ARCUS HOF Sozialpädagogische Arbeitsgemeinschaft

Kurzbeschreibung

Der ARCUS HOF bietet zwölf Menschen mit leichter geistiger und körperlicher Beeinträchtigung seit August 2016 ein praxisnahes Arbeiten im landwirtschaftlichen Umfeld.

Wichtige Bereiche der Infrastruktur konnten dank der LEADER-Förderung bereits umgesetzt werden und bieten seither den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein professionelles Umfeld. Für Kundinnen und Kunden, Nachbarinnen und Nachbarn, Schülerinnen und Schüler, Gemeindebürgerinnen- und bürger und Firmen entstand eine wichtige Kooperationspartnerin und Kooperationspartner, die/der sich neben dem Verkauf von Produkten auch zu einem Ort des Treffens und des gegenseitigen Austausches entwickelt hat. Aufgrund Covid-19 wurde der Hofladen zu einem Selbstbedienungsladen mit einer zeitgesteuerten Zutrittsmöglichkeit umgebaut.

Ausgangssituation

Mit dem Projekt Arbeitsgemeinschaft Arcushof war seit 2016 ein Arbeits- und Beschäftigungsbereich in der Region im Entstehen. Der Schwerpunkt findet sich in der Landwirtschaft, in der Forstwirtschaft und der Hauswirtschaft. Im Sinne des Inklusionsgedankens soll dieses Projekt für und vor allem mit Menschen mit Beeinträchtigung (infolge Beschäftigte genannt) aufgebaut und bewirtschaftet werden.

Die frühere Trägerin/der frühere Träger wollte das "Bauernhofprojekt" an keinem anderen Ort weiterführen. Als rechtliche Trägerin/rechtlicher Träger wurde deshalb im Juli 2015 ein gemeinnützig wirkender Verein gegründet, dessen Vorstand sich aus betroffenen Eltern und Gemeindevorständinnen- und vorständen (aus den Heimatgemeinden der Involvierten) zusammenstellt.

Die Erhaltung des ARCUS Hofes beziehungsweise der gepachteten Räumlichkeiten des Hofes erfolgt durch die GmbH.

Ziele und Zielgruppen

Zielgruppen:

• Personen mit leichter geistiger beziehungsweise körperlicher Beeinträchtigung – Vorbereitung für den Arbeitsmarkt.
• In der bestehenden sozialpädagogischen Arbeitsgemeinschaft arbeiten zwölf Erwachsene Personen mit leichter geistiger beziehungsweise körperlicher Beeinträchtigung. Sie sollen einen – ihrer Entwicklungsreife gerechten – Beschäftigungsplatz finden. Gegebenenfalls kann damit auch für Einzelne der erste Schritt in den Arbeitsmarkt erleichtert werden
• Ehrenamtliche Unterstützerinnen und Unterstützer und Helferinnen und Helfer

 

• Sicherung der Grundbedürfnisse wie Arbeit, Gemeinschaft und Bestätigung.
• Steigerung der Lebensqualität für Menschen mit Beeinträchtigung.
• Steigerung der Kooperationen mit Schulen. Sensibilisierung der Bevölkerung durch Öffentlichkeitsarbeit und gemeinsame Feste wie das Frühlingsfest. Angepasstes Tempo bei den Abläufen im Tages- und Alltagsgeschehen.
• Schaffung und langfristiger Erhalt von Arbeitsplätzen. 
• Das vielfältige Arbeitsangebot und die Gemeinschaft fördert und motiviert die zwölf Erwachsenen Personen mit leichter Beeinträchtigung durch inklusives umsetzen der Bauarbeiten. Angepasstes Tempo bei den Abläufen im Tages- und Alltagsgeschehen.
• Forcierung des Hofladens welcher im Jänner 2020 fertiggestellt wurde.
• Adaptierungs- und Renovierungsarbeiten Stall für den neuen Bedarf der Tiere. Die betreuten Personen können sich zukünftig um die Tierpflege, Tierkommunikation zu therapeutischen Zwecken, Tierfütterung, Ställe säubern, Heueinbringung kümmern.

 

Projektumsetzung und Maßnahmen

• Sicherung der Grundbedürfnisse wie Arbeit, Gemeinschaft und Bestätigung
• Vielfältiges Arbeitsangebot durch die gemeinsamen Umbauarbeiten und die Weiterentwicklung des Hofes
• Gartengestaltung zum Beispiel Gartenzaun, Glashaus, Hochbeete, etc.
• Kräutertrockner für die Weiterverarbeitung
• Backstube mit Niro-Möbel
• Hinweisschilder, Banner, RollUp
• Holzwerkstatt mit Absauggerät
• Hofkapelle
• Hofladen mit Lagerraum
• Ruheraum
• Stallarbeiten, bauliche Maßnahmen für unterschiedliche Kleintiere
• Lager- und Kühlraum
• Innenhofgestaltung mit Rastplatz für Wanderinnen und Wanderer, Pilgerinnen und Pilger, Radfahrerinnen und Radfahrer, etc.

Ergebnisse und Wirkungen

Vorzeigeprojekt der Region Salzburger Seenland, welches Kooperationen und Synergien fördert. Für die 12 Menschen ist das gemeinschaftliche Arbeiten im landwirtschaftlichen Umfeld Aufgabe und Lebensinhalt und entspricht jeweils ihren Fähigkeiten und Begabungen. 

Etliche Vereinsmitglieder unterstützen das Projekt, welches Schritt für Schritt mit den Betreuerinnen und Betreuern und den Personen mit leichter geistiger und körperlicher Beeinträchtigung umgesetzt wird.

Der ArcusHof entwickelt sich zu einem Ort des Austausches. Viele Interessierte aus den umliegenden Gemeinden kommen zum Einkauf. Die nachhaltige Nutzung der Flächen und die sorgsame Herstellung der qualitätsvollen Produkte und der dahinterstehende soziale Aspekt, sind Gründe des regen Besuches. Auch einschlägige Firmen (Gärtnerei, Imkerei) suchen den Kontakt und bieten Kooperationen an.

Ein wichtiger Aspekt bei den Kooperationen ist die Vermittlung des Inklusionsgedankens an die Öffentlichkeit. Mittels Öffentlichkeitsarbeit soll Toleranz und Akzeptanz für Menschen mit Beeinträchtigung und freiwilliges Engagement vermittelt werden. Einerseits wird die Bevölkerung für soziale Projekte in der Region sensibilisiert, andererseits wird gemeinsames Lernen vor Ort gefördert, wenn mit den beeinträchtigten Menschen an dem Projekt gearbeitet wird.

Erfahrung

Die Fortschritte der Umbaumaßnahmen, gerade im Außenbereich, wurden von Interessierten beobachtet und positiv kommentiert. Es kam zum Erfahrungsaustausch mit vorbeifahrenden oder vorbeigehenden Passanten und es gab wertschätzenden Äußerungen.

Die Freude an der Wiederaufnahme des Brotbackens war für den Arcushof und die Kunden groß. Zudem schloss sich ein Kreis mit einem wichtigen Beschäftigungsangebot.

Der Bau einer Hofkapelle fand in der Gemeinde und vor allem in der Nachbarschaft großen Zuspruch. Eine geschmiedete Jakobsmuschel, angebracht am Eisengitter, soll Pilgerinnen und Pilger zur Andacht einladen.

Für viele Besucherinnen und Besucher des Arcushofes geht es um einen Informationsaustausch zu der Umsetzung dieses einzigartigen Projektes.