Haus der Natur am Schrofen - Tiroler Steinbockzentrum

Tiroler Steinbockzentrum St. Leonhard im Pitztal

Themenbereich
Land- und Forstwirtschaft inkl. Wertschöpfungskette
Umwelt, Biodiversität, Naturschutz

Untergliederung
Forstwirtschaft
Bildung & Lebenslanges Lernen
Gemeindeentwicklung
Biodiversität
Naturschutz
Umweltschutz
Tourismus
Wertschöpfung
Wald
Wissenstransfer

Projektregion
Tirol

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
2022-2024 (geplantes Projektende)

Projektkosten gesamt
3.130.000,00€

Massnahme
Basisdienstleistungen und Dorferneuerung in ländlichen Gebieten

Teilmassnahme
7.1 Förderung für die Ausarbeitung und Aktualisierung von Plänen für die Entwicklung der Gemeinden und Dörfer in ländlichen Gebieten und ihrer Basisdienstleistungen sowie von Plänen zum Schutz und zur Bewirtschaftung von Natura-2000-Gebieten und sonstigen Gebieten mit hohem Naturschutzwert

Vorhabensart
7.1.1. a) L Pläne und Entwicklungskonzepte zur Erhaltung des natürlichen Erbes - Naturschutz

Projektträger
Gemeinde St. Leonhard im Pitztal

Kurzbeschreibung

Im Haus der Natur am Schrofen wurde das Themenspektrum des Gesamtprojektes „Tiroler Steinbockzentrum“ um den Lebensraum Hochgebirge (Fauna und Flora) und seine nachhaltige Nutzung erweitert.

Darüber hinaus wurde ein Seminarraum errichtet, der für Schulungen, Führungen und Workshops genutzt wird. Dieser dient als zentrales Bindeglied für Kooperationsprojekte. Es werden insbesondere Naturbildungsseminare, Fotoworkshops, geführte Wanderungen und Schulungen des Tiroler Jägerverbandes abgehalten. Der Seminarraum wird zudem als Ausgangspunkt für Führungen auf den Natur-Themenwegen und der Schau-Wildfütterung genutzt.

Im Erdgeschoss sind Räumlichkeiten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesjagd Pitztal entstanden. Durch die räumliche Unterbringung der Landesjagd wird die Kooperationen zwischen Landesjagd, Naturpark Kaunergrat und dem Steinbockzentrum bestmöglich gefördert.

Ausgangssituation

Das im Jahr 2020 eröffnete Steinbockzentrum bildet mit dem Haus am Schrofen mit seiner ständigen Ausstellung zur Geschichte und den Menschen im Tal, dem angeschlossenen historisch bedeutsamen Schrofenhof (bereits 1265 urkundlich erwähnt) und dem Steinbockgehege ein wichtiges Ensemble sowohl in kultureller als auch touristischer Hinsicht: Bereits im ersten Jahr nutzten mehrere Tausend Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland dieses Angebot.

Die verfügbaren Ausstellungsflächen des Steinbockzentrums können dem Bedarf an der Darstellung zum Thema Natur und Mensch im Hochgebirge (Naturgefahren, -nutzung, Wald, Wild…) derzeit nicht ausreichend gerecht werden. Darüber hinaus verfügt das Steinbockzentrum über keinen Seminarraum, der für die Durchführung von Schulungen und Workshops erforderlich wäre.

Ziele und Zielgruppen

Schon von Beginn an wurde das strategische Ziel formuliert, das "Tiroler Steinbockzentrum" zu einer modernen Ausbildungs- und Forschungsstätte im Bereich der Jagd und im Gebirgswaldbau zu entwickeln (inklusive Dokumentationsreinrichtung). In enger Zusammenarbeit mit der Landesjagd Pitztal mit seiner Neuausrichtung als Modelljagd für den alpinen Raum und in strategischer Begleitung durch den Tiroler Jägerverband beziehungsweise des Landesforstdienstes besteht an diesem Ort eine hervorragende Möglichkeit Theorie und Praxis zu vereinen. Das neu geplante „Haus der Natur“ am Schrofen stellt diesbezüglich das Herzstück im Gesamtprojekt „Tiroler Steinbockzentrum“ dar, da es neben einer Ausstellung über den Lebensraum Pitztal und seinen Wildtierarten auch die Möglichkeit für Seminare und Symposien beinhaltet. Gleichzeitig werden auch die Besucherinnen und Besucher aus Nah und Fern für die Themen einer zeitgemäßen und nachhaltigen Nutzung des Lebensraums sensibilisiert.




Projektumsetzung und Maßnahmen

Maßnahmen:

1. Planung und Umsetzung des "Haus der Natur am Schrofen"

2. Konzeption und Umsetzung einer Ausstellung zum Thema "Lebensraum Hochgebirge und seine nachhaltige Nutzung" (Arbeitstitel)

3. Ausarbeitung eines Seminar- und Ausbildungsprogrammes für Jägerinnen und Jäger, forstliche Berufe und für naturaffine Gruppen.

Ergebnisse und Wirkungen

Das Projekt bezieht sich auf wesentliche Stärken des Pitztals: eine intakte und sehenswerte Natur- und Kulturlandschaft und ein Tourismus der bei der Beherbergung fast zur Gänze auf Familienbetriebe baut. Die Inwertsetzung des natürlichen und kulturellen Erbes – ein zentrales Ziel des Projekts – ist deshalb eng mit der Stärkung der regionalen Wertschöpfung verbunden. Im touristischen Bereich eröffnet das Tiroler Steinbockzentrum mit seinen Teilprojekten (wie das Haus der Natur am Schrofen) ein neues ganzjähriges Angebot, das zudem auch vorhandenen Schwächen im Tal entgegenwirkt: Fehlende Schlechtwetterangebote, fehlende Ausflugsziele für Busgruppen (im Pitztal und im Raum Imst befinden sich einige Beherbergungsbetriebe die sehr stark auf dieses Angebotssegment setzen).

Mit diesem neuen Angebot können die Gäste auch bei Schlechtwetter besser im Tal gehalten werden, was auch zu einer Verkehrs- und damit zu einer Emissionsreduktion beiträgt. Da wesentliche Bereiche des Tiroler Steinbockzentrums (Hauptgebäude, Fütterungsbereich des Steinbockgeheges) rollstuhlgerecht ausgeführt werden richtet sich das Angebot an alle Altersgruppen.

Erfahrung

Im Rahmen der Konzeption des Gesamtprojektes "Tiroler Steinbockzentrum St. Leonhard im Pitztal" wurden enge Kooperationen mit unterschiedlichen Leistungsträgerinnen- und trägern geschlossen. Über diese Kooperationen haben sich weitere Initiativen entwickelt die das Gesamtangebot des Steinbockzentrums qualitativ erweitern.