Pielach - Naturschätze am Fluss

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden

Untergliederung
LEADER

Projektregion
Niederösterreich

Lokale Aktionsgruppe
LAG Mostviertel Mitte

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
2018-2020 (geplantes Projektende)

Projektkosten gesamt
61.500,00€

Fördersumme aus LE 14-20
43.050,00€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Kleinregion Schallaburg

Kurzbeschreibung

Mit ihren dynamischen Wildflussstrecken, in denen die Pielach sich frei entwickeln kann, stellt der Fluss ein besonderes Naturjuwel dar, das in dieser Form österreichweit einzigartig ist. Um dieses Naturjuwel der regionalen Bevölkerung nahe bringen zu können, wurde im Rahmen eines LEADER-Projektes seitens der Kleinregion Schallaburg (Gemeinden Loosdorf und Schollach) in enger Zusammenarbeit mit den SchutzgebietsbetreuerInnen ein Bewusstseinsbildungsprojekt im Naturschutzgebiet Pielach-Ofenloch-Neubacher Au entwickelt. Mittels Exkursionen und Veranstaltungen rund um das Schutzgebiet sowie Aktivitäten und Projekte mit Schulen der Kleinregion und der Einbindung regionaler Medien sollen die Naturschätze an der Pielach den BewohnerInnen der Region vermittelt werden. Ein neuer BesucherInnentreffpunkt wird nicht nur Ausgangspunkt für regelmäßig stattfindende Exkursionen sein, sondern auch Platz für Veranstaltungen und Schulprojekte bieten.

Ausgangssituation

Das Naturschutzgebiet Pielach-Ofenloch-Neubacher Au im Gemeindegebiet von Loosdorf und Schollach ist ein wahrer Schatz. Die Wildflusslandschaft ist für viele Tierarten ein überlebenswichtiges Rückzugsgebiet. Eine besondere Attraktion ist das Weideprojekt - eine ganzjährige Beweidung mit Konikpferden, mittlerweile ergänzt durch eine saisonale Rinderbeweidung. Das Naturschutzgebiet ist Teil der Europaschutzgebiete „Niederösterreichische Alpenvorlandflüsse“ und „Pielachtal“, und somit auch Teil des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000, das der Erhaltung gefährdeter Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten dient.

In den letzten Jahren wurde die Schutzgebietsbetreuung (EnU und LAND NÖ) gestartet, dabei sollen besondere Landschaften geschützt, erhalten und gefördert werden. Bewusstseinsbildung, Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit sind notwendig, um die Schutzgüter langfristig erhalten und schützen zu können.

Ziele und Zielgruppen

Die Bevölkerung vor Ort soll darüber aufgeklärt werden, was ein Naturschutzgebiet ist, welche Ziele verfolgt werden, welche Maßnahmen gesetzt werden müssen.

Teile der Bevölkerung nutzen das Naturschutzgebiet als Naherholungsraum. Daher sollen die Menschen dafür sensibilisiert werden, welche Tiere im Naturschutzgebiet leben und wann und warum diese besondere Ruhezeiten und Rückzugsräume brauchen.

Speziell soll an die Schulen herangetreten werden, um einen Beitrag zur Umwelterziehung zu leisten.

Wunschziel ist es, die lokale Bevölkerung, allen voran die nächste Generation, für dieses wildromantische Fleckchen Erde zu gewinnen. Engagierte Menschen mit Verständnis für die Naturschätze vor der Haustüre – das möchte das Projekt erreichen.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Um die regionale Bevölkerung für das Naturjuwel Pielach zu gewinnen braucht es Wissensvermittlung und Sensibilisierung für bestimmte Arten und Lebensräume, also Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit.

