Nationalpark Kalkalpen Start Up Challenge
- Themenbereich
- Land- und Forstwirtschaft inkl. Wertschöpfungskette
- Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
- Umwelt, Biodiversität, Naturschutz
- Innovation
- Kulinarik
- Untergliederung
- Forstwirtschaft
- Wissenstransfer
- Neue Finanzierungsformen
- Interregionale / Transnationale Kooperationsprojekte
- LEADER
- Erneuerbare Energie
- Schutzgebiete
- Biodiversität
- Direktvermarktung
- Diversifizierung
- Wertschöpfung
- Vermarktung und Vertrieb
- Kulinarik
- Alm- & Berglandwirtschaft
- Innovation
- Projektregion
- Oberösterreich
- Lokale Aktionsgruppe
- LAG Nationalpark OÖ Kalkalpen
- LAG Traunviertler Alpenvorland
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 2017-2018
- Projektkosten gesamt
- 85608
- Fördersumme aus LE 14-20
- 51364,80
- Massnahme
- Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)
- Teilmassnahme
- 19.3 Vorbereitung und Durchführung von Kooperationsmaßnahmen der lokalen Aktionsgruppe
- Vorhabensart
- 19.3.1. Umsetzung von nationalen oder transnationalen Kooperationsprojekten
- Projektträger
- Regionalforum Steyr - Kirchdorf
Kurzbeschreibung
Die Nationalpark Kalkalpen Startup-Challenge will nachhaltiges Unternehmertum rund um den Nationalpark Kalkalpen fördern. Gesucht wurden innovative For-Profit orientierte Ideen und Startups aus den Bereichen:TOURISMUS | GESUNDHEIT | LANDWIRTSCHAFT | HOLZ
Um ihre synergetische Wirkung mit dem Nationalpark auszubauen werden die besten Innovationen durch gezielte Unterstützungsprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten unterstützt.
Ausgangssituation
Für den wirtschaftlichen Wohlstand unserer Gesellschaft ist die Biodiversität unentbehrlich. Sie bildet das Fundament für zahlreiche Wirtschaftssektoren. Land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen nehmen in Österreich ca. 80% der Landesfläche ein. Daher hängt der Erfolg von vielen Unternehmen von Ökosystemen und deren Artenvielfalt ab. Große Bedeutung findet dies in der Landwirtschaft und im Tourismus, so zum Beispiel die nachhaltige Produktivität der Böden oder die weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannten Kulturlandschaften.Die Bergwälder zwischen den Flüssen Enns und Steyr stellen das größte geschlossene Waldgebiet Österreichs dar. In deren Mitte befindet sich der Nationalpark Kalkalpen. Gemeinsam mit den benachbarten Schutzgebieten gilt er als „Hotspot der Biodiversität“. Der Nationalpark ist zentraler Teil des österreichischen und speziell des oberösterreichischen Naturerbes. Ca. 350.000 BesucherInnen erfreuen sich jährlich an dem attraktiven Naherholungsgebiet. Neben den wirtschaftlichen Vorteilen für Tourismus, gibt es bereits einige Initiativen wie „GenussRegion Nationalpark Kalkalpen Rind & Obst“, dass auch die Landwirtschaft sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch von der Region profitieren kann.
Wie wichtig ein ganzheitlicher Fokus auf die wirtschaftliche Entwicklung in ländlichen Gebieten ist, zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie der OECD (Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) (OECD Regional Outlook 2016). Im OECD-Vergleich schneiden vor allem solche ländlichen Regionen gegenüber städtischen gut ab, die nicht nur auf Landwirtschaft, sondern auf diversifizierte Wirtschaftsaktivitäten bauen. Der Nationalpark Kalkalpen ist der perfekte Nährboden für unternehmerische Innovationen, die einen hohen Mehrwert für Land, Natur und Wirtschaft haben.
Das Potenzial für nachhaltiges Unternehmertum im und rund um den Nationalpark ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft.
Ziele und Zielgruppen
Kurzfristig:- Unternehmertum und Umweltschutz zusammendenken und dafür Bewusstsein schaffen.
- Sichtbarmachung der wirkungsvollsten und innovativsten Ideen, Start-ups, sowie Unternehmen, die Synergien mit dem Nationalpark eingehen und damit eine positive Auswirkung auf die Biodiversität haben.
- Stiftungskapital in die Region zu bringen.
- Sektorübergreifende Partnerschaften für den unternehmerischen Umweltschutz aufbauen.
Mittelfristig:
- Entstehung und Etablierung neuer Unternehmen in der Region, die Synergien mit dem Nationalpark eingehen und damit eine positive Auswirkung auf die Biodiversität haben.
- Stiftungskapital in die Region zu bringen.
- Sektorübergreifende Partnerschaften für den unternehmerischen Umweltschutz aufbauen.
Langfristig:
- Mit der Nationalpark Kalkalpen Challenge könnte ein Pilotprojekt geschaffen werden, dass längerfristig auf andere Nationalparks in Österreich angewendet werden kann, um Umweltschutz und Wirtschaft regional stärker miteinander zu verknüpfen.
