Klauen-Q-Wohl
Projekt zur Verbesserung der Klauengesundheit und des Tierwohls von Milchkühen in Österreich
- Themenbereich
- Innovation
- Land- und Forstwirtschaft inkl. Wertschöpfungskette
- EIP-AGRI
- Untergliederung
- Landwirtschaft
- Tierwohl
- Wissenstransfer
- Innovation
- EIP Europäische Innovationspartnerschaft
- Projektregion
- Burgenland
- Kärnten
- Niederösterreich
- Oberösterreich
- Salzburg
- Steiermark
- Tirol
- Vorarlberg
- Wien
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 2017-2021
- Projektkosten gesamt
- 460.660,00€
- Fördersumme aus LE 14-20
- 460.660,00€
- Massnahme
- Zusammenarbeit
- Teilmassnahme
- 16.2 Förderung für Pilotprojekte und für die Entwicklung neuer Erzeugnisse, Verfahren, Prozesse und Technologien
- Vorhabensart
- 16.02.1. Unterstützung bei der Entwicklung neuer Erzeugnisse, Verfahren & Technologien der Land-, Ernährungs- & Forstwirtschaft
- Projektträger
- ARGE Klauen-Q-Wohl
Kurzbeschreibung
Klauen- und Gliedmaßenprobleme bei Milchkühen entstehen durch Mängel bei der Haltung, Fütterung und Hygiene. Sie beeinträchtigen das Wohlbefinden der Tiere und bringen den Landwirtinnen und Landwirten betriebswirtschaftliche Nachteile. Das Projekt „ARGE Klauen-Q-Wohl“ will Landwirte und Landwirtinnen und Klauenpfleger und Klauenpflegerinnen für Verbesserungsmaßnahmen in diesem Bereich sensibilisieren und motivieren. Es wird eine Infrastruktur für die standardisierte Dokumentation und zentrale elektronische Erfassung von Klauenpflege- und Lahmheitsdaten sowie weiteren ausgewählten einzeltierbezogenen Tierwohlparametern in Österreich aufgebaut. Auf Basis dieser Daten werden Risiko- und Einflussfaktoren für die Entstehung von Klauenerkrankungen und Lahmheiten sowie Vorschläge für Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet. Die Ergebnisse werden für das Herdenmanagement und die Zucht zur Verfügung stehen und dabei unterstützen, tier- und betriebsindividuelle Verbesserungsmaßnahmen vorzunehmen.Ausgangssituation
Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen zählen zu den häufigsten Abgangsursachen von Milchkühen. Im Jahr 2016 waren dies 8% der Kühe in Österreich. Außerdem wurde berechnet, dass eine lahme Kuh bis zu 450 Euro pro Jahr kostet und den Landwirten und Landwirtinnen erhebliche finanzielle Einbußen verursacht. Gesunde Klauen sind daher wesentlich für das Wohlbefinden der Tiere, aber auch von wirtschaftlicher Bedeutung. Derzeit gibt es jedoch in Österreich keine systematische zentrale Erfassung und Auswertung für Lahmheiten und Klauenerkrankungen, die auch Tierwohlparameter einbeziehen und so den multifaktoriellen Ursachen dieser Erkrankungen gerecht werden. Dieses Projekt will eine österreichweite Infrastruktur zur zentralen standardisierten Erfassung und Auswertung von Daten zu Klauengesundheit, Lahmheit und Tierwohl aufbauen.Ziele und Zielgruppen
Zielgruppen: Landwirtinnen und Landwirte, Klauenpflegerinnen und Klauenpfleger, Milchkühe, Konsumentinnen und Konsumenten
Klauenpflegerinnen und Klauenpfleger: Klauenpflegerinnen und -pfleger, die durch ihre Arbeit tagtäglich einen Beitrag zur Verbesserung der Klauengesundheit leisten und durch ihre Ausbildung und Erfahrung das entsprechende Knowhow zu den Klauenproblemen mitbringen, stellen im Projekt eine wichtige Schlüsselrolle dar. Im Projekt wurden 2 Programme entwickelt um Klauenpflegerinnen und -pfleger zur elektronischen Dokumentation der Klauenbefunde und Übermittlung an den Rinderdatenverbund zu motivieren und dabei zu unterstützen. Die Daten werden ihnen für die Vor-Ort Beratung auf den betreuten Betrieben in Form von Auswertungen und Analysen wieder bereitgestellt. Sie haben damit die Entwicklung ihrer Betriebe besser im Blick. Schulungen und Projekttreffen sichern die Datenqualität und können die Zusammenarbeit stärken.
