natürlich - regional - textilverpackt

Kurzbeschreibung

Die Gemeinnützige Dienstleistungsgesellschaft (DLG) der Region Weiz ist seit geraumer Zeit auf bestem Wege das eigene Unternehmen plastikfrei auszurichten. Um dieses Thema auch in der gesamten Region zu verbreiten, hat die DLG 3.000 textile Taschen aus heimischem, in Österreich produziertem, Leinenstoff hergestellt.

Im Anschluss wurden die Taschen an die zwölf Gemeinden der Energieregion Weiz-Gleisdorf übergeben. Diese haben wiederum die plastikfreie Alternative zu konventionellen Plastiksackerln an die Bevölkerung verteilt. Weiters wurden in den Gemeinden der Energieregion Workshops und Vorträge abgehalten und so das Thema „Plastikfrei“ in der gesamten Region vorangetrieben.

Ausgangssituation

Die österreichischen Haushalte verursachen laut Statistik jährlich rund 0,9 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle. Bei 80 Prozent davon handelt es sich um Abfälle von privaten oder gewerblichen Endverbraucherinnen- und verbraucher. Im Sinne der Umwelt, der Gesundheit, der Ökonomie etc. sollte beziehungsweise könnte ein Großteil dieser Abfälle vermieden werden. Zum Beispiel indem plastikfreie, natürliche Alternativen verwendet werden. Hier möchte die Gemeinnützige Dienstleistungsgesellschaft der Region Weiz eine Vorbildfunktion einnehmen und gemeinsam mit den Gemeinden der Region die Vermeidung von Plastik vorantreiben.

Ziele und Zielgruppen

Ziel des Projekts war es, die Vermeidung von Plastik zu fördern und so die gesamte Region dabei zu unterstützen Schritt für Schritt plastikfrei zu werden. Hierzu ging die DLG Weiz mit gutem Beispiel voran und erzeugte plastikfreie Taschen aus österreichischem Leinen. In Kooperation mit den zwölf Gemeinden der Energieregion Weiz-Gleisdorf wurden die Leinentaschen in der gesamten Region verteilt und so der Bevölkerung zugänglich gemacht. Ergänzend dazu wurde das Thema der „Plastikfreiheit“ in der Region durch Veranstaltungen wie Workshops und Vorträge vorangetrieben.

Hierdurch wurden die folgenden Ziele und Zielgruppen erreicht:

• Schaffen eines volkswirtschaftlichen Nutzens durch die Herstellung nachhaltiger textiler Einkaufstaschen aus österreichischem Leinen.
• Förderung eines interdisziplinären regionalen Systemwechsels in Richtung „plastikfreie Verpackungen“ (leben - wirtschaften - produzieren - konsumieren)
• Regionale Vernetzung mit Gemeinden sowie deren Kindergärten, Schulen, Betrieben sowie Haushalten
• Schutz der Umwelt durch nachhaltiges und ressourcenschonendes Wirtschaften
• Bewusstseinsbildung in der Region in Richtung Vermeidung von Einwegverpackungen aus Plastik

Projektumsetzung und Maßnahmen

Im Rahmen des Projekts wurde die Energieregion Weiz-Gleisdorf dabei unterstützt, zukünftig Schritt für Schritt plastikfrei zu werden - in der Kommune selbst, den Kindergärten, den Schulen, den Betrieben und den Haushalten. Hierzu wurden in Summe 3.000 Leinentaschentaschen durch die DLG Weiz selbst hergestellt und in der Region beziehungsweise ihren zwölf Gemeinden verteilt.

In einem ersten Schritt wurden die Leinentaschen entworfen. Um auch bereits in diesem Schritt den ökologischen Aspekt des Projekts nicht zu vernachlässigen, wurde in Österreich hergestelltes Leinen der Kärntner Firma Seidra verwendet. Da die Taschen als Ersatz für konventionelle Plastiksackerl in den zwölf Gemeinden der Energieregion zum Einsatz kommen sollen, wurden die Gemeinden sowohl beim Entwurf des Designs der Taschen als auch beim Aufdruck dieser miteinbezogen.

