Vorsorge und Therapie für Menschen mit kognitivem Förderbedarf
- Themenbereich
- Basisdienstleistungen, Leader, Gemeinden
- Untergliederung
- Chancengleichheit
- Integration & Soziale Inklusion
- Soziale Dienstleistungen
- Gesundheit
- LEADER
- Bildung & Lebenslanges Lernen
- Projektregion
- Kärnten
- Lokale Aktionsgruppe
- LAG Region Hermagor
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 15.02.2016-31.01.2019 (geplantes Projektende)
- Projektkosten gesamt
- 78.000 €
- Fördersumme aus LE 14-20
- 54.600 €
- Massnahme
- Förderung zur lokalen Entwicklung (CLLD)
- Teilmassnahme
- 19.2. Förderung für die Durchführung der Vorhaben im Rahmen der von der örtlichen Bevölkerung betriebenen Strategie für lokale Entwicklung
- Vorhabensart
- 19.2.1. Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategie
- Projektträger
- Verein ALSOLE
Kurzbeschreibung
Das Ziel ist die praxisnahe Wissensvermittlung an Angehörige und Fachkräfte, damit eine kognitive Förderung der Betroffenen ohne große regionale Infrastruktur und hoher zukünftigen Kosten, möglich ist. Außerdem bekommen Angehörige wichtige Hilfestellung für die eigene Entlastung in der Betreuung. Personen, die aufgrund einer Erkrankung nicht die Möglichkeit haben sich lautsprachlich zu äußern, bekommen Hilfestellung, wodurch es möglich wird einfache Kommunikation mit Bezugspersonen zu ermöglichen. Ebenso werden Personen, die Menschen mit schwerer kognitiver Einschränkung betreuen, Unterstützung angeboten, Probleme in der Bewältigung des Alltags zu erleichtern. Ebenso kommt es zur Vermittlung von Strategien und praktischen Übungen, die ein kontinuierliches Training mit betroffenen Personen im gewohnten Umfeld ermöglichen. Gerade dieses regelmäßige Training zu Hause oder in der Einrichtung kann zu besseren Ergebnissen im Alltag führen.Ausgangssituation
Geistig fit zu sein ist die Basis für eine gute Lebensqualität, egal ob für den Alltag oder im Berufsleben. Derzeit kann eine kontinuierliche Förderung für gehandikapte Personen wie zum Beispiel mit „Behinderungen“, Kinder mit schweren Lernschwierigkeiten, Senioren, die zum Beispiel an Alzheimer erkrankt sind oder Menschen mit einer Hirnverletzung, in der Region nicht geboten werden. Dadurch werden wichtige Fördermöglichkeiten zur Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit verabsäumt und die Betroffenen und Familien können keine Erleichterung und Verbesserung der Lebensqualität erfahren. Die fehlende Versorgungsstruktur in den Gemeinden Lesachtal, Kötschach-Mauthen, Dellach, Kirchbach, Hermagor, St.Stefan und Gitschtal ist die kontinuierliche und langfristige Unterstützung für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen wird wahrscheinlich wegen fehlender Finanzierungsmöglichkeit in Zukunft auch nicht aufgebaut werden. Die Qualitätssicherung im Bereich der Fort- und Weiterbildung für Personen im Bildungsbereich und sozialen bzw. pflegerischen Arbeitskontext fehlt in unserer Gesamtregion fast zur Gänze. Ebenso ist es für Betroffene und Angehörige von Menschen mit einer Beeinträchtigung sehr schwer, passende Fachkräfte, wie Therapeuten, Logopäden, etc. in ihrer näheren Wohnumgebung zu finden. Häufig müssen diese Personen weite Wege für therapeutische Angebote in Kauf nehmen. Es finden sich im Bezirk Hermagor zu wenige Logopäden, Ergotherapeuten, etc. die sich schwerpunktmäßig mit kognitiv beeinträchtigten Personen beschäftigen. Im Bereich des stationären Aufenthalts für Menschen mit einer neurologischen Erkrankung oder Hirnverletzung stellt die Gailtalklinik eine wichtige Ressource dar, nach der Entlassung gibt es aber kaum Angebote für Personen mit Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma oder sonstigen Beeinträchtigungen im Bereich der kognitiven Leistungsfähigkeit. Meist müssen hier für eine Therapiestunde in der Woche weite Anfahrtswege zu Therapeuten in anderen Bezirken auf sich genommen werden. Gerade in dieser Situation ist es aber wichtig, für Angehörige oder Personen im therapeutischen oder sozialen Umfeld, Möglichkeiten zur Selbsthilfe zu bieten, damit die zu betreuenden Personen im eigenen Umfeld bestmöglich gefördert werden können.