Vorgesehen sind dabei folgende Inhalte:
  • die Errichtung eines Besuchertreffpunktes als Treffpunkt für Veranstaltungen & Schulprojekte, Anfangspunkt für Exkursionen und als Informationsstelle (Auflage der Naturschutzbroschüre, Informationstafel) der die Bevölkerung auf die Vielfalt an Naturschätzen aufmerksam machen möchte und auf Entdeckungsreise einladen möchte,

  • eine jährlich erscheinende Broschüre, in der diese Vielfalt in Wort und Bild genauer dokumentiert wird,

  • Pressetexte für die regionalen Medien und Gemeindezeitungen,

  • regelmäßige Exkursionen um die Naturschätze hautnah zu erleben,

  • die Einbindung der örtlichen Schulen durch themenbezogene Projekte, sowie

  • ein Fotowettbewerb im Gebiet um die Vielfalt an Naturschätzen selbst zu entdecken.


Ergebnisse und Wirkungen

Großes Ziel des Projektes ist eine langfristige Wirkung! Um das Umweltbewusstsein zu stärken, um biologische Vielfalt und Ökosysteme zu erhalten muss man vorher wissen, dass es diese gibt und wie diese funktionieren. Wir können nur das erhalten, was wir lieben. Und wir lieben nur das, was wir kennen. Besonders die Exkursionen und Schulprojekte zielen darauf ab, die Menschen zu sensibilisieren und die Natur ein Leben lang „neu“ zu betrachten.

Das Engagement der Kleinregion Schallaburg und die Zusammenarbeit der beiden Gemeinden Loosdorf und Schollach zeigen der Bevölkerung die Wertschätzung des Naturschutzgebietes.

Der BesucherInnentreffpunkt ist eine dauerhafte Einrichtung, der über die Projektlaufzeit hinaus als Informationsstelle, Treffpunkt, Versammlungsort und Spielraum dient und BesucherInnen auf Entdeckungsreise einlädt.

Erfahrung

Für die Projektentwicklung- und Umsetzung ist eine wesentliche Erkenntnis, dass es sinnvoll ist, wenn Personen aus der Region für die Region tätig sind. Es hilft, wenn Fachleute, die in der Region verwurzelt sind, vor Ort Projekte planen und umsetzen. Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist höher, wenn quasi jemand „aus der Gegend“ aktiv ist. Speziell bei sensiblen Themen im Naturschutz, wo meistens verschiedene Interessen aufeinandertreffen und die Menschen mit Einschränkungen (z.B. Weggebot, Feuer verboten usw.) konfrontiert sind. Zudem erleichtern bestehende Kontakte mit Personen, Vereinen oder Akteuren vor Ort die Arbeit.

Das Interesse an den Exkursionen variiert, was den Aufwand in der Planung (Wie erreiche ich Zielgruppen? Welche Themen locken mehr Menschen an? Wie viele Exkursionen sind sinnvoll? usw.) vergrößert.

Die Pressetexte sind ein wunderbares Werkzeug um aktuelle Infos zu verbreiten. Die Gemeinden haben das Angebot, selbst Themen zu melden gut angenommen und regelmäßig Themen vorgegeben.

Aufgrund der Corona-Krise konnte das laufende Schulprojekt mit einer Klasse nicht wie geplant umgesetzt werden.

Die Zusammenarbeit im Projekt mit mehreren Akteuren aus der Region ist wertvoll. Es ist sinnvoll, wenn verschiedene Angebote von verschiedenen Akteuren angeboten werden und nicht alles durch eine Person abgedeckt wird.

Die Frage, wie es nach dem Projekt weitergeht steht im Raum. Der Wunsch nach Weiterführung der begonnenen laufenden Aktionen (Pressetexte, Schulprojekte, Exkursionen) ist da. Der Treffpunkt ist errichtet, nun muss überlegt werden in welcher Form weiterhin Projekte bzw. Aktionen angeboten und finanziert werden können.

Für eine neue Durchführung sollten im Projekt Stunden für die Projektabwicklung und Abrechnung einplanen, denn das ist umfangreich.