So konnte jede Gemeinde aus drei unterschiedlichen Taschentypen – Einkaufstasche (kurze Griffe), Umhängetasche (lange Griffe) oder Rucksack (Tragegurte) - wählen. Auch der Aufdruck auf den Taschen wurde gemeindespezifisch angepasst. So wurde je nach Wunsch zum Beispiel das Gemeindewappen, der Name der Gemeinde oder ein Slogan platziert.

In einem zweiten Schritt wurden die 3.000 Leinentaschen durch die eigene Näherei der DLG Weiz gefertigt. Besonders erfreulich war hierbei, dass für das vorliegende LEADER-Projekt eine eigene Mitarbeiterin für ein Jahr beschäftigt werden konnte, die davor als Asylantin langzeitarbeitslos war.

Die gemeindespezifischen Aufdrucke wurden durch einen regionalen Werbetechniker in Weiz durchgeführt.

Um das Projekt regionsweit zu bewerben und so die Öffentlichkeit über das von LEADER geförderte Projekt zu informieren, wurde am 24.06.2019 eine Pressekonferenz in der Galerie Weberhaus Weiz abgehalten und die ersten Taschen präsentiert.

Die anschließende Übergabe der Taschen an die einzelnen Gemeinden erfolgte nach vorheriger Absprache sowie unter Einhaltung der Covid-19-Schutzmaßnahmen.
 
Nach Erhalt der Einkaufstaschen, Umhängetaschen und/oder Rucksäcke hatten die Gemeinden die freie Wahl, wie sie diese plastikfreien Produkte innerhalb ihrer Kommune kostenlos verteilten. Beispielsweise hat die Stadtgemeinde Weiz die Rucksäcke zum Schulstart in den ersten Klassen der Volksschule Weizberg verteilt. Die Marktgemeinde St. Ruprecht/Raab verteilte ihre Rucksäcke in den beiden Kindergärten. Die Gemeinde Ludersdorf-Wilfersdorf hat ihre Einkaufstaschen, Umhängetaschen und Rucksäcke beim Fokus Freiberg 2019, einer Kulturveranstaltung am gleichnamigen Schloss, an die Gäste verteilt.

Ergänzend wurde im Zuge des Projekts eine sechsseitige Broschüre erstellt, die nützliche Informationen rund um das Thema „Plastikfrei“ übersichtlich zusammenfasst. Diese wurde bei den Erstgesprächen zu den Taschen an die Gemeinden ausgegeben. Weiters wurden die Broschüren bei den Vorträgen ausgeteilt und zur kostenlosen Mitnahme aufgelegt.

Weitere geplante Veranstaltungen mussten aufgrund der geltenden Corona-Schutzmaßnahmen abgesagt werden. Als Ersatz für einen geplanten Vor-Ort-Vortrag zum Thema „Plastikfrei  wurde ein rund 22-minütiges Video angefertigt. Dieses Video wurde nicht nur den zwölf Gemeinden der Energieregion Weiz-Gleisdorf zur Verfügung gestellt, sondern ist auch auf dem Youtube-Kanal der Energieregion Weiz-Gleisdorf jederzeit abrufbar.

Ergebnisse und Wirkungen

• Im Rahmen des Projekts wurde die Basis für die lokale Produktion der Taschen gelegt und bei der Umsetzung auf den Einsatz heimischer Materialien und die Beteiligung regionaler Betriebe geachtet.
• Durch mediale Berichte wurde die Öffentlichkeit über das Projekt informiert.
• Die Öffentlichkeit hat durch das Projekt Zugang zu plastikfreien Alternativen und das Thema „Plastikfrei“ wurde in der Region weiter vorangetrieben.