MOBIL SÜDWEST

Themenbereich
Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
Innovation

Untergliederung
Wertschöpfung
Chancengleichheit
LEADER

Projektregion
Steiermark

Lokale Aktionsgruppe
LAG Schilcherland
LAG Südsteiermark

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
08.11.2016-07.11.2019

Projektkosten gesamt
232.350,39€

Fördersumme aus LE 14-20
139.410,23€

Massnahme
Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)

Teilmassnahme
19.3 Vorbereitung und Durchführung von Kooperationsmaßnahmen der lokalen Aktionsgruppe

Vorhabensart
19.3.1. Umsetzung von nationalen oder transnationalen Kooperationsprojekten

Projektträger
Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH

Kurzbeschreibung

Mit MOBIL Südwest wurde ein großflächiges und einheitliches Mikro-Öffentlicher Verkehr (ÖV)-System in der Region Südweststeiermark implementiert. Es stellt eine bedarfsgerechte ÖV-Grundversorgung in Ergänzung zum bestehenden ÖV-Linienverkehr für alle BewohnerInnen und den Tourismus in der Südweststeiermark dar und leistet damit einen wesentlichen Beitrag für die erfolgreiche Positionierung der Region Südweststeiermark als Wohn-, Arbeits-, Wirtschafts- und Tourismusstandort.

MOBIL Südwest dient als Zu- und Abbringer zu öffentlichen Verkehrsnetzen (S-Bahn, Linienbus) und bedient die Gemeinden/Region auf Bestellung über ein einheitliches Kundenservice zwischen definierten Sammelhaltepunkten. Darüber hinaus stellt das System eine wichtige Mobilitätsergänzung für die innerregionale Erreichbarkeit zur Sicherung der Daseinsgrundfunktionen dar.



Ausgangssituation


Die Versorgung einer Region mit Öffentlichem Verkehr (ÖV) ist eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Positionierung als Wohn-, Arbeits-, Wirtschafts- und Tourismusstandort. Vergangene Projekte und der im Jahr 2016 erstellte Regionale Mobilitätsplan Südweststeiermark haben aufgzeigt, dass die ÖV-Grundversorgung durch den ÖV-Linienverkehr abseits der Agglomerationsräume und teilregionalen Versorgungszentren in vielen Gemeinden nicht mehr gegeben ist.

Ziele und Zielgruppen


Mit dem Projekt MOBIL Südwest konnte eine großflächige und einheitliche Mikro-ÖV-Lösung in der Region Südweststeiermark etabliert werden. Das System wird von der Bevölkerung als Zu- und Abbringer zu funktionierenden öffentlichen Verkehrsnetzen (S-Bahn, Linienbus) über ein einheitliches Kundenservice zwischen definierten Sammelhaltepunkten genutzt. Darüber hinaus stellt das System eine wichtige Mobilitätsergänzung für die innerregionale Erreichbarkeit zur Sicherung der Daseinsgrundfunktionen dar.

Dadurch wird eine bedarfsgerechte ÖV-Grundversorgung in Ergänzung zum bestehenden ÖV-Linienverkehr für die BewohnerInnen und den Tourismus in der Region Südweststeiermark ermöglicht.

Folgende Ziele konnten im Projekt erreicht werden:

