Bildungspotentiale Südweststeiermark

Kurzbeschreibung

Ziel des Projekts war es, das Bewusstsein für Bildungs- und Berufsorientierung bei allen Menschen in der Südweststeiermark  zu steigern, den verschiedenen Zielgruppen entsprechende Informationen anzubieten und die Region stärker in den Mittelpunkt zu stellen.

Im Fokus standen die regionalen Bildungsmessen Deutschlandsberg und Leibnitz. Das bestehende Angebot der Bildungsmesse Leibnitz konnte durch zusätzliche, auf die Region abgestimmte Schwerpunkte (Eltern, Lehre, Kooperationen mit regionalen Unternehmen) noch attraktiver und sowohl die Anzahl an Ausstellenden als auch die Anzahl an Besucherinnen im Projektzeitraum erhöht werden. In Leibnitz wurde für die Bildungsmesse im Projektzeitraum ein komplett neues, an die Bildungsmesse Deutschlandsberg angelehntes Konzept etabliert.

Darüber hinaus gab es eine Vielzahl weiterer Veranstaltungen, Workshops für Jugendliche und Aktivitäten für Kinder, um das Thema Bildungs- und Berufsorientierung zu sensibilisieren.

Ausgangssituation

Es gab in der Region viele Angebote im Bereich der Bildung und Berufsorientierung. Aber die Angebote wurden nicht abgestimmt und viele Angebote waren den Zielgruppen nicht bekannt. Außerdem gab es wenig Wissen über Bedarfe und Möglichkeiten in der Region und man hatte große Schwierigkeiten beim Erreichen den relevanten Zielgruppen (zB Eltern, Erwachsene, Jugendliche, Neets, ältere Personen, Kinder).

Zusätzlich fehlte es an Angeboten zur Bildungs- und Berufsorientierung für "benachteiligte" Gruppen (ältere Personen, Menschen mit Beeinträchtigung, Frauen, Neets - bezeichnet die Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener, die keine Schule besuchen, keiner Arbeit nachgehen und sich nicht in beruflicher Ausbildung befinden und dies auch nicht unmittelbar anstreben). Zusätzlich sollten die Lehrberufe - in Kooperation mit regionalen Unternehmen - in den Mittelpunkt gestellt werden.

Ziele und Zielgruppen

Erreichte Zielgruppen:

• Eltern: begleiten und unterstützen als eine der wichtigsten Vertrauenspersonen maßgeblich den Ausbildungs- und Berufswahlprozess ihrer Kinder.
• Erwachsene: Im Sinne des Lebenslangen Lernens sollten Bildung bzw. entsprechende Orientierungsmaßnahmen nicht nur im Anlassfall (Arbeitslosigkeit, Wiedereinstieg, Umorientierung) Thema sein.
• Kinder: Berufsbilder werden früh durch Sprache und Umfeld vorgeformt.
• Ältere Personen: Die nachberufliche Lebensphase öffnet das Zeitfenster für Bildung.
• Menschen mit Beeinträchtigung bzw. deren Eltern, die spezielle Beratungsangebote benötigen.
• Jugendliche: Obwohl es zahlreiche Maßnahmen zur Bildungs- und Berufsorientierung gibt, scheinen "klassische" Maßnahmen die Zielgruppe oft nicht zu erreichen.
• Neets: Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener, die keine Schule besuchen, keiner Arbeit nachgehen und sich nicht in beruflicher Ausbildung befinden und dies auch nicht unmittelbar anstreben.
• Frauen sind aufgrund eingeschränkter Mobilität, Betreuungspflichten und Ausbildung in Berufen mit geringem Einkommen nach wie vor gegenüber Männern benachteiligt.

Erreichte Ziele:

• Das Bewusstsein für Bildungs- und Berufsorientierung stieg bei allen Zielgrupppen.
• Lebenslanges Lernen rückt immer stärker in den Fokus der Bildungsmessen.
• Verschiedene Zielgruppen entdecken ihre Perspektiven für Bildung und Beruf in der Region und können Entscheidungen entlang ihrer Interessen und Potentiale treffen.
• Erwachsene und Eltern als wichtigste Bezugspersonen im Berufsorientierungsprozess ihrer Kinder wissen, wo sie Informationen und Beratung erhalten.
• Man kennt die regionalen Betriebe und findet Möglichkeiten sich auszuprobieren, unabhängig von sozialem Status, geographischer Herkunft oder dem Beruf der Eltern.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Bildungsmesse Deutschlandsberg

Die Bildungsmesse Deutschlandsberg hat sich in den vergangen Jahren zu einer der wichtigsten Veranstaltungen des Bezirks zum Thema Bildung etabliert. Jedes Jahr präsentieren sich über 60 Schulen, Universitäten, Fachhochschulen, Institutionen und Unternehmen einem breiten Messepublikum. Besonderes Highlight ist der jährlich stattfindende Lehrlingswettbewerb, der in Kooperation mit der „BerufsFindungsBegleitung” der STVG organisiert wird.

Der Fokus der Bildungsmesse wurde durch das LEADER Projekt verstärkt auf die Zielgruppe der Eltern und Erwachsenen gelegt, eine Kinderbetreuung ermöglichte den Messebesuch auch für Personen mit Betreuungspflichten. Als erste Bildungsmesse überhaupt wurde für 2017 in Kooperation mit der HTL Kaindorf und in Abstimmung mit dem Regionalen Jugendmanagement Südweststeiermark eine virtuelle Bildungsrally programmiert.