Landwirtinnen und Landwirte: Bewusstsseinsbildung und Wissenszuwachs im Bereich Klauengesundheit und Tierwohl. Die aufgebaute Infrastruktur und die Erkenntnisse werden genutzt um Landwirtinnen und Landwirten Kennzahlen und Softwaretools zu bieten, die ihnen Stärken und Schwächen im Bereich Klauengesundheit und Tierwohl auf ihren Betrieben aufzeigen und ihnen gleichzeitig mögliche Lösungen aufzeigen, sowie den erreichten Fortschritt nach gesetzten Maßnahmen. Um die Gesundheit der Rinder auch züchterisch und damit nachhaltig/langfristig zu verbessern, stehen Landwirtinnen mittelfristig auch Zuchtwerte für Klauengesundheit zur Verfügung.
Milchkühe: gesundes Fundament, noch höheres Wohlbefinden
Konsumentinnen und Konsumenten: gesunde und qualitativ hochwertige Lebensmittel von Milchkühen mit gesunden Fundamenten und hohem Grad an Wohlbefinden
Klauenpflegerinnen und Klauenpfleger: Klauenpflegerinnen und -pfleger, die durch ihre Arbeit tagtäglich einen Beitrag zur Verbesserung der Klauengesundheit leisten und durch ihre Ausbildung und Erfahrung das entsprechende Knowhow zu den Klauenproblemen mitbringen, stellen im Projekt eine wichtige Schlüsselrolle dar. Im Projekt wurden 2 Programme entwickelt um Klauenpflegerinnen und -pfleger zur elektronischen Dokumentation der Klauenbefunde und Übermittlung an den Rinderdatenverbund zu motivieren und dabei zu unterstützen. Die Daten werden ihnen für die Vor-Ort Beratung auf den betreuten Betrieben in Form von Auswertungen und Analysen wieder bereitgestellt. Sie haben damit die Entwicklung ihrer Betriebe besser im Blick. Schulungen und Projekttreffen sichern die Datenqualität und können die Zusammenarbeit stärken.
Landwirtinnen und Landwirte: Bewusstsseinsbildung und Wissenszuwachs im Bereich Klauengesundheit und Tierwohl. Die aufgebaute Infrastruktur und die Erkenntnisse werden genutzt um Landwirtinnen und Landwirten Kennzahlen und Softwaretools zu bieten, die ihnen Stärken und Schwächen im Bereich Klauengesundheit und Tierwohl auf ihren Betrieben aufzeigen und ihnen gleichzeitig mögliche Lösungen aufzeigen, sowie den erreichten Fortschritt nach gesetzten Maßnahmen. Um die Gesundheit der Rinder auch züchterisch und damit nachhaltig/langfristig zu verbessern, stehen Landwirtinnen mittelfristig auch Zuchtwerte für Klauengesundheit zur Verfügung.
Milchkühe: gesundes Fundament, noch höheres Wohlbefinden
Konsumentinnen und Konsumenten: gesunde und qualitativ hochwertige Lebensmittel von Milchkühen mit gesunden Fundamenten und hohem Grad an Wohlbefinden
Projektumsetzung und Maßnahmen
Alle im Folgenden beschriebenen Maßnahmen wurden in enger Zusammenarbeit der Mitglieder der ARGE Klauen-Q-Wohl (Landwirte und Landwirtinnen, Klauenpfleger und Klauenpflegerinnen, LKV, LK, TGD, Fachexperten und Expertinnen in Zucht und Herdenmanagement, IT-Experten und Expertinnen, Rinderzucht Austria, BOKU, Vetmeduni Wien) konzipiert und umgesetzt. Zwei Masterstudentinnen arbeiteten an wissenschaftlichen Fragestellungen im Projekt.
