Mitfahrbänkle
- Themenbereich
- Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
- Untergliederung
- Luftreinhaltung
- Klimaschutz
- Chancengleichheit
- Jugend
- LEADER
- Mobilität
- Projektregion
- Vorarlberg
- Lokale Aktionsgruppe
- LAG REGIO-V Regionalentwicklung Vorarlberg
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 01.07.2021-01.09.2021
- Projektkosten gesamt
- 5.700,00 €
- Fördersumme aus LE 14-20
- 4.560,00 €
- Massnahme
- Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)
- Teilmassnahme
- 19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung
- Vorhabensart
- 19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie
- Projektträger
- Walserherbst
Kurzbeschreibung
Das Walserherbst Festival bringt im zweijährigen Rhythmus Kunst- und Kulturveranstaltungen ins Große Walsertal und setzt auch stets nachhaltige Impulse für die Entwicklung im Biosphärenpark. Ein Programmschwerpunkt im Festivaljahr Sommer 2021 widmete sich dem Thema Verkehr.Hierzu passend wurden im Kleinprojekt zwei Impulse für die Öffentlichkeit umgesetzt. Bestehende öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)-Haltestellen wurden in allen Ortschaften im Tal zu „Mitfahrbänken“ aufgewertet, sodass ein Mitfahrwunsch von Wartenden für Autofahrerinnen und Autofahrer sichtbar wird. Weiters wurde mit der Aktion „Blühende Straße“ in Kooperation mit dem Künstler Alexander Stark und der Offenen Jugendarbeit Großes Walsertal die angrenzende Wand zur Verkehrsfläche im Zentrum von Blons großflächig umgestaltet, um den Verkehr zu beruhigen und das Bewusstsein der Bevölkerung zum Thema öffentlicher Raum zu stärken. Erste Erfahrungen aus diesen Impulsen wurden im Rahmen des Walserherbst-Festivals diskutiert.
Ausgangssituation
Im Großen Walsertal besteht ein gut ausgebautes System des öffentlichen Nahverkehrs, das Potential für den Umstieg weg vom motorisierten Individualverkehr ist jedoch bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Es fehlen vor allem eine schnelle Anbindung an die Bahn und ein entsprechendes Angebot am Abend. Die topografische Lage im Tal und der Streusiedlungscharakter sind große Herausforderungen. Für die Erschließung der Region sind zwei Linien notwendig, um die Schatten- und die Sonnenseite des Tals zu bedienen. Aufgrund der vielen Haltestellen der Linien beträgt die Fahrzeit des Busses für dieselbe Strecke doppelt so lang wie die eines Autos. Dies ist auch ein Grund, weshalb viele Bürgerinnen und Bürger den Bus nicht benutzen und das Auto bevorzugen. Alternative regionale Mobilitätsformen wie Mitfahrbörsen gibt es nicht und das vor 20 Jahren noch beliebte „Stoppen“ gerät ins Vergessen und funktioniert aufgrund sich ändernder gesellschaftlicher Verhaltensweisen nicht mehr wie früher. Es besteht jedoch laut „Regionalem Räumlichen Entwicklungskonzept“ (reg REK) Biosphärenpark Großes Walsertal eine Bereitschaft, über alternative Verkehrsabwicklung insbesondere aufgrund von ökologischen Zielsetzungen nachzudenken. Durch den Impuls „Mitfahrbänkle“ soll das „Stoppen“ neu interpretiert und diese alte Mobilitätsform wieder neu ausprobiert werden.
Ziele und Zielgruppen
- mehr Klimaschutz: Ressourcenschonende Mobilität, gemeinsame Autofahrten entlasten den Verkehr und senken die Schadstoffbelastung.
- Soziale Teilhabe: Mobilität ist für junge Menschen, Seniorinnen und Senioren sowie Migrantinnen und Migranten verbessert. Mitfahrbänkle bringen einen Mehrwert zum bestehenden ÖPNV-Angebot.
- Begegnungsraum: Gespräche mit interessanten Menschen. Aus Fremden werden Freunde.
- Aufwertung des Straßenraumes: Der Straßenraum ist nicht nur Verkehrsfläche für Autos, sondern auch Lebensraum und Schulweg.
- Diskurs zum Thema Mobilität: Die Thematik und die darin enthaltenen Problemfelder werden im Zuge der Walserherbst Öffentlichkeitsarbeit in das Gedächtnis der Bevölkerung sowie der Entscheidungsträgerinnen und -träger gerufen.
Projektumsetzung und Maßnahmen
Im Großen Walsertal wurden sieben Bushaltestellen mit Gestaltungselementen zu Mitfahrbänken aufgewertet. Diese Mitfahrbänke ergänzen seither das ÖPNV-Angebot an strategisch wichtigen Standorten und sind Schnittstelle für eine Weiterfahrt. Durch die Kennzeichnung erkennen andere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer den Mitfahrwillen einer dort wartenden Person. Diese neue Interpretation des „Stoppens“ ebnet die erste Kommunikationshürde zwischen der mitfahrenden und der mitnehmenden Person.Neben der Ausweitung des ÖPNV-Angebotes ist es für die Straßendörfer wichtig, den Verkehr zu beruhigen. In Kooperation mit dem Künstler Alexander Stark, der Mobilen Jugendarbeit Großes Walsertal sowie den Jugendlichen wurde die angrenzende Wand zur Verkehrsfläche im Zentrum von Blons umgestaltet, um den Verkehr zu beruhigen. Das Bewusstsein der Bevölkerung zum Thema öffentlicher Raum wurde somit gestärkt.
Die Impulse wurden über die Öffentlichkeitsarbeit des Walserherbst Festivals beworben.
Ergebnisse und Wirkungen
- mehr Klimaschutz: Ressourcenschonende Mobilität, gemeinsame Autofahrten entlasteten den Verkehr und haben die Schadstoffbelastung gesenkt.
- Soziale Teilhabe: Mobilität wurde für junge Menschen, Seniorinnen und Senioren sowie Migrantinnen und Migranten verbessert. Mitfahrbänkle brachten einen Mehrwert zum bestehenden ÖPNV-Angebot.
- Begegnungsraum: Gespräche mit interessanten Menschen wurden angeregt, aus „Fremden“ wurden „Freunde“.
- Aufwertung des Straßenraumes: Der Straßenraum ist nicht nur Verkehrsfläche für Autos, sondern auch Lebensraum und Schulweg. Durch die Bemalungen in Blons wurde der Straßenraum nachhaltig aufgewertet.
- Diskurs zum Thema Mobilität: Die Thematik und die darin enthaltenen Problemfelder wurden im Zuge der Walserherbst-Öffentlichkeitsarbeit in das Gedächtnis der Bevölkerung sowie der Entscheidungsträgerinnen und -träger gerufen.
Gestaltungselemente an sieben bestehenden Busstationen in Form von eigens entworfenen Schwenkfahnen samt Verankerung und Ständer sowie integrierten Infotafeln zur Aufwertung als Mitfahrbänkle wurden realisiert.
Die dauerhafte Bemalung der angrenzenden Wand zur Verkehrsfläche im Ortszentrum von Blons zur Sensibilisierung von Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern sowie der Bevölkerung zum Thema kann Anstoß für zukünftige Maßnahmen geben.