Frauen bewegen! Das Mentoring für Frauen aus der Region Fuschlsee Mondseeland
- Themenbereich
- Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
- Untergliederung
- Wertschöpfung
- Chancengleichheit
- Frauen
- Gender
- LEADER
- Bildung & Lebenslanges Lernen
- Wissenstransfer
- Projektregion
- Oberösterreich
- Salzburg
- Lokale Aktionsgruppe
- LAG FUMO Regionalentwicklung Fuschlseeregion - Mondseeland
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 01.07.2016-01.07.2018 (geplantes Projektende)
- Massnahme
- Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)
- Teilmassnahme
- 19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung
- Vorhabensart
- 19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie
- Projektträger
- LEADER-Region Fuschlsee Mondseeland
Kurzbeschreibung
Frauen dazu stärken, etwas zu bewegen und sie in Ihrem Fortkommen unterstützen – beruflich sowie privat. Das zu erreichen, ist das oberste Ziel des offenen Mentorings für Frauen in der Region Fuschlsee-Mondseeland. Quer über die Region verteilt, bewerben sich Frauen aus den unterschiedlichsten Bereichen und Branchen für das Projekt. In insgesamt drei Durchgängen werden für über 50 Teilnehmerinnen geeignete Mentoren und Mentorinnen als Betreuerinnen bzw. Betreuer gefunden, abgestimmt auf persönliche Stärken und Schwächen sowie künftige Wünsche und Bestrebungen der Frauen.
Durch die Hilfe einer Mentorin/ eines Mentors werden die Frauen im Projektzeitraum in der Region schließlich ganz gezielt gefördert, Kontakte werden geknüpft, Strategien überdacht und umgesetzt.
Die Wertschöpfung der Region wird gestärkt, da mit Hilfe des Programmes viele Frauen den Schritt in die Selbstständigkeit oder zurück in die Vollbeschäftigung wagen und dadurch auch vermehrt qualifizierte Arbeitskräfte (z.B. für Führungspositionen) zur Verfügung stehen.
Ausgangssituation
Die langjährige Erfahrung im Bereich Frauenförderung zeigt, dass besonders Frauen in der ländlichen, peripheren Region in Entscheidungspositionen noch immer in der Minderzahl sind. Das hat viele Gründe: die gläserne Decke, das „natürliche“ Verhalten der Frauen, traditionelle Rollenbilder, fehlende Rahmenbedingungen zur Unterstützung von Frauen, die geringe Teilnahme an Netzwerken etc. Damit werden weibliche Ressourcen zu wenig genutzt. Diese Frauen brauchen vermehrt Ermutigung und Stärkung, um sich vor Ort in Gremien und Arbeitskreisen einzubringen. Bei einer Begleitung über einen längeren Zeitraum, wie dies bei einem Mentoring der Fall ist, findet eine nachhaltige Entwicklung und Stärkung der Frauen statt. Auch Frauen mit Migrationshintergrund sollen für dieses Projekt gezielt angesprochen werden, um auch deren Know-how in der Region FUMO einzubinden.
Mentoring ist auch ein gezieltes Entwicklungsinstrument zur Unterstützung von lebenslangem Lernen.
Studien besagen, dass sich eine Steigerung des Frauenanteils als qualifizierte Mitarbeiterinnen wie auch durch erhöhte Partizipation am Arbeitsmarkt nicht nur für Unternehmen positiv auswirkt, sondern auch gesamtwirtschaftliche Vorteile für Österreich bringt. Mehr Frauen bedeuten demnach mehr Wertschöpfung für die Regionen und somit für das ganze Land. Eine Förderung der aktiven Karriereplanung ist somit unumgänglich, um dieses Ziel zu erreichen. Ein spezielles Mentoringprogramm soll Frauen genau dabei behilflich sein.
Ziele und Zielgruppen
Ziel ist, Frauen in der Region FUMO zu stärken, ihren Selbstwert zu heben und sie mit ihrer Meinung, ihrem Können und ihren Ideen gesellschaftspolitisch wertbringend in die Gestaltung und Entwicklung vor Ort einzubeziehen. Durch die Hilfe einer Mentorin/ eines Mentors werden die Frauen im Projektzeitraum in der Region ganz gezielt gefördert, Kontakte geknüpft, Strategien überdacht und umgesetzt. Die bisher noch mangelhafte Kommunikation zwischen den FUMO-Gemeinden soll gefördert werden, Zugezogene und Migrantinnen integriert, neue Möglichkeiten für Frauenbeschäftigung vor Ort geschaffen (z. B. durch Ermutigung zur Selbständigkeit) und innovative Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf erdacht. Davon werden auch das Gemeindeleben und das Vereinswesen profitieren. Das Mentoringprogramm wird auch dem Bereich des Lebenslangen Lernens zugeordnet.Auch die Mentorinnen und Mentoren (Fachleute aus der Wirtschaft, Tourismus, Gesellschaft und Politik), die in erster Linie aus der Region FUMO akquiriert werden sollen, profitieren vom Gedankenaustausch während der Mentoringpartnerschaft.
