BODAwichtig
Bodenfreiheit - Verein zur Erhaltung von Freiräumen
- Themenbereich
- Umwelt, Biodiversität, Naturschutz
- Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
- Untergliederung
- Boden
- Wertschöpfung
- Umweltschutz
- Naturschutz
- Biodiversität
- Schutzgebiete
- LEADER
- Projektregion
- Vorarlberg
- Lokale Aktionsgruppe
- LAG Vorderland - Walgau - Bludenz
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 01.08.2021-31.12.2022 (geplantes Projektende)
- Projektkosten gesamt
- 40324,36€
- Fördersumme aus LE 14-20
- 24194,62€
- Massnahme
- Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)
- Teilmassnahme
- 19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung
- Vorhabensart
- 19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie
- Projektträger
- Bodenfreiheit - Verein zur Erhaltung von Freiräumen
Kurzbeschreibung
Das Projekt unterstützt Lehrpersonen dabei, Kindern und Jugendlichen das Thema Boden und seine Relevanz für Ernährung, Ökologie, Klimaschutz und (Lebens-)Raumgestaltung begreifbar zu machen und sorgsames Handeln zu fördern. Auch Vertreterinnen und Vertreter relevanter Organisationen und Initiativen wie beispielsweise der Obst- und Gartenbauverein oder Gemeinschaftsgärten und Mandatarinnen und Mandatare der Regionsgemeinden erfahren ebenso mehr über die wichtige Bedeutung von Boden.
Des Weiteren wird eine Vorbereitung für den Schulunterricht erstellt. Gepaart mit dem erworbenen Fachwissen unterstützt dieser Katalog die teilnehmenden Pädagoginnen und Pädagogen darin, Unterrichtsstunden oder Projekttage rund um das Thema Boden inhaltlich wertvoll vorzubereiten und auch weiterführend in den Unterricht einzubauen.
Dazu richtet der Verein Bodenfreiheit an Schulen in der LEADER-Region Vorderland-Walgau-Bludenz das Angebot, Praxisstunden zum Thema Boden mit Schulklassen umzusetzen.
Ausgangssituation
Die Qualität und Quantität des uns zur Verfügung stehenden Bodens bestimmt in erheblichem Ausmaß die Art und Weise unseres Lebens. Als Pflanzen- und Weidestandort ist Boden zusammen mit Wasser unsere wichtigste Lebensgrundlage. Dazu erfüllt Boden viele zentrale Funktionen: er ist Produktionsgrundlage für nachwachsende Rohstoffe, leistet einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz, filtert Schadstoffe und bindet Kohlenstoff. Als CO2- und Wasserspeicher reguliert Boden unser Klima. Auch viele menschliche Bedürfnisse und Tätigkeiten beanspruchen Boden, zum Beispiel für Wohn-, Arbeits- und Freizeitstätten oder Verkehrsflächen. Aber Boden ist eine begrenzte Ressource und unser Bedarf ist zu hoch. Bodenverbrauch und Bodenversiegelung zählen zu den großen umwelt- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen unserer Zeit. Als endliches Gut müssen wir Boden in unserem eigenen Interesse viel besser schützen.Die heutigen Kinder und Jugendlichen sind die Erwachsenen und damit Entscheidungsträgerinnen- und träger von morgen. Wir können nicht früh genug damit beginnen ihnen die Bedeutung von Boden in all seinen Facetten näher zu bringen und seinen Wert für ihre Zukunft begreifbar zu machen.
Erwachsene – Pädagoginnen und Pädagogen, Interessierte aus der Bevölkerung und relevante Akteurinnen und Akteure – werden im Projekt angesprochen.
Ziele und Zielgruppen
Das Projekt zielt darauf ab, bei (angehenden) Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern, dem familiären Umfeld, Interessierten und den genannten Gruppen das Bewusstsein für Boden als wichtige Lebensgrundlage zu verankern und einen sensiblen Umgang mit Boden zu unterstützen.Boden wird von allen projektrelevanten Zielgruppen als eine der Grundlagen unseres Lebens erkannt.
Die am Projekt beteiligten Personen begreifen, wie viel Einfluss der Mensch auf die Entwicklung und Nutzung von Böden hat und erkennen ihre Handlungsmöglichkeiten.
Der Umgang der Beteiligten mit Boden wird verantwortungsvoller und berücksichtigt die vielen Funktionen von Boden.
Pädagoginnen und Pädagogen und Vertreterinnen und Vertreter der angesprochenen Gruppen sind durch die Angebote des Projekts motiviert, das Thema Boden vermehrt in ihre pädagogische Praxis und (ehrenamtliche) Arbeit zu integrieren und tragen es in den Schulalltag beziehungsweise ihr Umfeld.