- Entwicklung des Anreizprogramms zur Förderung der elektronischen Dokumentation der Klauenpflege
- Aufbau der Datenschnittstelle (internationaler Standard: ICAR Atlas
- Öffentlichkeitsarbeit, Schulungen und Qualitätssicherung
- Datenvalidierung, statistische Auswertungen und Analysen in Zusammenarbeit mit der BOKU
- Freigabe digitaler Herdenmanagement – Auswertungen für Landwirte und Landwirtinnen
- Entwicklung einer mobilen App zur Dokumentation der Klauenpflege
- umfassende Literaturrecherche (Tierwohl, potentielle Risikofaktoren)
- Experteninnen- und Expertenbefragung zur Gewichtung der Risikofaktoren
- Erhebung der Tierwohlindikatoren und Risikofaktoren auf 5 Pilotbetrieben und 20 Testbetrieben (Zusammenarbeit mit BOKU)
- Ausarbeitung des technischen Konzepts zur flächendeckenden digitalen Erfassung von Tierwohlindikatoren und Risikofaktoren
- Auswertung der Erhebungen, Berichterstattung an Testbetriebe, Test des Risikofaktorentools
Ergebnisse und Wirkungen
Wichtigstes Ergebnis dieses Projektes ist die Verbesserung bzw. Absicherung der Klauengesundheit bei Milchkühen als ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung des Tierwohls in der Milcherzeugung. Diese wird auch zunehmend von sensibilisierten Konsumenten und Konsumentinnen eingefordert. Für die Landwirte und Landwirtinnen bedeutet ein erhöhtes Wohlbefinden der Milchkühe weniger Leistungseinbußen, Medikamenteneinsatz und Ausfälle und damit eine höhere Produktivität auf Herdenebene.Hocherfreut können wir berichten, dass 39 Klauenpfleger und Klauenpflegerinnen aus ganz Österreich am Projekt teilnahmen. Sie dokumentierten die Klauenpflege für ihre Betriebe elektronisch und konnten anschließend die erfassten Klauenbefunde über eine zum ANIMALoffice Klauenmanager bzw. DSP Agrosoft Programm Klaue eingerichtete Schnittstelle an den Rinderdatenverbund (RDV) senden.
Auch für Landwirte und Landwirtinnen, die die Klauenpflege auf ihrem Betrieb selbst machen, gibt es mit der Klauenprofi App die Möglichkeit die Klauenpflege im LKV-Herdenmanager zu dokumentieren.
Landwirte und Landwirtinnen haben jederzeit digital Einsicht auf die Klauenbefunde im LKV-Herdenmanager.
Erfolge:
- Aufbau und Umsetzung einer elektronischen Infrastruktur zur zentralen Erfassung von Klauenpflegedaten und Lahmheiten im Rinderdatenverbund (RDV)
- Ausarbeitung einer Checkliste zur Erfassung von potentiellen Einfluss- und Risikofaktoren auf das Tierwohl am Betrieb und Empfehlungen für Verbesserungsmaßnahmen
- Entwicklung einer elektronischen On-Farm-Erhebung von Tierwohlindikatoren und Empfehlungen zur Verbesserung der Klauengesundheit (Risikotool)
- Entwicklung und Bereitstellung von Kennzahlen und Auswertungen für Herdenmanagement und zur Unterstützung der Klauenpfleger und Klauenpflegerinnen
- Sensibilisierung und Motivation von Landwirten und Landwirtinnen und Klauenpflegern und Klauenpflegerinnen für Maßnahmen in diesem Bereich
- Die Datengrundlage schafft die Möglichkeit mittel- bis langfristig die Klauengesundheit auch züchterisch zu verbessern