Biodiversitätsmonitoring mit Landwirtinnen und Landwirten
Wir schauen auf unsere Wiesen
- Themenbereich
- Land- und Forstwirtschaft inkl. Wertschöpfungskette
- Umwelt, Biodiversität, Naturschutz
- Untergliederung
- Landwirtschaft
- Klimaschutz
- Klimawandelanpassung
- ÖPUL
- Biodiversität
- Naturschutz
- Umweltschutz
- Alm- & Berglandwirtschaft
- Boden
- Bildung & Lebenslanges Lernen
- Projektregion
- Burgenland
- Kärnten
- Niederösterreich
- Oberösterreich
- Salzburg
- Steiermark
- Tirol
- Vorarlberg
- Wien
- LE-Periode
- LE 14–20
- Projektlaufzeit
- 2015-2016 (geplantes Projektende)
- Projektkosten gesamt
- 376.301,42 €
- Fördersumme aus LE 14-20
- 374.400,62 €
- Massnahme
- Wissenstransfer und Informationsmaßnahmen
- Teilmassnahme
- 1.1 Förderung für Maßnahmen der Berufsbildung und des Erwerbs von Qualifikationen
- Vorhabensart
- 1.1.1. a) Begleitende Berufsbildung, Fort- und Weiterbildung zur Verbesserung der fachlichen Qualifikation - Landwirtschaft
- Projektträger
- Österreichisches Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL)
Kurzbeschreibung
Seit dem Jahr 2007 beobachten Landwirtinnen und Landwirte aus ganz Österreich die Entwicklung selten gewordener Pflanzen und Tiere auf ihren Wiesen. Das Projektmotto „Wir schauen drauf…“ steht dabei nicht nur für das jährliche Zählen und Dokumentieren sondern auch für die Bereitschaft zu einem achtsamen Umgang mit der Natur und zur aktiven Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz. 2016 gibt es bereits ein Netzwerk aus rund 700 aktiven Monitoringbetrieben sowie 12 landwirtschaftlichen Partnerschulen, welche durch ihre Beobachtungen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der extensiven Wiesen in Österreich leisten. 18 engagierte ProjektvertreterInnen setzen durch die Abhaltung von Wiesenführungen und Veranstaltungen regionale Impulse zum Thema Biodiversität in der Wiese. Die Auswertung der Beobachtungsdaten (Artenzahlen, Bewirtschaftung) können interessante, neue Ergebnisse zur Vielfalt auf Extensivwiesen und einen Betrag zur Evaluierung der ÖPUL Naturschutzmaßnahme liefern.Ausgangssituation
Extensives Grünland gehört zu den artenreichsten und gleichzeitig meist gefährdetsten Biotoptypen Österreichs und es ist allgemein ein starker Rückgang zu erkennen. Das naturschutzfachlich sehr wertvolle, extensive Grünland, welches oft mit einem sehr hohen Arbeitsaufwand bewirtschaftet wird, ist durch Nutzungsaufgabe oder aber durch Intensivierung in den Gunstlagen stark gefährdet. 2016 beobachten und dokumentieren rund 700 LandwirtInnen sowie 12 Partnerschulen aus ganz Österreich seltene Tier- und Pflanzenarten auf ihren Wiesen und Weiden. Sie werden dadurch zu Naturschutzexperten ihrer eigenen Flächen. Durch diese Art der Information und Bewusstseinsbildung wird die Bereitschaft zur Erhaltung extensiver Wiesen erhöht und die Akzeptanz der ÖPUL Bewirtschaftungsauflagen verbessert .
Ziele und Zielgruppen
Hauptziel der Informationsmaßnahme ist es, durch das regelmäßige Beobachten und Melden von Indikatorarten Bewusstseinsbildung für den Wert extensiver Grünlandflächen zu betreiben sowie in selbsterfahrender Weise über die Zusammenhänge zwischen Artenvielfalt und Bewirtschaftung sowie die Ziele von Bewirtschaftungsauflagen im Rahmen der ÖPUL Naturschutzmaßnahme zu informieren. Durch die statistisch auswertbare Beobachtungsmethodik (BDML 2.0) können die in einer Datenbank zentral gesammelten Beobachtungsdaten der Betriebe aussagekräftig ausgewertet und für ÖPUL Evaluierungen sowie zur Optimierung von Bewirtschaftungsauflagen herangezogen werden. Zielgruppen sind alle landwirtschaftlichen Betriebe sowie die landwirtschaftlichen Fachschulen in ganz Österreich.
Projektumsetzung und Maßnahmen
Das Projekt wird bereits seit 2007 erfolgreich umgesetzt und laufend weiterentwickelt. Die zentralen Maßnahmen sind die Betreuung des Beobachtungsnetzwerks bestehend aus österreichweit 700-800 LandwirtInnen und 12 landwirtschaftlichen Partnerschulen, die Einschulung der Betriebe auf die statistisch auswertbare Beobachtungsmethodik BDML 2.0, die Zusammenarbeit mit den Initiativen "Zurück zum Ursprung" und "Blühendes Österreich" für eine größere Breitenwirksamkeit, die Etablierung eines Netzwerkes an aktiven, regionalen ProjektvertreterInnen, die Betreuung und Planung von Veranstaltungen regionaler ProjektvertreterInnen, Bildungsmaterialien und Öffentlichkeitsarbeit (Verfassen von Fachartikeln in einschlägigen Medien), Sammlung und Auswertung der von den LandwirtInnen gesammelten Daten.
Ergebnisse und Wirkungen
„Ich hab heuer ganz bewusst einen Fleck mit Wiesenglockenblumen stehen lassen, damit sie Aussamen können. Jetzt bin ich schon neugierig, ob sie nächstes Jahr mehr werden!“, bringt es eine Teilnehmerin aus der Steiermark auf den Punkt. Durch das genaue Hinschauen wird das Interesse an den Zusammenhängen zwischen Bewirtschaftung und Artenvorkommen/-anzahl deutlich verstärkt. Die Landwirtinnen und Landwirte geben uns laufend Feedback und teilen uns ihre Erfahrungen mit. Wir bekommen hier ein besonders positives Feedback von den TeilnehmerInnen und sehen eine spürbare Begeisterung für diese "neue" Thematik auf dem landwirtschaftlichen Betrieb. Die regionalen Wiesenexkursionen und Veranstaltungen der ProjektvertreterInnen werden sehr gut angenommen und tragen maßgeblich zur Verbreitung der Projektidee bei.