Die Fortbildungen und die zur Verfügung gestellte kommentierte Materialsammlung unterstützen Lehrpersonen in der Vorbereitung ihrer Unterrichtsstunden. Das fördert die Integration der Inhalte in den Unterricht. Dasselbe gilt für alle anderen Interessierten.
Durch die Arbeit an den Schulen wird das Thema Boden in die Familien weitergetragen, wodurch das Wissen und die Auseinandersetzung damit steigen.
Die Bildungsmaßnahmen, die im Projekt umgesetzt werden, sensibilisieren nicht nur die Teilnehmenden selbst, sondern wirken auch in das Umfeld, was die Bewusstseinsbildung dafür erhöht, was Böden alles können und was jede/r Einzelne zu ihrem Erhalt und zu einem nachhaltigen Umgang mit Boden beitragen kann. Somit kann ein sorgsamer Umgang mit der Lebensgrundlage Boden breiter verankert werden.
Projektumsetzung und Maßnahmen
InnovationsgehaltDas Projekt vermittelt Wissen und stellt theoretische und praktische Inhalte zur Lebensgrundlage Boden zur Verfügung: Boden wird in all seinen Facetten thematisiert – von der Beschaffenheit, seinen Funktionen, der Nutzung und einer einfachen und altersgerechten Heranführung an das Thema Raumplanung. Diese breite Herangehensweise in Kombination mit einer weit gefächerten Zielgruppe – Pädagoginnen und Pädagogen, interessierte Erwachsene verschiedener Gruppen und Schülerinnen und Schüler – ermöglicht eine zukunftsorientierte Verankerung in der Bevölkerung.
Boden ist unsere Lebensgrundlage und darum ist es höchste Zeit, unseren Umgang mit Boden zukunftstauglich zu machen – vor allem im Walgau und Rheintal. Je mehr Erwachsene und je früher Kinder und Jugendliche dafür sensibilisiert werden, umso besser für die Zukunft. Das Projekt setzt hier an und bringt das Thema Boden leicht zugänglich über mehrere Ebenen an Erwachsene als aktuelle Entscheidungsträgerinnen und -träger und in die Schulen: Durch die Fortbildungen und die kommentierte Materialsammlung zu Boden sinkt die Hemmschwelle zur Integration des Themas in den Unterricht und seine Umsetzung wird erleichtert. Das gilt ebenso für das Handeln der weiteren Akteurinnen und Akteure.
Nachhaltigkeit
Die Pädagoginnen und Pädagogen sind durch die Theorie- und Praxisinputs und die bereitgestellte kommentierte Materialsammlung für das Thema sensibilisiert und befähigt, Inhalte zu Boden in ihre Bildungseinrichtungen weiterzutragen. Sie haben Inputs für die pädagogische Praxis erhalten, die sie in der Vorbereitung und Umsetzung von individuell und auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmten Unterrichtsstunden unterstützen. Dies sichert eine nachhaltige Umsetzung an den Schulen.
Dieser Katalog wird öffentlich zugänglich über die Projektdauer hinaus zur Verfügung gestellt. So ist sichergestellt, dass weitere interessierte Schulen, Einrichtungen oder auch Einzelpersonen Zugang dazu haben. Der Verein Bodenfreiheit publiziert die Unterlagen auf seiner Website. Neben einer Einbindung in VOBS (Vorarlberger Bildungsservice) bietet sich auch die im Rahmen eines LEADER Projekts entstandene Website walgenau.at als Plattform an. Erste Gespräche zur Einbindung des Themas Boden in walgenau.at haben bereits stattgefunden.
Regionaler Mehrwert
Das Projekt wird in der LEADER-Region Vorderland-Walgau-Bludenz umgesetzt und zielt darauf ab, das Interesse und Wissen von Pädagoginnen und Pädagogen und Schülerinnen und Schüler im Volksschul- und Mittelschul-Bereich, bei Eltern und Interessierten aus der Bevölkerung, Vertreterinnen und Vertretern relevanter regionaler Organisationen und Initiativen (zum Beispiel Gemeinschaftsgärten) und Mandatarinnen und Mandataren der zugehörigen Gemeinden (etwa Mitglieder der Umwelt- und Entwicklungsausschüsse) an bodenrelevanten Themenstellungen zu stärken. Demgemäß unterstützt es die Ausrichtung der KLAR!-Regionen Walgau und Vorderland und bereichert ihre Ansätze.
