Flüchtlingshaus St. Anton
- Themenbereich
- Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
- Untergliederung
- Chancengleichheit
- Integration & Soziale Inklusion
- Soziale Dienstleistungen
- Projektregion
- Salzburg
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 06.09.2016-15.12.2017 (geplantes Projektende)
- Projektkosten gesamt
- 1.434.050,69 €
- Fördersumme aus LE 14-20
- 1.296.780,07 €
- Massnahme
- Basisdienstleistungen und Dorferneuerung in ländlichen Gebieten
- Teilmassnahme
- 7.4 Förderung für Investitionen in die Schaffung, Verbesserung oder Ausdehnung lokaler Basisdienstleistungen für die ländliche Bevölkerung, einschließlich Freizeit und Kultur, und die dazugehörige Infrastruktur
- Vorhabensart
- 7.4.1. a) Soziale Angelegenheiten - BMASK
- Projektträger
- Caritasverband der Erzdiözese Salzburg
Kurzbeschreibung
Der Caritasverband beherbergt im Dorf St. Anton in Bruck an der Glocknerstraße derzeit rund 30 Asylwerbende. Das Zusammenleben zwischen Flüchtlingen und den im Dorf betreuten behinderten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen funktioniert ausgezeichnet und ist ein wesentlicher Beitrag zu einer gelingenden Integration und Inklusion. Die aktuelle Unterbringung der Flüchtlinge ist zeitlich begrenzt, weil die derzeit bewohnten Gebäude umgebaut und dann für Projekte mit Menschen mit Behinderung benötigt werden. Um auch weiterhin Asylwerbende im Dorf St. Anton der Caritas unterbringen zu können, soll auf einem Baugrundstück der Caritas im Dorf St. Anton ein Asylwerberquartier für rund 50-52 Personen (Einzelpersonen, Familien) in Holzmodulbauweise errichtet werden.
Ausgangssituation
Im Dorf St. Anton (Behinderteneinrichtung Caritas Salzburg) sind derzeit rund 32 Asylwerbende in 2 Gebäuden übergangsmäßig untergebracht, bis diese Gebäude in den nächsten 2-3 Jahren renoviert werden. Eine weitere Unterbringung von Flüchtlingen ist in diesen Gebäuden nach erfolgtem Umbau bzw. Neubau nicht mehr möglich. (Eigenbedarf für Menschen mit Behinderung) Nachdem das Zusammenleben im Dorf sehr gut funktioniert und auch sehr gut in das Konzept der Öffnung des Dorfes für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen passt (Projekt Generationenwohnen, Betreutes Wohnen, Nutzung der sogenannten Aula als Veranstaltungsraum für Gemeinde und externe Gruppen, Pensionen für Eltern mit behinderten Kindern im Franziskanerkloster uam.), sollen Asylwerbende auch weiterhin im Dorf St. Anton untergebracht werden. Damit kann die Caritas weiterhin einen wichtigen Beitrag zur qualitätsvollen Unterbringung und Integration von Flüchtlingen in der Gemeinde Bruck an der Glocknerstraße und im Pinzgau leisten.
Damit wird dem anhaltenden Trend, nach erfolgter Anerkennung in die städtischen Ballungsräume zu ziehen, entgegengewirkt. Sofern gute Voraussetzungen der Integration im ländlichen Raum inkl. Berufsperspektiven geschaffen werden, gelingt Integration besser als in der Anonymität der Städte. Für gut geführte Flüchtlingsheime ist immer ein großer Bedarf gegeben, insbesondere dann, wenn damit ein gutes Betreuungs- und Integrationskonzept, qualifizierte Betreuung und langfristige Perspektiven vorliegen. (Einbindung von Freiwilligen, Unterstützung bei Wohnraumbeschaffung und Arbeitsplatzsuche uvm.) Der Bedarf ist diesbezüglich im Pinzgau nicht abgedeckt.
Ziele und Zielgruppen
Eine qualitätsvolle und in der Bevölkerung akzeptierte Unterbringung von Asylwerbenden ist mit der Errichtung dieses Flüchtlingsheimes langfristig sichergestellt. Soziale Spannungen, die es immer wieder im Zusammenhang mit der Neueröffnung von Flüchtlingsquartieren gibt, werden so hintangehalten und tragen zum sozialen Frieden in der Region bei. Ein Projekt zur gelingenden Integration von Asylwerbenden trägt wesentlich zum sozialen Frieden bei und führt durch Präventivarbeit zur finanziellen Entlastung der öffentlichen Haushalte. Mit engagierten Freiwilligen gelingen sowohl die Wohnraumsuche als auch der schnelle Spracherwerb und die Vermittlung in den Arbeitsmarkt viel schneller als über die konventionellen öffentlichen Beratungs- und Vermittlungsinstitutionen.
Die Einbindung der Flüchtlinge in das Dorfleben und die Mitarbeit in der Behinderteneinrichtung ist auch ein wesentlicher Beitrag für die Versorgung der ländlichen Bevölkerung bzw. deren beeinträchtigte Angehörige.