Spiel-Raum-Musik

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
Jugend
Integration & Soziale Inklusion
Soziale Dienstleistungen
LEADER
Bildung & Lebenslanges Lernen

Projektregion
Salzburg

Lokale Aktionsgruppe
LAG Lebens.Wert.Pongau

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
01.11.2021-31.08.2024 (geplantes Projektende)

Projektkosten gesamt
57.346,00€

Fördersumme aus LE 14-20
45.876,80€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Verein SPIEL-RAUM-MUSIK e.V.

Kurzbeschreibung

Viele Menschen mit Beeinträchtigung haben ein besonderes Interesse und viel Potenzial im künstlerischen Bereich und vor allem in Musik und Tanz. Nachdem die meisten Menschen mit Beeinträchtigung in Einrichtungen untergebracht sind, kommen sie jedoch kaum mit anderen in Kontakt oder künstlerischen Austausch. Künstleriinnen und Künstler auf der anderen Seite suchen immer nach neuen Inspirationsquellen und Improvisationsansätzen. Im Rahmen des Projektes sollen diese verschiedenen Menschengruppen in einer künstlerischen Symbiose zusammenkommen.

Ausgangssituation

Nachdem das soziale und künstlerische Angebot im ländlichen Raum sehr spärlich ist und war, entwickelte Stefan Heidweiler bereits 1996 ein ganzheitliches Projekt, bei dem Inklusion, gemeinsames künstlerisches Arbeiten und gegenseitiges Voneinander-Lernen im Mittelpunkt stand. Diese Grundidee soll wieder aufgegriffen und weiterentwickelt werden, um einen kreativen Begegnungsraum zu schaffen, der sowohl neuen kunst-relevanten als auch inklusiv-innovativen Austausch ermöglicht.

Ziele und Zielgruppen

Studierende lernen einerseits das innovative Konzept und andererseits neue Improvisationsformen kennen, indem sie selbst Teil davon sind.

Künstlerinnen und Künstler kommen in Kontakt mit anderen, auch von Beeinträchtigung betroffenen Kunstschaffenden, lernen neue Ansätze und Möglichkeiten kennen und bekommen so evtl. auch wieder Inspiration für die eigene künstlerische Arbeit.

Menschen mit Beeinträchtigung profitieren durch den künstlerischen Austausch und die Erweiterung des künstlerischen Angebots im ländlichen Raum.

Jugendliche und junge Erwachsene sind Teil eines künstlerischen Prozesses und machen sowohl künstlerische als auch soziale Erfahrungen.

Das Projekt dient dem Abbau von Stereotypisierungen gegenüber Menschen mit Behinderungen sowie der Anerkennung individueller künstlerischer Interessen und Fähigkeiten. Für Menschen mit Behinderungen bietet das Projekt die Möglichkeiten, sich vertieft mit Musik und/oder Tanz zu beschäftigen, sich in den Begegnungen künstlerisch auszudrücken, ihre Talente zu entdecken und zu entwickeln, Kontakt, Begegnung und Beziehung durch Musik und/oder Tanz zu erleben.

Das Entwickeln verschiedener Facetten von Fähigkeiten und Begabungen in Musik und/oder Tanz in den Workshops und auch im Rahmen einer öffentlich zugänglichen künstlerischen Performance soll die stilistische Bandbreite aufzeigen. Jede/r Teilnehmerin und Teilnehmer sollte im Idealfall die Möglichkeit erhalten, seine/ihre eigene Formgebung zu verwirklichen (von der Improvisation zur Gestaltung).

Menschen mit Beeinträchtigung soll die Möglichkeit gegeben werden, Musik und Tanz als nonverbale Ausdrucks- und Kommunikationsmedien zu nutzen. Hiermit soll eine Erweiterung von sozialen und zugleich künstlerischen Angeboten im ländlichen Raum erfolgen.

Projektumsetzung und Maßnahmen

„Spiel Raum Musik“ ist als kulturelle Aktivität explizit künstlerisch orientiert und soll exemplarischen Charakter tragen. Die Zielgruppe sind Menschen mit Beeinträchtigungen, die sich im Rahmen der Musiktherapie als »musikalische und /oder tänzerische Persönlichkeiten« zeigen, oder ein besonderes Interesse für Musik oder Tanz in sich tragen. Einige spielen seit vielen Jahren ein Instrument, andere gehen sehr sensibel mit Klängen um, sind »ganz Ohr« oder besitzen eine lustbetonte musikalische oder tänzerische Expressivität, die auch sehr virtuos sein kann. Die zwangsläufige »Auswahl« der Teilnehmerinnen und Teilnehmer richtet sich einerseits nach der sozialen Kompetenz der einzelnen, an diesem Projekt überhaupt teilnehmen zu können, und ist andererseits der Versuch, ganz verschiedene Facetten von Musikalität und tänzerischer Ausdruckskraft zu zeigen. Fast alle besitzen entweder musikalische Vorerfahrungen und sind sowohl mit elementaren Instrumenten sowie mit der Musik- oder Tanzimprovisation als Ausdrucks- und Kommunikationsmedium mehr oder weniger vertraut. Die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind Musikerinnen und Musiker, Tänzerinnen und Tänzer und einige Studierende des Orff-Instituts mit viel improvisatorischem und performativem Können.

Durch verschiedene Formen der Improvisation mit Musik und Tanz/Bewegung wird die Selbstbestimmung, Teilhabe und Mitgestaltung für Menschen mit intellektueller oder mehrfacher Beeinträchtigung ermöglicht. Jede Person bringt seine/ihre Möglichkeiten mit, die in den künstlerischen Prozessen in Verbindung mit anderen Personen wertvolle Impulse für gemeinsame Begegnungen und Gestaltungen geben.