Ziel des Programms ist es, durch die gezielte Förderung von Frauen die Bereitschaft zur Mitarbeit bei Projekten und die Umsetzung von Aktivitäten durch Frauen zu steigern. Somit soll auch eine Erhöhung des Frauenanteils in Entscheidungspositionen in Politik, Wirtschaft, Verwaltung etc. erreicht werden. Frauen, die bereits in Entscheidungspositionen sind, sollen weiter gestärkt werden durch Sichtbarmachen ihrer Leistungen.
Das überparteiliche und überkonfessionelle Projekt richtet sich speziell an Frauen aus der LEADER Region FUMO – Fuschlsee-MondSeeLand, die anderweitig (durch Vereine, polit. Parteien, firmenintern) keinen Zugang zu einem Mentoringprogramm haben.
Persönliche Voraussetzungen zur Teilnahme für die Mentee:
- Mindestalter 18 Jahre
- Im Arbeitsprozess stehend, gerne auch Mütter in Karenz bzw. Wiedereinsteigerinnen
- Der Wunsch und Wille, sich persönlich weiterzuentwickeln
- Wille zur Zusammenarbeit mit der / dem Mentor/in
- Die Bereitschaft zum Aufbringen der notwendigen Zeitressourcen im Projektzeitraum
Nutzen für die Mentee:
- Einblicke in die Erfahrungen von Fachleuten aus Wirtschaft, Tourismus, Politik und Gesellschaft (regional und überregional)
- Auseinandersetzen mit Stärken, Schwächen und konkreten Zielen
- Erfahren von Strukturen, Strategien und Perspektiven in der Region
- Zugang zu (informellen) Netzwerken der Region und darüber hinaus
- Unterstützung bei berufsfördernden Aktivitäten
- Unterstützung bei Integration in der Region
- Entdecken und Weiterentwickeln der eigenen Fähigkeiten, Kompetenzen und Werte
Das Mentoringprogramm ist regionsspezifisch ausgelegt:
- 17 Frauen – eine Frau aus jeder Gemeinde wird angestrebt
- Anpassung der Inhalte
- Mentorinnen bzw.Mentoren kommen aus der Region
- Keine Matura notwendig
- Kostenfreundlich, somit finanzielle Erleichterung
- „Mentoring on tour“: 2 Betriebsbesuche im Mentoring-Zeitraum in Leitbetrieben der Region FUMO
- Vernetzung in der Region fördern
- Das Projekt ist in allen 17 FUMO-Gemeinden konkret angebunden
- Breite Kooperationsbasis: mit „Frau in der Wirtschaft“ und Bildungsanbietern vor Ort
Projektumsetzung und Maßnahmen
Insgesamt sollen pro Durchgang (= 8 Monate) 17 Frauen in der Region = 17 LEADER-Mitgliedsgemeinden (ein Platz für eine Frau pro Gemeinde) von einer erfahrenen Mentorin/einem Mentor begleitet werden. Bei drei geplanten Durchgängen in den Jahren 2016 bis 2018 sind das insgesamt rund 51 couragierte Frauen, die gestärkt aus dem Projekt herausgehen, wieder Multiplikatorinnen für weitere gesellschaftspolitische Aktionen und Projekte sein und für Ermutigung und Vernetzung in der Region sorgen werden. Das Know-how soll in der Region bleiben!Besonderes Augenmerk soll auf jüngere Frauen gelegt werden, damit diese durch die Stärkung dank Mentoring in der Region bleiben und da auch ihre Kompetenzen vor Ort wertbringend einsetzen.
Ergebnisse und Wirkungen
- Ermutigung der Frauen, damit sie ihr Potenzial für die Region bestmöglich einsetzen, ist erfolgt (gesellschaftspolitisch und beruflich, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf)
- Frauen bringen ihre Ressourcen am regionalen Arbeitsmarkt verstärkt ein:
o Frauen wechseln in Entscheidungspositionen (z.B. in Unternehmen, Gemeinden, Vereinen)
o Frauen wagen den Schritt in die Selbstständigkeit und gründen Unternehmen innerhalb der Region
o Die Zahl an Auspendlerinnen sinkt dadurch
o Der Abwanderung von Frauen in Ballungszentren wird entgegengewirkt - Frauen werden sichtbar, setzen sich ein und gestalten aktiv mit
- Frauen wirken als Vorbilder für andere Frauen, was wiederum einen Multiplikatoreffekt auslöst
- Schlummerndes Potential der Frauen wird sichtbar und aktive Mitgestaltung in Prozessen und Strukturen wird gefördert
- Durch optimale Integration der Frauen am Arbeitsmarkt steigt die Wertschöpfung deutlich an
- Steigerung der Triebkraft von Frauen (bringen sich verstärkt als Innovations- und Wachstumstreiber in Unternehmen/Vereinen ein)
- Mehr Schwung in Unternehmen/Vereinen durch erhöhte Partizipation durch Frauen (Veränderung der Unternehmens- und Vereinskultur)
- Mut wird erweckt, in die Vollzeitbeschäftigung zurückzukehren, wodurch Unternehmen verstärkt vom Potential der Frauen profitieren und einen Wertschöpfungseffekt erzielen