Bildungsmesse Leibnitz

Im Rahmen des LEADER-Projekts wurden die Bildungsmesse Leibnitz sowohl in zeitlicher, örtlicher als auch inhaltlicher Sicht neu konzipiert. Die Messe, die in Kooperation mit der Stadtgemeinde Leibnitz durchgeführt wird, zählt mittlerweile mehr als 70 Ausstellende und punktet neben dem umfangreichen Ausstellungsprogramm mit interessanten Kurzvorträgen, dem Lehrlingsschwerpunkt „Die Lehre kann was!“, familienfreundlichen Öffnungszeiten, Gewinnspielen und einer Kinderbetreuung für Kinder ab drei Jahren.

Veranstaltungen und Workshops 

• Elterncafé und Erwachsenencafé
• Gendersensible Berufsorientierung in der Elementarpädagogik
• (Beratungs)Übergange gestalten
• Vortrag: Medienkompetenz in der digitalen Berufsorientierung
• Vortrag: "Der Hero in der Berufsorientierung bist du!"
• Wie (Berufs)Anerkennung gelingen kann
• Bildungsfahrt ins Blaue
• Berufsorientierung für kluge Köpfe - Karriere - Vorträge an der HAK Leibnitz, der HTBLA Kaindorf und dem B(R)G Leibnitz
• Verteilaktion am Internationalen Frauentag und Frauencafé
• KundInnen mit Behinderung in der Bildungsberatung
• Elternarbeit 4.0
• Fachtagung: "Die Zukunft prägt die Bildungsberatung von heute"

Jugendprojekte

• Radioworkshop Jugendzentrum Leibnitz Wave
• Checkliste Arbeitsplatz - Eine theaterpädagogische Annäherung an meine eigenen Stärken und Fähigkeiten im Kontext "Ausbildungen und Jobmöglichkeiten in meiner Region"
• Filmprojekt Kompetenz - Berufliches und soziales Kompetenzzentrum Südsteiermark
• Kinderbüchlein zu Berufsorientierung "TrauDi! und die Arbeitswelt"

Kids' Day

"Berufe erlesen und erleben!" - Berufsorientierung zum Angreifen für Volksschulkinder

Insgesamt 20 Kinder der Volksschule sind gekommen, i, sich im Laufe des Vormittags mit den verschiedenen Berufsbildern zu beschäftigten. Es wurden nicht nur Fragen zu den Berufen mit entsprechenden Büchern erarbeitet, die Kinder erfuhren auch direkt von einer Tischlerin, Polizistin, Apothekerin und Chemikerin, welche Ausbildungen notwendig ist, welche Tätigkeiten gemacht werden und wie der jeweilige Arbeitsalltag aussieht. Außerdem wurde praktisch gearbeitet und die Kinder konnten kleine Mitbringsel mit nach Hause nehmen. Jedes Kind wurde zum Schluss der Veranstaltung als „Berufeprofi“ mit einer Urkunde ausgezeichnet.

Ergebnisse und Wirkungen

Durch die Organisation / Abwicklung der regionalen Bildungsmessen 2016, 2017, 2018 wurden Kooperationen mit Unternehmen etabliert bzw. gefestigt. Alle Zielgruppen fanden im Sinne der BBO-Qualitätskriterien für Bildungsmessen des Landes Steiermark ein für Sie passendes Informations- und Beratungsangebot und haben somit ein besseres Wissen über regionale Angebote zur Unterstützung der Bildungs- und Berufswahlentscheidung.

Eltern nehmen durch die intensive Bewerbung und die speziellen Angebote (Elternvorträge, Elternpackages, Elterncafe) die Bildungsmessen als Informationsplattform zur Berufsorientierung ihrer Kinder verstärkt wahr. Weiters konnten durch die Bildungsmessen Netzwerke zwischen den Institutionen und vor allem zur Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH als DEM Netzwerkknoten in der Region aufgebaut werden.

Es ist sehr gut gelungen, durch kreative Veranstaltungsideen (zB Bildungsfahrt ins Blaue, Frauenkabarett) bzw. dem Anknüpfen an bestehenden Netzwerken (ÖGB Frauen, Bezirks- und Ortsbäurinnen, Netzwerk der Regionalen BBO- Koordination, Bezirksgruppen der Psychotherapeutinnen, ... ) verschiedenste Zielgruppen (Multiplikatorlnnen, Frauen, Lehrkräfte, Eltern, Erwachsene, Jugendliche, Kinder, Kindergartenpädagoginnen, Anbieterinnen von BQ-Angeboten) zu erreichen.

ALLE Menschen in der Region verfügen über mehr Informationskompetenz bzgl. regionaler Beratungs- und Ausbildungsangebote.

Bei den Jugendlichen erfolgte durch Partizipation und non-formale Methoden (Radio, Film, Interviews, Theaterpädagogik) eine Steigerung der Kompetenz bei der Berufs- und Ausbildungswahl. Wissen über regionale Ausbildungsmöglichkeiten und Anforderungen wurde vermittelt.

Durch das Kinderbüchlein werden Kinder und Eltern frühzeitig für das Thema Bildungs- und Berufsorientierung sensibilisiert, durch die hohe Stückzahl ist ein hoher regionaler Erreichungsgrad garantiert