Externer Lernort
- Themenbereich
- Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
- Untergliederung
- LEADER
- Interkommunale Kooperation
- Bildung & Lebenslanges Lernen
- Projektregion
- Vorarlberg
- Lokale Aktionsgruppe
- LAG REGIO-V Regionalentwicklung Vorarlberg
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 25.11.2021-31.10.2024
- Projektkosten gesamt
- 83.703,00€
- Fördersumme aus LE 14-20
- 50.221,92€
- Massnahme
- Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)
- Teilmassnahme
- 19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung
- Vorhabensart
- 19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie
- Projektträger
- Gemeinde Schruns
Kurzbeschreibung
In der Gemeinde Schruns soll die Volkschule neu gebaut werden. Im für die neue Volksschule erarbeiteten pädagogischen Pflichtenheft sind auch externe Lernorte vorgesehen. Mit dem Bauernhof „Güatle“ Zagrabs hätte die Gemeinde Schruns ein passendes Objekt, das hierfür neu belebt werden könnte. Im Projektverlauf wurden deshalb von der Kerngruppe - bestehend aus engagierten Pädagoginnen und Pädagogen und der Begleitung des Büro Rath und Winkler - Informationen, Fakten und Wissen zu den unterschiedlichsten Bereichen eingeholt und ein nachhaltiges Nutzungskonzept für den Lernort Zagrabs wurde verfasst. Dabei war die Partizipation von unterschiedlichen Personengruppen immer im Mittelpunkt.Ausgangssituation
Im August 2021 wurde das „Pädagogische Pflichtenheft“ für den Neubau der Volksschule Schruns fertiggestellt. Bestandteil der neuen Volksschule (Fertigstellung September 2024) sollen zukünftig auch „Satellitenplätze für das Lernen“ sein. Die Gemeinde Schruns verfügt über ein leerstehendes „Güatle Zagrabs“, welches sich für eine innovative und nachhaltige Nutzung als externer Lernort eignen würde. Im Juli 2021 fasste hierzu die Gemeindevertretung einen mehrheitlichen Grundsatzbeschluss zur Ausarbeitung eines Konzeptes für einen Lern- und Erlebnisort. Das Konzept soll sich dabei nicht auf den Standort „Zagrabs“ beschränken, sondern auch auf andere Standorte übertragbar sein. Im Pädagogischen Pflichtenheft sind die externen Lernorte wie folgt beschrieben: „Der Bauernhof Zagrabs und der Maisäß Bargera werden als externe Lernorte der VS Schruns geführt und als solche intensiv genutzt. Die beiden Anwesen ermöglichen vielfältige Erfahrungen, dienen den Schülerinnen und Schülern für kleinere Forschungsarbeiten, sind Orte, an denen Heimat erfahren und die „regionalen Reichtümer“ bewusst gelebt und erlebt werden. Hier finden Begegnungen mit Menschen aus der Region statt, die etwas zu sagen haben. Land- und Forstwirtschaft werden hier als Medium für die pädagogische Arbeit und für soziales Lernen genutzt.
Der Anbau von Lebensmitteln, das Herstellen von einfachen regionalen Produkten sowie das Wirtschaften in kleinen Kreisläufen sollen Erfahrungen ermöglichen, die den Sinn für Nachhaltigkeit wecken und schulen. Kinder übernehmen in Zusammenarbeit mit ihren Lehrpersonen, mit externen Expertinnen und Experten beziehungsweise Kindern aus Nachbargemeinden Verantwortung für kurz- beziehungsweise längerfristig ausgerichtete Projekte, so zum Beispiel das Anlegen, Pflegen und Abernten eines Kräutergartens oder den Bau einer Trockenmauer. Intensive Naturerfahrungen, erlebnispädagogische Tage, Expeditionen in die Landschaft, Land-Art-Projekte unter anderem ergänzen das traditionelle Lernangebot der Schule.
