Zertifikatslehrgang Tiergestützte Therapie/Pädagogik/soziale Arbeit am Bauernhof
Projekt LE 07-13
- Themenbereich
- Land- und Forstwirtschaft inkl. Wertschöpfungskette
- Innovation
- Untergliederung
- Landwirtschaft
- Tierwohl
- Diversifizierung
- Integration & Soziale Inklusion
- Soziale Dienstleistungen
- Projektregion
- Burgenland
- Kärnten
- Niederösterreich
- Oberösterreich
- Salzburg
- Steiermark
- Tirol
- Vorarlberg
- Wien
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 04.11.2013-31.05.2015
- Projektkosten gesamt
- 104.109,18 €
- Fördersumme aus LE 14-20
- 44.779 €
- Massnahme
- Wissenstransfer und Informationsmaßnahmen
- Teilmassnahme
- 1.1 Förderung für Maßnahmen der Berufsbildung und des Erwerbs von Qualifikationen
- Vorhabensart
- 1.1.1. a) Begleitende Berufsbildung, Fort- und Weiterbildung zur Verbesserung der fachlichen Qualifikation - Landwirtschaft
- Projektträger
- Ländliches Fortbildungsinstitut Salzburg
Kurzbeschreibung
Tiergestützte Arbeit am Bauernhof bezeichnet den gezielten Einsatz von landwirtschaftlichen Nutztieren für pädagogische, therapeutische oder soziale Zwecke am Bauernhof. Der Lehrgang wird inhaltlich vom ÖKL getragen und vor Ort vom LFI Salzburg durchgeführt. Die 20 Teilnehmer kommen aus Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Oberösterreich, Kärnten, der Steiermark, dem Burgendland und Niederösterreich und sind derzeit sowohl in pädagogischen und therapeutischen als auch sozialen oder landwirtschaftlichen Bereichen engagiert. Hauptziel des Lehrganges ist es, den LandwirtInnen die Möglichkeit zu erschließen, den aufstrebenden Trend in der tiergestützten Pädagogik / Therapie als neuen Einkommenszweig am eigenen Betrieb zu nutzen und dabei einen wertvollen Beitrag in Prävention und Bekämpfung unterschiedlicher Krankheits- oder Störungsbilder zu liefern.
Ausgangssituation
Momentan gibt es ca. 70 Absolventinnen und Absolventen, sowie 58 in Ausbildung befindliche Personen aus vorangegangenen Zertifikatslehrgängen „Tiergestützte Pädagogik | Therapie | soziale Arbeit am Bauernhof“, die sich hauptsächlich auf das ganze Bundesgebiet aufteilen. Die Absolventinnen und Absolventen zählen, neben den Pilotbetrieben, die tiergestützte Arbeit am Bauernhof bereits seit längerem anbieten, zu den Pionieren in diesem Bereich. Da die Nachfrage nach dem "sozialen Ort Bauernhof" von sozialen Einrichtungen und deren Klientinnen weiterhin groß ist, werden auch entsprechend ausgebildete Absolventinnen benötigt.
Ziele und Zielgruppen
Ziele: - Mindestens 12 Personen nehmen am Lehrgang teil und bekommen Kenntnis über Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen und spezifische Kenntnisse über artgerechte und tierfreundliche Tierhaltung, Training und Einsatz von landwirtschaftlichen Nutztieren im Zuge der tiergestützten Intervention am Bauernhof.
- Die TeilnehmerInnen sollen nach Beendigung des Zertifikatslehrganges in der Lage sein die Tätigkeiten, wie sie im Leitfaden beschrieben sind, am eigenen Betrieb durchzuführen bzw. umzusetzen.
- Die AbsolventInnen können ein Konzept, welches Förderziele beinhaltet, erstellen und dieses Programm anhand des Einsatzes von Nutztieren ausführen sowie dokumentieren und evaluieren. Sie besitzen außerdem Grundkenntnisse der Unternehmensführung (Kostenkalkulation, Marketing).
- Mindestens 8 Personen schließen den Lehrgang mit dem Zertifikat ab.
Zielgruppe:
- Bäuerinnen und Bauern, gegebenenfalls mit einer Ausbildung im pädagogischen, therapeutischen oder sozialen Bereich;
- Personen, die aus dem Sozial-, Pädagogik- oder Therapiebereich stammen und einen engen Bezug zur Landwirtschaft mitbringen.
Bei einfacher Qualifizierung ist das Vorhandensein eines äquivalenten Teampartners Voraussetzung für die Teilnahme (dieser muss den Lehrgang bereits absolviert haben bzw. diesen zeitgleich absolvieren).
Projektumsetzung und Maßnahmen
Im Rahmen des Zertifikatslehrganges „Tiergestützte Pädagogik/Therapie/soziale Arbeit“ wurden zwischen Februar 2014 und April 2015, 17 zwei- oder dreitägige Module (insgesamt 304 Unterrichtseinheiten an 38 Kurstagen) zu folgenden Themen abgehalten: - Gruppenarbeit/Kommunikation
- Lerntheorie Tiertraining, schrittweiser Aufbau des Trainings
- Auswahl Nutztiere, Sozialisation/Habituation
- Nutztierethologie, artegerechte Tierhaltung Rind, Schwein, Schaf, Ziege • Praxis Tiertraining: Schaftraining, Schweinetraining, Rindertraining, Ziege, Hühner, Esel, Alpaka
- Didaktischer Aufbau einer Einheit
- Lehrpraxis verhaltensauffällige Kinder und Menschen mit Behinderung
- Suchtkranke/Essstörungen
- Menschen mit psychischen und psycho-somatischen Problemen (Theorie und Praxis)
- Sicherheit am Bauernhof
- Rechtliche Rahmenbedingungen (Gewerberecht, Haftpflicht, Steuerrecht, Sozialversicherungsrecht)
- Stallbauliche Anforderungen an die tiergestützte Arbeit
- Marketing/Unternehmenskonzept/Betriebswirtschaft
- Tiergesundheit, Tierernährung, Tierschutzrecht
- Grundlagen der Geriatrie, Prozesse des Alterns, Demenz
- Tiergestützte Interventionen mit Senioren
- Psychotraumatologie
- Tellington Touch
Ergebnisse und Wirkungen
Der Abschluss des Zertifikatslehrganges soll gemeinsam mit der geplanten Zertifizierung der Betriebe die Qualität des Angebotes sichern und die Sicherheit für die KundInnen gewährleisten. Derzeit befinden sich 5-6 Teilnehmer/innen dieses Lehrganges im Prozess der ÖKL-Zertifizierung bzw. konnten bereits Teile dieser abschließen. Von 20 Teilnehmer/innen konnten 18 den Lehrgang erfolgreich abschließen – eine Teilnehmerin ist während des Lehrganges vorzeitig ausgestiegen, eine Teilnehmerin muss im nächsten Lehrgang noch einige Module nachholen aufgrund fehlender Anwesenheitszeiten.