Abenteuer Faltertage II auf www.naturbeobachtung.at

Themenbereich
Umwelt, Biodiversität, Naturschutz

Untergliederung
Umweltschutz
Naturschutz
Biodiversität
Schutzgebiete
Bildung & Lebenslanges Lernen
Wissenstransfer

Projektregion
Burgenland
Kärnten
Niederösterreich
Oberösterreich
Salzburg
Steiermark
Tirol
Vorarlberg
Wien

LE-Periode
LE 14–20

Projektlaufzeit
26.03.2015-31.03.2017 (geplantes Projektende)

Massnahme
Basisdienstleistungen und Dorferneuerung in ländlichen Gebieten

Teilmassnahme
7.6 Förderung für Studien und Investitionen im Zusammenhang mit der Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung des kulturellen und natürlichen Erbes von Dörfern, ländlichen Landschaften und Gebieten mit hohem Naturwert, einschließlich der dazugehörigen sozioökonomischen Aspekte, sowie Maßnahmen zur Förderung des Umweltbewusstseins

Vorhabensart
7.6.1. a) B Studien und Investitionen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung des natürlichen Erbes - Naturschutz

Projektträger
Naturschutzbund Österreich

Kurzbeschreibung

Abenteuer Faltertage II soll ein großes "Schmetterlingsnetzwerk" in Österreich aufbauen, das sich aktiv und nachhaltig für gefährdete heimische Tagfalterarten einsetzt. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf gefährdeten FFH-Arten. Es wird Kurse mit den Landesgruppen in den Bundesländern geben sowie ein internationales Meeting mit Schmetterlingsexperten, um die Möglichkeit eines Tagfalter-Laienmonitorings in Österreich zu diskutieren. Durch breite Aufrufe, ein Schulmodul sowie weitere Partner werden neue Zielgruppen zum Mitmachen animiert, um möglichst viele Verbreitungsdaten zu gewinnen.

www.naturbeobachtung.at ist die Kommunikationsplattform, auf der die Meldedaten gesammelt werden, die fachliche Informationen zu den Faltern, das Diskussionsforum mit ExpertInnen-Bestimmungsservice, die Belegfototafel und eine Terminübersicht bietet. Die gewonnenen Verbreitungsdaten stellen österreich- und europaweit eine wichtige Basis für den Schutz von gefährdeten Tagfalterarten dar.

Ausgangssituation

Schmetterlinge gehören zu den gefährdetsten Artgruppen überhaupt. In Österreich sind etwa die Hälfte aller Tagfalterarten und rund 600 Nachtfalterarten gefährdet. Der Bestandstrend bei den Schmetterlingen ist negativ, das heißt die meisten Arten nehmen in ihren Beständen ab. Hauptursache dafür ist der Verlust von Lebensräumen. Feuchtgebiete wurden entwässert, Offenland wurde aufgeforstet oder bebaut und die Landwirtschaft wurde stark intensiviert. Futterpflanzen wurde die Wachstumsgrundlage entzogen und die an sie angepassten Schmetterlingsarten können sich ohne sie nicht mehr entwickeln. Die standorttreuen Arten verschwinden, wenn ihr Biotop zerstört wird oder sich verändert. Aktive Maßnahmen, Aufklärung und Einbindung der Bevölkerung zum Schutz der Schmetterlinge haben daher höchste Priorität.

Ziele und Zielgruppen

Die gesamte Bevölkerung Österreichs. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Schulen und Senioren, die besonders angesprochen und eingebunden werden. Das Projekt soll die Menschen auf die Gefährdung der Tagfalter und ihrer Lebensräume sensibilisieren, ihre Artenkenntnis heben und sie mit offeneren Augen durch die Natur gehen lassen. Sie sollen sich selbst für den Schutz unserer heimischen Schmetterlingsfauna einsetzen.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Das Sammeln von Verbreitungsdaten, die Bewusstseinsbildung, die Informationsarbeit sowie die Zusammenarbeit mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen (Schulen, SeniorInnen) sind die wichtigsten Werkzeuge von Abenteuer Faltertage II. Zentrale Kommunikationsplattform für alle Beteiligten ist www.naturbeobachtung.at. Mit den abgegebenen Tagfaltermeldungen der Melderinnen und Melder auf www.naturbeobachtung.at werden Verbreitungsdaten und -zahlen für die einzelnen Arten gewonnen. Die Berücksichtigung von FFH-Arten bei den Meldeaufrufen ermöglicht den Gewinn von Verbreitungsdaten für diese besonders schutzwürdigen Arten, die sonst vielleicht nicht oder nicht in derselben Menge erhoben werden könnten und ist daher sehr wichtig für den Erhalt und die Entwicklung der Populationen. Ein ExpertInnennetzwerk betreut die UserInnen, besondere Meldungen werden durch Fototafeln, Newsletter und Facebook der Öffentlichkeit präsentiert. Durch breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit über Presseaussendungen, Zusammenarbeit mit Landes- und Regionalmedien, Newsletter, redaktionelle Beiträge auf naturbeobachtung.at, in der Naturschutzbund-Zeitschrift Natur&Land sowie auf Facebook werden die Menschen das ganze Jahr über die Tagfalter, ihre Bedeutung für ein funktionierendes Ökosystem, Gefährdungsursachen und Möglichkeiten zu ihrem Schutz auf dem Laufenden gehalten und zum Melden ausgesuchter Falterarten aufgerufen. Bestimmungskurse in den Bundesländern, ein Schulschwerpunkt sowie internationale Vernetzung im Hinblick auf ein Tagfalter-Laien-Monitoring in Österreich bilden weitere Eckpfeiler des Projekts.

Ergebnisse und Wirkungen

Bewusstseinsbildende Aktivitäten stehen im Mittelpunkt des Projektes. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit werden die Menschen laufend über Tagfalter und das Projekt informiert. Über die Plattform www.naturbeobachtung.at tauschen sich ständig Melderinnen und Melder mit Expertinnen und Experten aus. Mehr als 130 Schulklassen beteiligen sich an dem Projekt, über 4000 Tagfalterbeobachtungen wurden 2016 bereits gemeldet. Täglich gehen neue Meldungen ein, die von den Expertinnen und Experten laufend validiert werden.