Unsere Wiesen, unser Wert
- Themenbereich
- Land- und Forstwirtschaft inkl. Wertschöpfungskette
- Umwelt, Biodiversität, Naturschutz
- Untergliederung
- Landwirtschaft
- Nahversorgung
- Schutzgebiete
- Biodiversität
- Naturschutz
- Landwirtschaftliche Dienstleistungen
- Direktvermarktung
- Kurze Versorgungsketten
- Wertschöpfung
- Forstwirtschaft
- LEADER
- Projektregion
- Niederösterreich
- Lokale Aktionsgruppe
- LAG Wachau - Dunkelsteinerwald
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 2019-2021 (geplantes Projektende)
- Projektkosten gesamt
- 193.152,15€
- Fördersumme aus LE 14-20
- 154.521,72€
- Massnahme
- Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)
- Teilmassnahme
- 19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung
- Vorhabensart
- 19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie
- Projektträger
- Naturpark Jauerling-Wachau
Kurzbeschreibung
Die einzigartigen Wiesen im Naturpark Jauerling-Wachau beheimaten viele Tier- und Pflanzenarten. Damit diese auch in Zukunft noch zu finden sind, werden mit diesem Projekt gezielt landwirtschaftliche Betriebe der Naturparkgemeinden angesprochen. Der außerordentliche Wert der Jauerlinger Wiesen soll aufgezeigt und Landwirten näher gebracht werden. Durch eine naturnahe Bewirtschaftung, die zum Erhalt der besonderen Wiesen beiträgt, sollen landwirtschaftliche Betriebe die Möglichkeit einer zusätzlichen Vermarktung ihrer Produkte bekommen. Es soll eine eigene "Naturpark Jauerling-Wachau"-Marke geschaffen werden, die verstärkt regional und überregional vermarktet wird. Auf diese Weise wird die kleinsturkturierte Landwirtschaft im Naturpark Jauerling-Wachau untersützt und so die Erhaltung der wertvollen Wiesen sichergestellt.
Ausgangssituation
Der Naturpark Jauerling-Wachau umfasst die Gemeinden Aggsbach Markt, Emmersdorf, Maria Laach, Mühldorf, Raxendorf, Spitz und Weiten. Auf einer Fläche von 11.558 ha findet man Lebensräume mit einer großen Anzahl an gefährdeten Arten. Dies sind nicht nur seltene Orchideen oder die Sibirische Schwertlilie, die Smaragdeidechse, der Uhu und verschiedene Bläulingsarten, sondern auch viele weniger bekannte Tier- und Pflanzenarten, die anderorts kaum mehr zu finden sind. Doch mit dem zunehmenden Strukturwandel in der Landwirtschaft am Jauerling von kleinbäuerlicher Milchwirtschaft zu Aufgabe, Verpachtung und alternativen Produktionsformen (häufig Christbaumzucht) finden diese Arten immer weniger Lebensräume vor. Durch die Zusammenarbeit mit Landwirten und regionalen Betrieben soll eine langfristige Lösung gefunden werden, die nicht nur lokale und regionale Märkte für die ProduzentInnen sichert, sondern damit auch die Erhaltung eines bedeutenden Anteils der gefährdeten Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten garantiert.
Ziele und Zielgruppen
Das Projekt unterstützt die Erwerbsfähigkeit der kleinteiligen Landwirtschaft im Naturpark Wachau-Jauerling und wodurch ein nachhaltig positiver Effekt für die Erhaltung der Jauerlinger Wiesen erreicht werden soll.Projektumsetzung und Maßnahmen
In der ersten Phase des Projektes liegt der Schwerpunkt bei Bewusstseinsbildung. Den Landwirten soll aufgezeigt werden, wie viele Arten und welche Besonderheiten auf den Jauerlinger Wiesen zu finden sind. Aus 100 bekannten Standorten werden Betriebe ausgewählt, die Interesse an der Beteiligung einer kooperativen Vermarktungsinitiative haben. Für jeden Betrieb wird dabei ein Biodiversitätsfolder unter dem Titel "Des san unsre Wiesen" erarbeitet werden. Wesentliche Inhalte sind dabei die Artenvielfalt der eigenen Wiesen, die bisherige Bewirtschaftungsform sowie empfohlene Maßnahmen zur Erhaltung der Wiesen. Im Rahmen eines Workshops können sich Landwirte untereinander austauschen und Erfahrungen teilen. Im Zuge dessen soll auch die Öffentlichkeit sowie die Presse miteingebunden werden.Im zweiten Schritt wird ein Kooperationsnetzwerk mit Landwirten aufgebaut. In Gesprächen werden Erfahrungen und Empfehlungen der Landwirte zur Bewirtschaftung der Flächen erhoben. In Form eines "Fahrtenbuches" wird der Status-quo jeder Wiese dokumentiert, Erhaltungsziele festgelegt und erforderliche Maßnahmen beschrieben.
Ein Schwerpunkt liegt hier vor allem bei der Christbaumproduktion. Aufgrund der hohen Dichte an Christbaumkulturen im Naturpark Jauerling-Wachau werden auch Gespräche mit ChristbaumzüchterInnen geführt. Unter bestimmten Auflagen soll es auch für sie möglich sein, an diesem Projekt teilzunehmen.
In der letzten Phase soll eine Marke aufgebaut und so ein Mehrwert für die Vermarktung regionaler Produkte geschaffen werden. Im Fokus steht die Ausarbeitung der Marke, Erarbeitung der Produktdefinitionen sowie eines Außenauftrittes inkl. Onlinemarketing und die Entwicklung eines "Naturparkregals" mit Werbematerialien für die Nahversorger im und rund um den Naturpark.
Ergebnisse und Wirkungen
folgende Ergebnisse sollen erreicht werden:- ProduzentInnen sind in Punkto Wiesenerhaltung sensibilisiert und ihre naturschutzrelevanten Aktivitäten sind dokumentiert.
- Erhaltenswerte Wiesen im Ausmaß von mind. 10 ha werden langfristig durch die Kooperation von Landwirten, Christbaumzüchtern und dem Naturpark Jauerling-Wachau erhalten bleiben.
- Eine „Marke Naturpark Jauerling-Wachau“ ist entwickelt und wird von den ProduzentInnen in Form einer eigenen Vermarktungsstruktur getragen.