So ist im Walgau im Rahmen des KLAR!-Projekts Boden ein Schwerpunkt. Ebenso greifen regionale Aktivitäten wie zum Beispiel die Walgau Wiesen Wunder Welt Inhalte zum Thema auf. Für eine gute Verschränkung von BODAwichtig mit diesen als auch den Angeboten des LEADER-Projekts walgenau.at ist eine enge Zusammenarbeit mit den jeweiligen Verantwortlichen zielführend und im Projektverlauf beabsichtigt. Eine Recherche zu themenbezogenen Daten zur Region (wie beispielsweise der Entwicklung der Flächennutzung, der Flächenversiegelung, der Bodenqualität) ist geplant. Inwieweit diesbezügliche regionale Daten zur Verfügung stehen, beziehungsweise gestellt werden, klärt sich im Projekt.
Für die Teilnahme am Theorie- und Praxis-Fortbildungsmodul zum Thema Boden werden Lehrkräfte der Volks- und Mittelschulen in der Region angesprochen. Die Ansprache erfolgt über Anschreiben an die Direktorinnen und Direktoren. Auch sollen die Angebote in das Fortbildungsprogramm der Pädagogischen Hochschule (PH) Vorarlberg aufgenommen und über dieses kommuniziert werden. In diesem Rahmen sind sie für Pädagoginnen und Pädagogen als Fortbildung anrechenbar, was die Reichweite im Hinblick auf die Zielgruppe vergrößert. Verantwortliche der PH haben auf Anfrage ein deutliches Interesse an einer Aufnahme der zwei Fortbildungsangebote geäußert. Eine Abstimmung würde im Herbst folgen. Ebenso richtet sich das Angebot an Studentinnen und Studenten der PH-Vorarlberg. Diese werden im Rahmen ihrer Ausbildung über das Angebot informiert. Der Kontakt zur PH-Vorarlberg besteht und Gespräche laufen. Die finale Zusage wird im Projekt geklärt.
Das Angebot zur Umsetzung von Schulstunden durch den Verein wird ebenfalls an die Direktorinnen und Direktoren der betreffenden Schulen kommuniziert. Im Hinblick auf eine breitere Wirkung ist angedacht, an den teilnehmenden Bildungsstätten Elternabende anzubieten. So können die Eltern direkt erreicht, aktiv angesprochen und über die Fortbildungsangebote für Erwachsene informiert werden.
Relevante Gruppen in der Region werden direkt kontaktiert, über das Projekt informiert und zu einer Teilnahme am Theorie- und Praxis-Fortbildungsmodul eingeladen.
Die Bevölkerung aller Gemeinden wird gesamthaft angesprochen. Hierzu erfolgen Aussendungen an diverse Medien und Stellen (Gemeindeblätter, Regionalzeitungen, regionale und Gemeinde-Webseiten etc.) um Interessierte auf verschiedenen Kanälen auf die Bildungsangebote aufmerksam zu machen.
Ergebnisse und Wirkungen
Zum Projektabschluss liegt eine kommentierte Materialsammlung für den Schulunterricht für die Zielgruppe der Volks- und Mittelschullehrpersonen in der gesamten LEADER-Region VWB vor. Der Verein Bodenfreiheit zeichnet für die Recherche, Strukturierung und Kommentierung der Materialien und Aufbereitung in Form eines Katalogs verantwortlich.Die Teilnehmenden der Fortbildungen haben ein Bewusstsein für das Thema Boden erworben. Durch die Theorie- und Praxisinputs verfügen sie über das nötige Fachwissen, um die bereitgestellte Materialsammlung als Pädagoginnen und Pädagogen gut in ihren Unterricht integrieren zu können oder als Vertreterin und Vertreter einer Gemeinde oder relevanten Initiative im Rahmen ihrer (ehrenamtlichen) Arbeit weiterzugeben. Des Weiteren haben im Rahmen der Angebote Interessierte aus der Bevölkerung der LEADER-Region Wichtiges über Boden in der Theorie und im Feld erfahren, was ihr Wissen über und ihren Umgang mit Boden positiv beeinflusst. Alle wirken aufgrund des verstärkten Bezugs zum Thema Boden als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in ihr Umfeld.
Aufgrund der Umsetzung von Unterrichtsstunden und dem Angebot von Elternabenden durch den Verein Bodenfreiheit in diversen Volks- und Mittelschulen in der Region ist auch das Bewusstsein von Schülerinnen und Schüler und deren Erziehungsberechtigen für die Bedeutung von Boden als Lebensgrundlage gestärkt.