Privatpersonen, Vereine, Startups und Unternehmen aus der Region werden dazu aufgerufen ihre Ideen einzubringen, vor allem aus den Bereichen:
- Nachhaltiger Tourismus
- Gesundheit
- Waldmedizin, Waldtherapie
- Landwirtschaft
- Lebensmittel, Produktentwicklung, Produktveredelung, Dienstleistungen
- Holz
- Produktentwicklung, Dienstleistungen, nachhaltiger Umgang mit Ressourcen
Projektumsetzung und Maßnahmen
Grobaufbau des Wettbewerbs: Entwickelt und realisiert wird das Projekt gemeinsam mit Partnern, die einen signifikanten Beitrag zur Weiterentwicklung von ökologisch nachhaltigen Produkten, Dienstleistungen, und Business Modellen leisten. Ein wichtiger Aspekt für die erfolgreiche Umsetzung ist es, auf bereits bestehende Projekte aufzubauen, lokale Partner wie etwa die Wirtschaftskammer oder den Verein „Freunde des Nationalparks“ einzubinden und externe Innovatoren zu involvieren. Das Projekt besteht aus vier Komponenten und lässt sich in zwei Phasen unterteilen.
Erste Phase: Wettbewerb
Die erste Phase besteht im Aufspüren und Sichtbarmachen der wirkungsvollsten und innovativsten Ideen, Startups und Unternehmen in den obengenannten Bereichen aus der Region. Das geschieht über einen Wettbewerb.
Preise:
Die besten Innovationen aus den Kategorien Ideen-, Startup- und Unternehmen werden ausgezeichnet und abgestimmt auf ihr Bedürfnisse über einen festgelegten Zeitraum mit Preisgeldern, Acceleratorprogrammen oder PR unterstützt. Die Preisgelder für Innovationen in der Ideenphase belaufen sich insgesamt auf 20.000 EURO (finanzielle Förderung). Es wird eine Erst-, Zweit- und Drittplatzierung geben. Zusätzlich zu den Fördergeldern werden die Gewinnerinnen und Gewinner durch lokale Mentorinnen und Mentoren bei der Weiterentwicklung ihrer Ideen unterstützt. Die Gewinnerinnen und Gewinner der Kategorie Startup nehmen an einem Investment-Ready-Program im Wert von 15.000 EURO inklusive Pitch-Day teil. In der Kategorie „Unternehmen“ bekommen die Gewinnerinnen und Gewinner ein PR-Paket im Wert von 5.000 EURO.
Zweite Phase:
In der zweiten Phase sollen die besten Projekte aus Ideen- und Startup-Phase drei Monate durch ein Mentoren-Programm (Ideenphase) bzw. ein Investment-Ready Programm (Startup-Phase) begleitet werden, um eine nachhaltige Umsetzung und Etablierung zu ermöglichen. Ziel es ist neue Formen von ökologisch nachhaltigem Unternehmertum in der Region voranzubringen, das einen synergetischen Effekt mit dem Nationalpark und damit den Naturschutz positiv beeinflussen.
Abschließend sollen die Ergebnisse und Empfehlungen für mehr nachhaltiges Unternehmertum rundum den Nationalpark Kalkalpen zusammengefasst werden. Damit soll die Basis für eine Skalierung des Projektansatzes in andere österreichische Nationalparkregionen geschaffen werden.
Die vier Komponenten
- Suche nach For-Profit Innovationen in Ideen-, Startup- u. Konsolidierungsphase mit Hilfe einer Crowdsourcing Kampagne und Auswahl der Besten durch mehrstufigen Auswahlprozess.
- Testen und Coachen der ausgewählten Innovationen, um eine nachhaltige Etablierung zu fördern
- Bereitstellung von Anschubfinanzierung, Zugang zu potenziellen Investments
- Skalierung der Innovationen und ihrer Wirkung
Ergebnisse und Wirkungen
In Summe wurden 55 Projekte in den Kategorien „Ideen“, „Start Ups“ und „Unternehmen“ eingereicht.Das Projekt kann absolut als vorbildlich bezüglich der Vernetzung wichtiger Akteure im Bereich Bioökonomie bezeichnet werden – wichtige Partner waren der Nationalpark OÖ. Kalkalpen GmbH, die LEADER Region Nationalpark OÖ. Kalkalpen, die benachbarte Leader Region Traunviertler Alpenvorland, das Regionalforum Steyr Kirchdorf, die Wirtschaftskammer, die Scheuch Stiftung, Sponsoren aus der regionalen Wirtschaft, das Regionalmanagement OÖ. und der Impact Hub Vienna!
Dezidiertes Ziel des Projektes war es ein multiplizierbares Format für andere Nationalpark- bzw. Naturregionen zu schaffen. Dementsprechend wurden die Erfahrungen und die Learnings aus dem Projekt nach Projektablauf analysiert, festgehalten und stehen anderen Regionen zur Verfügung.
Innovativ und pilothaft ist auch die erstmalige stärkere Einbindung einer Stiftung (Kapital, Know How) zur Umsetzung eines regionalen Projektes im Sinne eines Impact Investings. Damit konnten wertvolle, erste Erfahrungen in diesem Bereich in einer sehr ländlichen Region gemacht werden. Auch die Anwendung neuer Formate zur Beratung und zum Comsulting für die Entwicklung von nachhaltigen Geschäftsmodellen war besonders innovativ. Die Scheuchstiftung hat die Multiplikation in anderen Regionen in Aussicht gestellt. In der Nationalpark Region Kalkalpen soll das Format in der nächsten LEADER Förderperiode 21 – 27 weiter angewandt und entwickelt werden – verstärkt auch im Bereich der Landwirtschaft und der regionalen Lebensmittel.
Es wurden keine anderen EU Förderungen zur Umsetzung des Projektes eingesetzt. Synergien mit anderen EU-Politiken bestehen aber in den Bereichen EFRE und im Bereich Alpenraumprogramm. Sämtliche Gemeinden rund um den Nationalpark OÖ. Kalkalpen sind Mitglieder im Gemeindenetzwerk „Allianz in den Alpen“. Über den Bereich Bioökonomie sind weitreichende Synergien in diesen EU Politik- und Strategiebereiche zu erwarten.