Naturschutzbeirat vorgelegt werden, was die Projektfertigstellung um zwei Monate verzögerte.
Zusätzlich machte sich die Pandemie auch bei uns bemerkbar und führte während der Umsetzung zu Lieferschwierigkeiten und längeren Wartezeiten bei Behördenwegen.