Geheimnisvolle Erdställe in Bad Zell

Themenbereich
Innovation

Untergliederung
Tourismus
Kultur
Wissenstransfer

Projektregion
Oberösterreich

Lokale Aktionsgruppe
LAG Mühlviertler Alm

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
August 2019-April 2020

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Kulturverein Bad Zell

Kurzbeschreibung

Höchstwahrscheinlich dienten die Erdställe als Zufluchtsorte und Verstecke, oder als Kultstätten, wobei sie natürlich sehr unbequem waren. Daher waren die Erdställe höchstens dazu geeignet ein rasches Verschwinden und Verstecken der Hausbewohnerinnen und Hausbewohner bei plötzlichen Angriffen zu ermöglichen. In Oberösterreich sind etwa 300 Erdställe bekannt die nicht mehr zugänglich sind, da sie verfüllt oder nicht mehr auffindbar sind. Lediglich sechs Erdställe sind derzeit öffentlich und allgemein zugänglich. Der einzig erhaltene und für die Öffentlichkeit zugängliche Erdstall in der Region Mühlviertler Alm ist der Erdstall Populorum in Bad Zell.

Die unterirdischen Gänge im Gasthaus Populorum sind besonders rätselhaft.

Ausgangssituation

Von der Kegelbahn des Gasthauses führt eine Tür zum Keller. Ein etwa zehn Meter langer gemauerter Gang mündet in einen 14 Meter langen und drei Meter breiten Kellerraum, der aus dem anstehenden verwitterten Granit herausgehauen ist. Von diesem Raum zweigt von der östlichen Wand eine drei Meter tiefe, 2,40 Meter breite und 1,80 Meter hohe Nische ab, in welcher zahlreiche Bohrlöcher zu sehen sind. Neben dieser Nische beginnt der sogenannte Nordgang. Dieser hat zu Beginn eine breite von einem Meter und eine Höhe von 1,10 – 1,20 Meter. In mehreren Krümmungen und nahezu rechtwinkeligen Richtungsänderungen führt dieser rundbogige Gang immer leicht ansteigend fast 20 Meter weit.

Das Ende ist durch eingeschwemmten Sand und Lehm gebildet. Das Gangende liegt um 3,80 Meter über dem Fußbodenniveau des Kellers. Besonders beachtenswert sind die zahlreichen Krümmungen und Winkel der Gänge und der eigenartige Schlot am Ende des Weststollens. Diese Anlage ist kein typischer Erdstall, aber solange der Nordstollen nicht freigelegt ist, kann diese künstliche Höhle nicht in ihrer Gesamtheit beurteilt werden. Deshalb bleibt dieser Erdstall besonders rätselhaft.

Ziele und Zielgruppen

  • Vermittlung von Kultur- und Heimatgeschichte an Einheimische und Gäste
  • Beschreibung der Besonderheiten von Erdställen in Bad Zell
  • Um die schwer zugänglichen Erdställe für alle Interessierten (Busgruppen, Schulklassen, Kurgäste, …) zugänglich und erlebbar zu machen wird ein Film produziert. Dieser wird als Einstieg in eine Führung gezeigt.


Projektumsetzung und Maßnahmen

  • Wissenschaftliche Begleitung durch Höhlen- und Heimatforscher Kons. Josef    Weichenberger
  • Filmische Darstellung der Erdställe für Präsentation vor Ort und im Online-Bereich (Homepage Gemeinde, Tourismusverband, Kulturverein und so weiter)
  • Erstellung von 5.000 Stück Informations-Flyer
  • Öffentliche Präsentation des Films mit fachkundiger Moderation


Ergebnisse und Wirkungen

  • Verbesserung und Ausbau einer kulturellen Einrichtung inklusive Angeboten
  •  Verstärkte Zusammenarbeit, Einbindung und Vernetzung
  • Bewahrung von regionalem kulturellem Erbe
  •  Weiterentwicklung der touristischen Angebote
  •  Auf und Ausbau von regionalen und überregionalen sektorübergreifenden Kooperationen, vor allem auch im Kulturbereich