Auch im Kindergarten ist angedacht, die Konzeption zu verändern. Auch für die Kinder von drei bis sechs Jahren soll der externe Lernort zur Verfügung stehen, um dort Wissen zu vermitteln.
Ziele und Zielgruppen
Ein Ort, an dem Bildungsperspektiven für die Standortgemeinde Schruns mit vielfältigem Potenzial entstehen können. Darüber hinaus soll die Region Montafon (ganz Vorarlberg) bei der Entwicklung für eine nutzungsorientierte Zukunft für Zagrabs beteiligt werden. In den Recherchen wurde festgestellt, dass es Orte wie den Burgerhof in Pustertal (Südtirol), an dem ähnliche Bildungsimpulse angeboten werden, hier in der Nähe nicht gibt. Zagrabs/Schruns hat also die Chance, ein zukunftsorientierter Bildungsort mit Alleinstellungsmerkmal in Vorarlberg zu werden. Im Verlauf des Projektes ist klargeworden, dass Kinder und Jugendliche immer mehr Bedarf an Aktions- und Rückzugsräumen haben, diesen jedoch selten zur Verfügung gestellt bekommen. Der schul-, natur-, und sozialpädagogische Bedarf ermöglicht, das Projekt durch verschiedene finanzielle Möglichkeiten von Fördertöpfen/-stellen auszustatten und abzusichern. Die Ergebnisse können im Nutzungskonzept im Detail nachgelesen werden.Projektumsetzung und Maßnahmen
Beteiligungsprozess Es wurden im Zeitraum von Mai 2022 bis März 2024 acht Kerngruppensitzungen, sechs Workshops und zwei Exkursionen umgesetzt. Die Exkursionen führten auf den Burgerhof, den Arishof und die Freiraumklasse. Bei den Workshops wurden verschiedene Institutionen, Organisationen und Personengruppen eingeladen, befragt und am Projektverlauf beteiligt. Es wurden unterschiedlichste Themenbereiche genau unter die Lupe genommen (Naturpädagogik, Soziales, Pädagogik, Architektur und Landschaft, Kinder und Jugendliche). Lernen von anderen Parallel zu den Beteiligungs- und Austauschprozessen wurden Recherchen zu ähnlichen Projekten im deutschsprachigen Raum angestellt. Es wurde festgestellt, dass es wenige vergleichbare Projekte gibt. Im Mai 2023 führte eine zweitägige Exkursion ins Pustertal in Südtirol. Dort wurden der Burgerhof in Prags, der Arishof (ein Projekt, welches durch eine Privatperson finanziert wurde und für soziale Projekte wie Wiedereingliederung auf dem Arbeitsmarkt, Kinder in die Natur bringen und ähnliches steht) und die Freiraumklasse in Flirsch besichtigt. Das Freiluft Klassenzimmer wurde partizipativ mit den Schulkindern geplant und gebaut. Verschriftlichung Konzept Zentrales Ergebnis des Projekts ist das verschriftlichte „Nutzungskonzept Güatle Zagrabs“. Dieses ist das Ergebnis des vom Büro Rath&Winkler begleiteten Entwicklungsprozesses, in dem unterschiedliche Gruppierungen eingebunden waren: Sach- Fach- und praxisnahe Erfahrungsexpertinnen und -experten, Vertreterinnen und Vertreter von projektnahen Einrichtungen, Stakeholderinnen und Stakeholder sowie Entscheidungsträgerinnen und -träger aus der Gemeinde, dem Montafon, dem Land und darüber hinaus.
Es gab regelmäßige Kerngruppentreffen, Kinder- Schüler- und Jugendbeteiligung sowie Workshops und Exkursionen. Außerdem wurden Baufachleute zur Begutachtung und bauchtechnischen Einschätzung der bestehenden Infrastruktur herangezogen. Das Nutzungskonzept besteht aus vier Teilen: Inhaltliche Potenziale Räumliche Potenziale Organisation, Betrieb und Finanzierung Umsetzungsstrategien.