  1. Sicherung der Grundmobilität in der Gemeinde bzw. Region für Jung/ Alt oder nicht motorisierte Personen
  2. Stärkung der ÖV- Regionsanbindung für TouristInnen
  3. Steigerung der Lebensqualität in den Gemeinden für BewohnerInnen
  4. Sicherung Wohn- und Arbeitsstandort Südweststeiermark
  5. Schaffung von neuen Geschäftsmodellen für regionale Verkehrsunternehmen
  6. Verbesserter Zugang zu lokalen/regionalen Infrastruktur und Versorgungseinrichtungen
  7. Schaffung einer kosteneffiziente Mobilitätsversorgung innerhalb der Gemeinde bzw. Region in Ergänzung zum ÖV-Linienverkehr
  8. Umsetzung eines einheitlichen Auskunft- Ticketing- und Buchungssystem für ein flächendeckendes Mikro-ÖV-System in der Südweststeiermark
  9. Einbindung des Mobilitätskartensystems in bestehende Systeme des Verkehrsverbundes (soweit im Einflussbereich des Projekts möglich)
  10. Klimaschutz durch Alternative zum Zweitauto für BewohnerInnen bzw. Pkw-Verzicht für TouristInnen
  11. Förderung der E-Mobilität, sowie Fuß- und Rad/ E-Bike-Verkehr (soweit im Einflussbereich des Projekts möglich)
  12. Begleitende Öffentlichkeitsarbeit für eine langfristige ÖV-Bewusstseinsbildung/Marketing

In Zukunft gilt es, das System weiter zu optimieren und kontinuierlich an die gesellschaftlichen Entwicklungen und Mobilitätsbedürfnisse anzupassen.

Im ersten Quartal 2020 wird eine Verlängerung des Probebetriebes sowie die Überführung des Probebetriebes in einen Regelbetrieb konzipiert. Zukünftig sollen neben der lückenlosen Bedienung in der gesamten Region (3 Gemeinden habe sich am laufenden Betrieb im Bezirk Deutschlandsberg nicht beteiligt) auch alle sonstigen ergänzenden Mobilitätsangebote, abseits des Linien-ÖV, gebündelt bzw. integriert werden (wie Carsharing, E-Bike-Verleih,…) und so ein sinnvoller und nachhaltiger Modal Split in der Region erreicht werden.
Ein weiteres Ziel ist die Beauskunftung der Mikro-ÖV Angebote innerhalb des steirischen Verkehrsverbundes.



Projektumsetzung und Maßnahmen


Implementierungskonzept

Aufbauend auf einer intensiven Vorbereitungsphase mit Informationsveranstaltungen in der Region sowie zahlreichen Abstimmungsterminen mit Gemeinden und Stakeholdern, konnte ein bedarfsorientiertes Implementierungskonzept für ein regionales Mikro-ÖV- System entwickelt und in weiterer Folge auch umgesetzt werden. Wesentliche Eckpunkte des Implementierungskonzepts sind:

  1. Definition der Sammelhaltepunkte je Gemeinde
  2. Bedienzeiten
  3. Tarifstruktur

Parallel wurde eine Finanzierungsstruktur für die ersten beiden Probebetriebsjahre entwickelt und die Gemeinden bei der Abwicklung unterstützt.

Darüber hinaus wurden im Zuge des bisherigen Probebetriebs (Betriebsstart war der 1. Juli 2018) im Rahmen von Reflexionsgesprächen mit Gemeinden und Stakeholdern, Sammelhaltepunkte für Zielgruppen mit spezifischem Mobilitätsbedarf angepasst und optimiert (bspw. zusätzliche Haltepunkte bei Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen).
 
Tourismus

Aufgrund intensiver Abstimmungsprozesse mit den Tourismusverbänden in der Region konnten einige touristische Systeme in das Mikro-ÖV-System Mobil Südwest integriert werden.

 
Öffentlichkeitsarbeit

Um das tatsächliche Mobilitätsverhalten der Bevölkerung zu ändern bzw. auf die neuen Angebote in und aus der Region für die Bevölkerung, Pendler bzw. TouristInnen aufmerksam zu machen, war eine umfassende Bewusstseinsbildung durch Marketingmaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit während der Planung und im Zuge der MOBIL Südwest-Umsetzung eine der wesentlichsten Aktivitäten:

1.    Kick-Off-Veranstaltungen
2.    Abschlussveranstaltungen
3.    Presseartikel, Zeitungsinserate
4.    Graphische Aufbereitung und Druck (Folder, Flyer, Zeitungsinserate, Luftballone)
5.    Marketingkampagne (User-Stories mit regionsspezifischen Bildern sowie ein Imagefilm)