Familienprojekt Naturpark Sölktäler

Themenbereich
Land- und Forstwirtschaft inkl. Wertschöpfungskette
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
Umwelt, Biodiversität, Naturschutz
Klimaschutz und Klimawandel

Untergliederung
Landwirtschaft
Bildung & Lebenslanges Lernen
LEADER
Jugend
Klimawandelanpassung
Schutzgebiete
Biodiversität
Naturschutz
Umweltschutz
Tourismus
Alm- & Berglandwirtschaft
Boden
Wald
Forstwirtschaft
Wissenstransfer

Projektregion
Steiermark

Lokale Aktionsgruppe
LAG Ennstal-Ausseerland

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
2017-2019

Projektkosten gesamt
41.769,36 €

Fördersumme aus LE 14-20
33.415,49 €

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung

Vorhabensart
19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie

Projektträger
Naturpark Sölktäler GmbH

Kurzbeschreibung

Der Naturpark Sölktäler unterstützt die Almen– soweit möglich– um diese zu erhalten. Die Freihaltung der Almflächen ist aus vielen Gründen wichtig, neben der Erhaltung der alten Kulturlandschaft, der Förderung der Regionalentwicklung ist der Schutz der besonderen Fauna und Flora, deren Lebensraum durch die Freihaltung gefördert wird, ein Grundanliegen. Dies, da im Naturpark auch viele Natura 2000 Schutzgüter im Gebiet eng mit den kleinräumig strukturierten Almen verbunden sind. In Zusammenarbeit mit dem Österr. Alpenverein wurden drei Familien-Bergwaldwochen organisiert und durchgeführt. Familien mit Jugendlichen und Kindern wurden angeleitet, leichte und mittlere Arbeiten zur Freihaltung der Almen durchzuführen. Dabei wurde ihnen vermittelt, welchen Wert die Almen haben und die Arbeitsintesität, die notwendig ist,  um diese zu erhalten.

Ausgangssituation

Geänderte Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft haben in den letzten Jahren zu einer Veränderung bei der Bewirtschaftung auf den Almen geführt, auch der Klimawandel trägt zur steigenden WAldgrenze bei. Die Sukzession führt zu einer Verbuschung und in weiterer Folge zur Verwaldung der Almweideflächen. Für die alpine Kulturlandschaft bedeutet dies eine Verringerung der Biodiversität.

Für die Freihaltung der Almweideflächen ist großer personeller Einsatz notwendig. Auf den Bauernhöfen sind die verfügbaren Arbeitskapazitäten sehr begrenzt. Die Almbauern sind dadurch teilweise auf externe Unterstützung angewiesen

Ziele und Zielgruppen

Zielgruppen: naturverbundene Familien, die selbst etwas zum Erhalt der Almen beitragen möchten.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Die zu bearbeitenden Flächen wurden gemeinsam vom Naturpark, den beteiligten Bauern, dem Alpenverein und dem Alminspektor ausgewählt, die hier notwendigen Arbeiten besprochen. Die Ausschreibung des Projektes für potentielle Teilnehmer erfolgte über den Alpenverein, der auch die laufende Betreuung über die gesamte Woche hinweg übernahm. Der Naturpark brachte sich mit unterstützenden Tätigkeiten, Lokalaugenscheinen, der Öffentlichkeitsarbeit, Vortrags- und Diskussionsabenden und regelmäßigen Besuchen während der Bergwaldwoche ein.

Auf den Almen durchgeführt wurden - je nach Bedarf: Schwenden und Ausschneiden, Germer-Stechen, Aufarbeitung von Lawinenschäden (Steine, Holz etc.)....

Weiters wurde Presse- und Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt (siehe Link zum Video unten), sowie ein „Almquartett“ erarbeitet und gedruckt. Das Quartett soll die Bedeutung der Almen für die Landwirtschaft und den Lebensraum darstellen. Es zeigt auch touristische Aspekte, stellt aber im Wesentlichen die Arbeit auf der Alm, die dadurch erreichten Verbesserungen (vorher – nachher) vor.

Ergebnisse und Wirkungen

Almweiden stellen im Naturpark Sölktäler einen Hotspot der Biodiversität mit spezifischen Artengemeinschaften dar. Mit der Durchführung dieses Freiwilligenprojekts haben Menschen aus verschiedensten sozialen Schichten und verschiedenen Lebensräumen einen Einblick in die Bedeutung der Almwirtschaft für die Kulturlandschaft im alpinen Raum. Besonders für Menschen aus Ballungszentren war die Teilnahme meist ein ganz besonderes Erlebnis. Erstmals hatten Familien die Möglichkeit, an einem solchen Projekt auf einer Alm teilzunehmen. Das Projekt wurde über drei Jahre erfolgreich umgesetzt, jedes Jahr nahmen mehr als 20 Personen an den Arbeiten teil, die Arbeiten wurden erfolgreich auch der lokalen und breiteren Öffentlichkeit nahegebracht.

Der Österreichische Alpenverein (ÖAV) hat als Projektpartner jahrelange Erfahrung in der Durchführung von Bergwaldprojekten. Der ÖAV war Garant für die qualitativ hochwertige Projektumsetzung und wird dies auch in Zukunft sein.

Das Projekt leistete einen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität auf den Almweiden und unterstützte die Almbauern bei der mühsamen Handarbeit auf der Alm.

Erfahrung

Das Projekt wirkt in beide Seiten, die Landwirte haben eine wertvolle Unterstützung erhalten, umgekehrt wurde bei den Helfern eine besondere Sensibilität für die Probleme der kleinstrukturierten Landwirtschaft in alpinen Lebensräumen entwickelt. Die Teilnehmer an den Bergwaldwochen können nun als Multiplikatoren auch im städtischen Bereich angesehen werden.