Das ist der Grund warum ALSOLE mit diesem Projekt ein praxisnahes Bildungsprogramm für Angehörige und Fachkräfte anbieten möchte, damit das Wissen, wie man bestmöglich jemanden fördern kann, in die Region gebracht wird und Hilfe zur Selbsthilfe langfristig ohne weitere Finanzierungen erst möglich ist. Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten der Förderung mit technischen Hilfsmitteln (wie zum Beispiel einem Tablett) oder mit einfachen Tipps auch für Nicht- Fachleute. Unser Angebot soll hier angesiedelt werden. Deswegen zielt dieses Angebot auf optimale Hilfestellung zur Selbsthilfe ab und ist somit unabhängig von laufenden und zukünftigen kostenintensiven Betreuungsstrukturen. Wenn man davon ausgeht, dass wir pro Workshop ca. 15–20 Personen informieren können, und diese Personen Multiplikatoren für andere Einrichtungen und Familien darstellen, können wir von einer erreichten Personenanzahl in diesem Bezirk zwischen 300–400 Personen ausgehen. Wenn sich in den Workshops auch Lehrer finden sollten, ist von einer noch höheren Zahl an potentiell erreichten Personen auszugehen. Weiters wird durch die Einrichtung einer Website, bzw. einer Downloadplattform eine nachhaltige Möglichkeit der Vernetzung von Fach- und Betreuungspersonen, sowie ein Weiterbildungsangebot für alle interessierten Personen zur Verfügung gestellt. Dadurch ist ein Wissenstransfer auch für zukünftige Interessenten geboten.
Ziele und Zielgruppen
Ziel des Projektes ist die praxisnahe Wissensvermittlung an Angehörige und Fachkräfte, damit die Förderung von Personen mit schweren kognitiven Einschränkungen ohne große regionale Infrastruktur und hohe Kosten möglich ist. Zusätzlich sollen Angehörige wichtige Hilfestellungen für die eigene Entlastung in der Betreuung erhalten. Durch die Vermittlung von Strategien und praktischen Übungen (Lerntraining, Gedächtnistraining, Übungen zur Förderung der kognitiven Leistungsfähigkeit) soll ein kontinuierliches Training mit betroffenen Personen in ihrem gewohnten Umfeld ermöglicht und dadurch bessere Ergebnisse im Alltag erzielt werden.
Zielgruppe 1 wird geschult: Diese Personen sind persönlich bei den Workshops zu unterschiedlichen Themengebieten anwesend, und können so einen breiten Einblick, bzw. Weiterbildungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Bereichen erlangen:
- Angehörige von Menschen mit Beeinträchtigung ·
- Fachpersonal aus dem Bildungsbereich
- Fachpersonal aus dem therapeutischen Kontext (Logopäden, Ergotherapeuten, …)
- Menschen, die im Pflege- und Gesundheitsdienst tätig sind
- Fachpersonen, die mit Menschen arbeiten, die aufgrund nicht deutscher Muttersprache erschwerte Bedingungen im regionalen Bildungsbereich vorfinden
- Alle Altersgruppen (von 3 Jahren bis 99 Jahren, in Frühförderung, Schule, Rehaeinrichtung, Tagesstätte,… aber auch im eigenen Wohnumfeld)
- Menschen mit erworbenen wie auch angeborenen Beeinträchtigungen (unterschiedliche angeborene oder erworbene geistige und kognitive Beeinträchtigungen wie z.B.: Hirnverletzungen, Demenz, Schlaganfall, Schädelhirntrauma, MS, ALS, Autismus-Spektrums- Störungen, neurologische Erkrankungen,...)
- Benachteiligte Personen im Bildungs- und Förderbereich wie zum Beispiel Personen mit, Migrationshintergrund, Personen aus dem schulischen Bereich, Training von Konzentration und Gedächtnis, Legasthenie und Teilleistungsstörungen,…
Projektumsetzung und Maßnahmen
1. Jahr: Inhalte für Personen mit schweren kognitiven Einschränkungen. Dabei geht es um den Umgang mit Hilfsmitteln, Strategien, praxisnahen Hilfestellungen für Menschen mit hohem Pflegebedarf (Personen ohne Lautsprache, nach Schlaganfällen, fortschreitende degenerative Erkrankungen des ZNS, wie MS, ALS, etc, und schweren kognitiven Beeinträchtigungen). 2. Jahr: Schwerpunkt auf Personen mit mittleren und leichten kognitiven Beeinträchtigungen. Hier sollen vor allem Inhalte der Lernförderung, Gedächtnistraining und der Leistungssteigerung im Vordergrund stehen.
3. Jahr: Schwerpunkt auf Förderung von Alltags- und Lernkompetenzen von Schülern und Erwachsenen, sowie Zeitmanagement der Eltern und Experten im Bildungsbereich.
Parallel dazu soll eine Onlineplattform aufgebaut werden, die das Wissen einerseits sammelt bzw. auch zum Download zur Verfügung stellt. (Videos aus den Workshops, Experteninterviews, Erfahrungen von Teilnehmern, praktische Hilfestellungen,…..). Diese Plattform wird auch nach Ablauf der 3 Jahre für interessierte Personen zur Verfügung stehen.